Netto-Markendiscount bald im Ortskern Schierling

Marktgemeinderat bereitet Weg für die Ansiedelung eines Lebensmittelmarktes

SCHIERLING, 07.09.2013. Bürgermeister Christian Kiendl konnte bei der Sitzung des Marktgemeinderates bekanntgeben, dass mit der Ansiedelung eines Lebensmittelmarktes im Zentrum ein weiteres Ziel der Gemeindeentwicklung erreicht ist. Denn die Gebrüder Ademaj, die in Schierling ein Bauunternehmen betreiben, werden als Investoren den neuen Lebensmittelmarkt an zentralster Stelle im Ortskern - direkt beim Rathaus, wo heute das Feuerwehrhaus steht - bauen. Einziehen wird die Lebensmittelkette „Netto Markendiscount“, mit der das Bauunternehmen einen Mitvertrag abgeschlossen hat. Im Obergeschoß dieses neuen Gebäudes soll die Gemeindebücherei eine neue komfortable Heimat finden. Einstimmig wurde die Änderung des Bebauungsplanes „Neuer Ortskern“ auf dem Weg gebracht, um das Vorhaben auch planungsrechtlich abzusichern.

Dort, wo heute noch das Feuerwehrhaus steht, kann in Schierling möglicherweise schon in einem Jahr ein Lebensmittelmarkt mit der Gemeindebücherei platziert sein

„Heute ist ein Tag der Freude! Denn was lange gewährt hat, scheint endlich gut zu werden!“, sagte der sichtlich bewegte und glückliche Bürgermeister. Nach fast genau zwei Jahre andauernden Gesprächen sei jetzt die entscheidende Grundlage dafür geschaffen worden, dass weiterhin Lebensmitteleinzelhandel im Ortskern Schierling betrieben wird. Nicht zuletzt der Gemeindeentwicklungsprozess – und da wiederum speziell die „Zukunftswerkstatt“ – habe nach Kiendl ergeben, dass eine solche Nutzung der entscheidende Faktor für die Stabilisierung und Belebung des Ortskern darstellt.

Vertrauliche Gespräche
Immer wieder habe er Zweifel beim Marktgemeinderat und in der Bürgerschaft gespürt, so Kiendl, und er konnte in der Vergangenheit nur immer wieder darlegen, dass es sich um einen örtlichen Investor handelt, mit dem die Maßnahme abgewickelt werden soll, so Kiendl. „Selbstverständlich mussten die Gespräche intern und vertraulich geführt werden, um einerseits handlungsfähig zu bleiben und andererseits den angestrebten Erfolg nicht zu gefährden“, sagte Kiendl. Heute sei der Zeitpunkt da, um zu eröffnen, dass es sich beim Investor um die Gebrüder Ademaj handelt, die in Schierling seit ganz langer Zeit sehr erfolgreich ein Bauunternehmen betreiben und die andernorts bereits als Investor aufgetreten sind. Die Gebrüder Ademaj haben mit Netto-Markendiscount einen Mietvertrag geschlossen, der die Ansiedelung dieser Lebensmittelkette im Ortskern vorsieht.

Förmliches Verfahren nötig
Der Bebauungsplan sei entsprechend zu ändern. Für dieses förmliche Verfahren setzte er etwa sechs Monate an. Kiendl rühmte die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten, die immer die Ziele des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ vor Augen gehabt hätten. Mit der Entscheidung bleibt es auch für die älteren Menschen möglich, beim Einkaufen selbständig zu bleiben. „Und insgesamt bleibt der Ortskern auch als Wohnort attraktiv“, so der Bürgermeister. Schon jetzt sei absehbar, dass das Wohnen in den nächsten Jahren noch gestärkt wird, weil sich Strukturen dadurch verändern werden, dass etwa auf Grundstücken, die derzeit noch landwirtschaftlich genutzt werden, einmal Wohnhäuser entstehen.

Städtebaulicher Akzent
Bei den Gesprächen sei wichtig gewesen, dass das Geschäft möglichst nicht allein in einem eingeschossigen Gebäude an der exponierten Stelle im Ortskern entsteht, sondern dass das Gebäude städtebaulich einen Akzent setzt. Deshalb wird es auf alle Fälle ein zweites Geschoß geben, in dem die Gemeindebücherei ganz neue Räume bekommt. Außerdem könnte über dem Lebensmittelmarkt ein weiterer zentrumsrelevanter Einzelhandel platziert werden.

Der Marktgemeinderat habe alle für eine rasche Umsetzung erforderlichen Schritte bereits eingeleitet. Das neue Feuerwehrhaus sei auf den Weg gebracht, so dass das alte zu gegebener Zeit abgerissen werden kann. Ein Ausweichquartier bis zum Bezug des neuen Hauses gebe es für die Feuerwehr bereits.

Hotel als Ziel bleibt
Kiendl machte auch klar, dass mit der jetzigen Entscheidung das Ziel für ein Hotel im Ortskern nicht aufgegeben worden sei. Ganz im Gegenteil, denn mit dem Kauf des „Penny-Markt“-Grundstücks durch das Kommunalunternehmen gebe es dort einen sehr guten Platz. Und auch dafür gebe es bereits (Kauf-)Interesse.

Kiendl verhehlte nicht, dass es wohl von außen manchmal sehr viel einfacher aussehe zum Ziel zu gelangen als es tatsächlich ist. Deshalb sei es auch relativ einfach, Erwartungen – auch mit zeitlicher Dimension – zu formulieren, sofern man nicht unmittelbar daran beteiligt ist. Und es sei noch einfacher - auch öffentlich - Zweifel zu hegen an dem, was von den Verantwortlichen beteuert wurde, dass nämlich die Verhandlungen mit einem örtlichen Investor zielstrebig geführt werden und kurz vor dem Abschluss stehen. Kiendl freute sich, dass ihm gerade auch bei diesem Punkt von der Bevölkerung Vertrauen entgegengebracht worden sei.

Freude im Marktrat
Elfriede Treppesch, Maria Feigl und Helmut Specht waren froh über diese Entwicklung und Wolfgang Kumpfmüller regte eine öffentliche Toilette im neuen Gebäude an. Den Bebauungsplan wird die ARC-Architektengemeinschaft Bad Birnbach machen, die den zweijährigen Prozess bisher schon fachlich begleitet hat. Mögliche Auswirkungen und reagierende Maßnahmen auf den Retentionsraum der Großen Laber werden über einen hydraulischen Nachweis der untersucht.

Nach der Sitzung stieß der Bürgermeister mit Mitgliedern des Marktgemeinderates auf die Erfolge der jüngsten Zeit mit einem Glas Sekt an. In erster Linie ging es bei der Freude um die Ansiedelung von SMP sowie um den Lebensmittelmarkt.

 
Text und Foto: Fritz Wallner