Gemeindeentwicklungskonzept geht auf die Zielgerade

21 Leitprojekte – vorwiegend aus den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung - vorgestellt

SCHIERLING, 18.10.2011. Bürgermeister Christian Kiendl stellte dem Ausschuss für Bürgerkultur und Stadtmarketing den Entwurf des Handbuchs für das im Rahmen des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ zusammen mit den Bürgern erarbeitete integrierte Gemeindeentwicklungskonzept bis zum Jahre 2025 vor. Es handelt sich um Visionen ebenso wie um bereits konkrete Vorhaben. In einem „ersten Überblick“ (hier abrufbar: PDF-Datei Entwurf des Integriertes Gemeindeentwicklungskonzepts, Stand 18.10.2011; PDF-Datei, 155 KB) wurden 21 konkrete Leitprojekte zusammengestellt. Der Marktgemeinderat wird sich in den nächsten Monaten mit dem Konzept abschließend befassen.

Foto der Fahnen vor dem Rathaus
Mit einem integrierten Gemeindeentwicklungskonzept will der Markt Schierling besonders dem hohen Anspruch seiner Leitidee „Vorsprung zieht an“ gerecht werden

Der Bürgermeister nannte das integrierte Gemeindeentwicklungskonzept einen „Masterplan“ für die Zukunft, mit dem den wichtigen Herausforderungen der begegnet werden kann, die auf den Markt Schierling zukommen. „Heute sind Visionen gefragt“, so Kiendl. Die Bürgerbeteiligung mit den besonderen Elementen „Zukunftskonferenz“ und „Planungswerkstatt“ sowie die fachlichen Beiträge der Architekten und des Einzelhandelsgutachters haben erbracht, dass Schierling Mehrgenerationen-, Wirtschafts-, Kultur- und Kommunikationsort sein will. Das vorliegende Strategiekonzept zeige, dass in Schierling ganzheitlich gedacht, strategisch vorgegangen und die Bürgerschaft intensiv in die Entwicklung eingebunden wird. Das Handbuch mit über 200 Seiten sei im Entwurf fertig gestellt. Es beinhalte auch die nach dem Baugesetzbuch vorgeschriebenen vorbereitenden städtebaulichen Untersuchungen, sowie einen Vorschlag für die Festsetzung des zentralen Versorgungsbereichs, innerhalb dessen in Zukunft zentrumsrelevante Nutzungen zugelassen werden. „Die Entwicklung des Marktes Schierling ist eine Gemeinschaftsaufgabe und die Zukunft der Gemeinde wurde schon immer von der Summe der Handlungen all ihrer Akteure und Bewohner bestimmt und entwickelt“, sagte Kiendl.

Um einen Überblick über die wichtigsten Vorhaben zu bekommen, legte der Bürgermeister den Ausschussmitgliedern eine Zusammenstellung von Leitprojekten vor, die ursächlich den Markt Schierling und andere öffentliche Träger, wie den Freistaat Bayern oder den Bund betreffen in der auch mögliche Realisierungszeiträume mit überschlägig ermittelten Kosten und mögliche Finanzierungsträger genannt sind. Insgesamt ergeben sich danach bis zum Jahre 2026 Investitionskosten von rund 26 Millionen. „Das dargestellte Investitionsvolumen wird bei einer Realisierung auf viele Schultern verteilt“, so Kiendl. Geschäftsleiter Fritz Wallner stellte fest, dass fast alle Projekte aus der Bürgerbeteiligung kommen und in der Lenkungsgruppe sowie bei der Abschlussveranstaltung vorgestellt wurden. Trotz der Zusammenfassung zu den dargestellten Leitprojekten würden die vielen anderen Punkte weiterhin Bestand haben. Dies gelte auch für die Überlegungen, die Südumgehung in Richtung Osten weiterzuführen, um einen verbesserten Anschluss der Gemeinden aus dem benachbarten Landkreis Straubing/Bogen an die B 15neu zu erhalten und Buchhausen damit zu entlasten. Nach Bürgermeister Kiendl sind der Neubau eines Feuerwehrhauses und einer Kinderkrippe zusätzlich in das Konzept aufgenommen worden. Als das Projekt mit der höchsten Priorität bei der Bürgerbeteiligung rief Kiendl das „Haus der Begegnung“ – mit Bücherei, Volkshochschule, Vereinsräumen, Familienstützpunkt – als Zentrum von Bildung, Kultur und Vereinswesen in Erinnerung. Die Nachnutzung der Muna wurde nach Kiendl sowohl unter der Rubrik „gewerbliche Wirtschaft“ als auch unter „Freizeit/Sport“ dargestellt, um den politischen Zielen gerecht zu werden. Das Konzept wird in den nächsten Wochen mit der Lenkungsgruppe besprochen sowie in den Fraktionen beraten und dann im Marktgemeinderat behandelt werden.

Integriertes Entwicklungskonzept für den Markt Schierling

Leitprojekte. Städtebauliche Ortskernverbesserung, Ausstattung des öffentlichen Raum, Erhalt wertvoller Baudenkmäler, Erneuerung der Ortsdurchfahrt, S-Bahn Schierling-Regensburg, Aufwertung der Gemeindeteile, Neubau eines Feuerwehrhauses, Ausweisung von Wohnbauland/Mietwohnungsbau, Einkaufen im Ortskern, Haus der Begegnung, Hotel, Tourismusaktivitäten, Kinderkrippe, Kulturreferent, Energie-/Klimaschutzkonzept 2025, Quartiersmanager/Klimaschutzkümmerer, Naturteich, Ausweisung von Gewerbegebieten, Nachnutzung Muna, Naturbad, Freiräume zum Spielen für Kinder.

Sanierungsgebiet. Das bereits festgesetzte städtebauliche Sanierungsgebiet soll erweitert werden, womit mehr Grundstücke in den Genuss steuerlicher Abschreibungen bei Sanierung kommen.

Evaluierung. Bereits jetzt ist eine jährliche Selbst-Evaluierung vorgesehen, die sich insbesondere mit der Zielerreichung, möglichen Hemmnissen sowie Bürgeraktivierung und Angemessenheit der Entwicklungsstrategie befasst.

 
Text und Foto: Fritz Wallner