Schierling hat enorm profitiert

Beim „Tag der Städtebauförderung“ auf 15 Jahre zurückgeblickt

SCHIERLING, 11.05.2015. Am bundesweit erstmals durchgeführten „Tag der Städtebauförderung“ gab es in Schierling einen umfassenden Ein- und Überblick über die beiden großen Bürgerbeteiligungsprozesse sowie über die Gemeindeentwicklung und die umgesetzten Objekte der letzten 15 Jahre. „Städtebauförderung und Gemeindeentwicklung reicht über Wahlperioden und Vorlieben Einzelner hinaus. Sie ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, um – in unserem Fall – das Ortszentrum vital und attraktiv zu halten zu halten“, sagte zweite Bürgermeisterin Maria Feigl bei der Begrüßung.

2. Bgm. Maria Feigl und Geschäftsleiter Fritz Wallner
Beim Tag der Städtebauförderung gab es in Schierling Informationen von zweiter Bürgermeisterin Maria Feigl und Geschäftsleiter Fritz Wallner über die Aktivitäten der letzten 15 Jahre

Ziel dieses Tages sei vor allem, die Grundsätze und Strategien und die Städtebauförderung als Instrument der Gemeindeentwicklung bekannt zu machen, das seit über 40 Jahren sehr erfolgreich ist. Der Markt Schierling sei seit 15 Jahren dabei. Die Gemeinde und der Ort hätten davon enorm profitiert, und das nicht nur finanziell, sondern vor allem strukturell. Denn bei zwei großen Bürgerbeteiligungsprozessen in den Jahren 1999/2000 sowie 2009 bis 2011 seien zusammen mit den Bürgern integrierte Strategien erarbeitet worden, welche die Grundlage des der Entscheidungen des Marktgemeinderates darstellten. Um das Ortszentrum attraktiv und vital zu halten seien Wohnungen, Einkaufsmöglichkeiten, Banken, Ärzte und öffentliche Einrichtungen gleichermaßen wichtig.“ An der Verwirklichung dieser Vitalität arbeiten wir konsequent und darüber möchten wir Sie informieren und mit ihnen auch diskutieren“, so die zweite Bürgermeisterin, die Christian Kiendl vertrat, der zur gleichen Zeit bei den Gedenkfeiern zum 70. Jahrestags des Kriegsendes in der französischen Partnergemeinde Penmarc’h weilte.

Rathaus-Geschäftsleiter Fritz Wallner
Rathaus-Geschäftsführer Fritz Wallner zeigte die Fortschritte der letzten 15 Jahre in Zahlen und Bildern auf

Rathaus-Geschäftsleiter Fritz Wallner hatte fünf große Präsentationen vorbereitet und er zeigte mit vielen Bildern und Erläuterungen auf, wie sich die Bürger jeweils bei der Strategieentwicklung ansprechen und beteiligen ließen. Schon vor fünfzehn Jahren hätten die Bürger erkannt, dass Schierling eine beachtliche Eigenständigkeit zwischen den größeren Städten entfaltet hat, die es zu stärken galt. Mit der Öffnung der B 15neu sei der Wunsch weitgehend in Erfüllung gegangen, den Ortskern vom Durchgangsverkehr – besonders durch LKW – zu entlasten. „Die Bürgerinnen und Bürger haben uns damals auch den Mut und den Auftrag gegeben, um das Nock-Grundstück und große Teile der Gärtnerei mitten im Ortskern zu kaufen“, sagte Wallner. Diese Ankäufe sowie der über die Städtebauförderung abgewickelte städtebauliche Architektenwettbewerb seien die Grundlage für die Umgestaltung des Ortskerns gewesen. Die rechtliche Grundlage für die Städtebauförderung sei im Baugesetzbuch zu finden. Bei der Konzepterarbeitung und Umsetzung gebe es eine enge Zusammenarbeit mit der Regierung der Oberpfalz.

Die „Jesuiten-Meile“ nannte Wallner als einen Ansporn für das weitere Vorgehen bei der Städtebauförderung. Denn die Jesuiten hätten von 1664 bis 1773 nicht nur die bauliche Gestalt des Ortes wesentlich beeinflusst, sondern sie hatten auch wesentlichen Anteil an der Bildung der Bevölkerung. „Beides haben auch die jetzt Verantwortlichen im Markt Schierling im Blick“, sagte Fritz Wallner. Zwischen etwa dem Jahre 1700 und 1735 seien das Gasthaus „Zum Grünen Kranz“ (jetzt Gallmeier), das Schloss, die Dorfmühle, die Brauerei, das alte Schulhaus, die katholische Pfarrkirche und der Pfarrhof völlig neu, an- und oder umgebaut worden. „Schierling muss damals traumhaft ausgesehen haben!“, so Fritz Wallner. Gleichzeitig seien bis zu 170 Kinder zur Schule gegangen und hätten in jedem Jahr ein Schulspiel aufgeführt. Das sei für damalige Verhältnisse etwas Einmaliges gewesen.

Bei der zweieinhalbstündigen Veranstaltung im alten Schulhaus ging es auch um die Evaluierung der Städtebauförderungsmaßnahmen sowie um die Leitprojekte.

Alle Präsentationen sind hier nachzulesen:

A: Begrüßung, Programm (PDF-Datei, 0,3 MB)
1-1: Der Weg zum Ziel; Konzepte, Bürgerbeteiligung, Stadtmarketing-Prozess 1999/2000, Gemeindeentwicklungskonzept 2009/2011 (PDF-Datei, 7,5 MB)
1-2: Städtebauförderung; Ziele, Ansprüche, Förderung (PDF-Datei, 0,4 MB)
1-3: Schierlings Leit-Projekte; Planung, Finanzierung, Umsetzung (PDF-Datei, 0,5 MB)
1-4: Die „Jesuitenmeile“; Verknüpfung von Baukultur und Bildung (PDF-Datei, 3,4MB)
1-5: Evaluierung – Kommunale Selbstreflexion; Was ist gelungen, umgesetzt, misslungen, noch offen? (PDF-Datei, 5,8 MB)

 
Text: Fritz Wallner
Foto: Bogner