Verwaltungsvorlage
Neu- und Umgestaltung des Ortskerns Schierling - Beratung der weiteren Verfahrensweise, insbesondere der
Auswahl und Beauftragung eines Architekten
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Die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs sind von der Bevölkerung sehr gut auf- und angenommen
worden.
In der Verwaltung wird damit gerechnet, dass gut eintausend Menschen die Ausstellung in der letzten Woche
besucht haben. Geschäftsleiter Fritz Wallner hat während der Tage insgesamt 9 Führungen durch die
Ausstellungen gemacht, davon vier allein am Sonntag, 6. Mai. Gerade an diesem Sonntag war die Mehrzweckhalle
den ganzen Nachmittag dicht belegt.
Bei den Führungen wurde der Weg erläutert vom Beginn des Stadtmarketing-Prozesses, der Stärken- und
Schwächenbilanz über die Ideenwerkstatt der Bürger bis zur Verdichtung des Wunsches nach einer Steigerung
der Attraktivität für den Ortskern und der daraus resultierenden Gründung einer Projektgruppe "Neuer
Ortskern".
Es wurde weiter der Verfahrensablauf geschildert, die Finanzierung des Wettbewerbs dargestellt und die
Einschätzung des Preisgerichts dargelegt, dass mit dem Wettbewerb eine große Fülle an qualifizierten
Anregungen gekommen ist. Die Besucher waren erstaunt über die zum Teil originellen Ideen der Architekten.
Sie waren aber offenbar ebenso beeindruckt von der Vorgehensweise des Marktes und von der Darstellung, dass
mit vielen Investoren Kontakte bestehen, die Namen der Interessenten aber wegen der zugesicherten
Vertraulichkeit nicht preisgegeben werden.
Schließlich wurden anhand der beiden zweiten Preisträger die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen
Entwürfe wie folgt dargestellt:
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Beide Entwürfe werten den bestehenden Rathausplatz auf, verleihen ihm mehr Aufenthaltsqualität durch eine
einheitliche Platzgestaltung und lassen weiterhin Verkehr zu.
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Beide Entwürfe siedeln das Hotel (fast) unmittelbar in zentralster Lage neben dem Rathaus an, bilden
einen Südriegel mit Gebäuden und machen so das Wohnen der Hotelgäste zur Großen Laber hin möglich.
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Beide Entwürfe schaffen eine verengte Weiterführung der Straße mit Gebäuden in denen Geschäfte im
Erdgeschoss untergebracht sind, um hohe Attraktivität auf dem weiteren Weg zum Nock-Grundstück zu
bekommen. Beide versuchen dabei - mit unterschiedlicher Intensität - die Feuerwehr nach Hinten zu rücken,
weil die Ansicht mit vier oder sechs Toren nicht attraktiv ist. Beide lassen für die schnelle Ausfahrt
aber genügend Platz.
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Beide Entwürfe siedeln den Lebensmitteleinkaufsmarkt ganz im Osten an und machen damit eine schnelle
Anfuhr über die im Verkehrsgutachten von Prof. Kurzack vorgeschlagene Ostanbindung möglich.
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Beide richten das Wohnen (altengerechtes betreutes Wohnen und Familienwohnen) konsequent nach Süden und
z.T. nach Westen aus.
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Der entscheidende Unterschied der beiden Lösungen liegt im System für den "neuen Marktplatz".
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Architekt Eberhard von Angerer wählt die Lösung "bestehender Rathausplatz - Hotel - Verengung
mit Einzelhandelsgeschäften - neuer kleiner und verkehrsfreier Marktplatz - großer Parkplatz, der für
größere Veranstaltungen freigehalten werden könnte".
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Die Architekten Nadler und Sperk wählen die Lösung "bestehender Rathausplatz - Hotel - Verengung
mit Einzelhandelsgeschäften - neuer großer Marktplatz mit etwa 100 Parkplätzen".
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Die vielen Besucher erkannten schnell, dass dieser Punkt eine weitreichende Entscheidung des Marktrates
erfordert. Die Ansichten über diesen künftigen Kernpunkt gingen bei der Bevölkerung weit auseinander. Eine
Tendenz in die eine oder andere Richtung war nicht erkennbar.
Durchwegs positiv aufgenommen wurde der Ankauf mit der Idee des "Kulturhausgartens". Ebenso
positiv wurden die Bemühungen bewertet, das Kulturangebot mit Bücherei, Musikschule usw. mittel- bis
langfristig im Ortskern zentral zusammenzuführen.
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Wichtige Fragen der Bürger waren die nach
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der Finanzierbarkeit und nach
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der zeitlichen Realisierung.
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Diese wurden wie folgt beantwortet:
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a) Finanzierbarkeit
Es wurde dargestellt, dass der Markt mit dieser Planung in erster Linie die qualifizierte Grundlage
dafür schafft, dass sich Private engagieren und dass Private investieren können. Ausdrücklich wurde
deutlich gemacht, dass der Markt nicht daran denkt selbst irgendwelche Hochbauten - weder Hotel noch
Lebensmitteleinkaufsmarkt - zu errichten. Sollten aber die Gespräche mit den Investoren und Betreibern
positiv verlaufen und dementsprechende Verträge geschlossen werden können, so wird der Markt gleichzeitig
für die nötige Infrastruktur - Straßen, Parkplätze, Wege und Plätze - sorgen. Dafür wird eine staatliche
Förderung über die Städtebauförderung erwartet und dafür werden sicher auch die zur Mitfinanzierung
herangezogen, die daraus einen Nutzen ziehen. Ausführlich wurde auch die Finanzierung für den Kauf des
Nock-Grundstücks über Kredite erläutert und dargestellt, dass der Markt 60 Prozent der Kreditzinsen als
Zuschuss vom Staat erhält.
b) Zeitlicher Rahmen
Die Besucher stimmten der Auffassung zu, dass es sehr rasch zu einer qualifizierten Planung kommen soll.
Es wurde dargestellt, dass sich der Marktrat aus einem der fünf Preisträger den Architekten aussuchen
wird, der den Bebauungsplan dann erstellen wird. Bei dieser konkreten Planung werden sicher die bereits
vorhandenen Empfehlungen der Investoren noch stärker einfließen. Angedeutet wurde, dass sich auch die
Lenkungsgruppe des Stadtmarketing-Prozesses noch einmal mit der Sache beschäftigen sollte, um einen
Eindruck davon zu bekommen, in welche Richtung die Bürgerschaft gerne gehen möchte. Die zeitliche
Realisierung hängt dann in erster Linie von der Bereitschaft der Investoren ab und von deren
Einschätzung, ob ein Engagement an dieser Stelle gewinnversprechend ist. "Es kann sein, dass in drei
Jahren schon sehr viel passiert und es kann genauso sein, dass in fünf Jahren noch nichts geschehen
ist", so die Darstellung den vielen Besuchern gegenüber. Außerdem wurde angedeutet, dass - wenn alle
Stricke reißen und keine Investoren einsteigen - das Nock-Grundstück notfalls zu normalem Bauland
umgewandelt wird.
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Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Bürger sehr interessiert und beeindruckt waren. Manche äußerten
den Wunsch, dass eine möglichst rasche Realisierung angestrebt werden soll. Andere äußerten ihre Skepsis, ob
es überhaupt zu einer Realisierung kommen kann. Durchwegs anerkannt wurde aber das Bemühen des Marktes um
eine qualifizierte Planung und es wurde durchwegs der Meinung zugestimmt, dass es sich um eine Chance
handelt, die der Markt in den letzten Jahrzehnten nicht annähernd hatte und die es - wenn möglich zu nutzen
gilt.
Ebenso gab es Zustimmung für die Entscheidung zugunsten des Wettbewerbs. Es war eigentlich allen klar, dass
mit zwei oder drei Vorschlägen von einheimischen Architekten nicht annähernd die Fülle an Ideen zustande
gekommen wäre.
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Weiteres Vorgehen
Grundsätzliche Entscheidung
Vor der Entscheidung über die grundsätzliche Frage der Qualität und Gestaltung des "neuen
Marktplatzes" (klein und verkehrsfrei oder groß mit Verkehr) könnte die Lenkungsgruppe bei einer
eigenen Sitzung um ein Votum gebeten werden. Anschließend sollte sich der Marktrat abschließend damit
befassen.
Architektenauswahl
Es bestehen nach den derzeitigen Erkenntnissen der Verwaltung vor allem folgende Möglichkeiten:
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Es könnten die beiden Zweitplatzierten ihren Entwurf - gegen Honorar - überarbeiten. Das Preisgericht
müsste noch einmal zusammentreten und erneut eine Bewertung vornehmen. Das ganze Verfahren wäre mit
weiteren Kosten verbunden.
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Die Architekten stellen sich und ihr Büro noch einmal persönlich dem Hauptverwaltungs- und
Umweltausschuss oder dem Marktrat vor. Beide haben diese Möglichkeit angeboten. Die Entscheidung für
eines der Büros könnte aufgrund von sich dann ergebenden Kriterien, wie Erfahrung mit vergleichbaren
Projekten, erkennbare Kooperationsbereitschaft, ... erfolgen.
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Die Entscheidung für eines der Büros fällt mit der Entscheidung über die Art der grundsätzlichen Lösung.
Das würde heißen, dass von Angerer aus München den Auftrag erhält, sofern ein "neuer
Marktplatz" klein und verkehrsfrei gestaltet werden soll und das Büro Nadler und Sperk aus Landshut
den Auftrag erhält, sofern der "neue Marktplatz" groß und mit Verkehr gestaltet werden soll.
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Die Entscheidung fällt ohne weitere vorherige persönliche Vorstellung für das eine oder andere Büro.
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Die ersten Gespräche nach dem Wettbewerb mit interessierten Investoren zeigten, dass von dort rasch eine
Detailplanung gewünscht wird. Es sollte deshalb möglich sein, dass im Marktrat noch vor der Sommerpause die
Entscheidung über das weiter zu beauftragende Architekturbüro fällt."
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© 2001 Markt Schierling
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