Aufwertung von Unterdeggenbach wäre möglich

Bei „Bürgermeister vor Ort“ klagten Bürger über Vandalismus an der Bahnunterführung

Bgm. Christian Kiendl im Gespräch mit Bürgern und Bürgerinnen
In Unterdeggenbach sahen Bürger, Bürgermeister Christian Kiendl und Architekt Dr. Dürsch gute Chancen für die Generierung eines Ortsmittelpunktes 
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UNTERDEGGENBACH, 16.07.2010. Auf großes Interesse der Bevölkerung stößt derzeit die Aktion „Bürgermeister vor Ort“. In Unterdeggenbach stört die Bürgerinnen und Bürger vor allem der Vandalismus an der Fußgängerunterführung sowie das Rasen auf der Kreisstraße aus Richtung. Das wurde beim Gespräch von rund 25 Bürgern mit Bürgermeister Christian Kiendl deutlich. Für die St.-Valentin-Straße wurde insgesamt ein beachtlicher Verbesserungsbedarf mit gewissen Chancen für die Zukunft gesehen. Architekt Dr. Hans-Peter Dürsch wird Skizzen mit möglichen Verbesserungen vorlegen.

Die Diskussion unter dem Motto „Bürgermeister vor Ort“ wurde auf dem Platz vor der St.-Valentins-Kirche geführt. Die Frage an den Architekten, wie sein erster Eindruck von dem Ort sei, nutzte Dr. Dürsch zu einer fachlichen Einführung und erklärte, dass für einen guten Eindruck die Gestaltung des öffentlichen Raums, also die Straßen, Wege, Straßenbeleuchtung und Bürgersteige sehr wichtig sei. „Aber das Dorf wirkt vor allem aufgrund von schönen Häusern und schön gestalteter Gärten wie harmonischen Einfriedungen. Die alte Kirche von Unterdeggenbach sei sehr schön. „Der Vorplatz könnte aufgewertet, die Fahrbahn veränderung und so die Kirche stärker in das Dorf einbezogen werden“, so Dr. Dürsch. Werner Knittl störten die Bordsteinkanten, weil große landwirtschaftliche Fahrzeuge diese wiederholt überfahren würden. Die Bürgersteige seien ohnehin sehr schlecht, wurde ergänzt. Es gab aber auch den Einwand, dass der Fußweg auf gleicher Höhe bei der Enge der Straße für die Kinder lebensgefährlich sein könnte. Auch hier wurde deutlich, wie wichtig für eine wirksame Sanierung das Zusammenwirken von öffentlicher Hand und privaten Akteuren ist. Denn wenn jeder Eigentümer entlang der Straße etwas Grün frei lassen würde, dann wäre die Straße optisch besser und wahrscheinlich auch sicherer. Gerhard Bogner fasste das Ziel der Bürgerschaft so zusammen: „Wir sollten gemeinsam einen Ortsmittelpunkt generieren“. Dass dies der Platz vor der Kirche früher schon einmal gewesen ist, das bestätigten dritter Bürgernmeister Karl-Heinz Olbrich und die Markträge Anton Blabl und Konrad Beck. Kontrovers wurde das Thema „Termpo 30“ diskutiert. Es wurde gemahnt, die Landwirtschaft nicht zu beeinträchtigen. Insgesamt standen die Bürger dem Gedanken einer städtebaulichen Einzelmaßnahme zur Aufwertung von Unterdeggenbach positiv gegenüber. Es wurde für die nächsten Monate eine eigene Informationsveranstaltung vereinbart.

Bürger vor Infotafel mit Luftbild
Die Informationstafel mit Luftbildern stieß auf großes Interesse

Einig waren sich die Bürger, dass auf der Kreisstraße aus Richtung Zaitzkofen viel zu schnell gefahren wird. Es wurde ein Fahrbahnteiler am Ortseingang ins Gespräch gebracht und ein Kreisverkehr bei der St.-Valentin-Straße. Auch Geschwindigkeitskontrollen durch die Polizei wurden gefordert. An der Stelle vor der Bahnbrücke, wo der Bürgersteig von der Nord auf die Südseite der Straße wechselt, soll nach dem Wunsch der Bürger ein Fußgängerüberweg angelegt werden, damit die Schulkinder sicher queren können. Bürgermeister Kiendl sagte zu, dass dieses Thema im Rahmen einer Verkehrsschau erörtert wird.

Bürger berichteten, dass die Bahnunterführung mit Motorrädern, Mopeds und Fahrräder und auch schon einmal mit einem Auto befahren wurde. Müllsäcke mit Erwachsenenwindeln würden abgelegt und das Geländer wiederholt zerstört. Auf dem Bahnsteig wurden schon nächtliche Motorradrennen beobachtet. Die Bürger forderten eine wirksame Videoüberwachung. Gerlinde Sopper fragte, ob die Straßenbeleuchtung im neuen Baugebiet in der Nacht zeitweise abgeschaltet werden kann. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass die Straßenbeleuchtung in erster Linie der Sicherheit dient. „Wir dürfen keine dunklen Stellen entstehen lassen, die zu einer Gefahr für Menschen werden können, die in der Nacht erst heimkommen“, so Kiendl. Kritisiert wurde, dass der Deggenbach zugewachsen ist und von der Gemeinde nicht ausreichend gemäht werde. Der Bürgermeister machte deutlich, dass auch die Anlieger an Grünflächen entlang von Straßen Pflichten haben. Die Gemeinde werde sich nicht verschließen, wünsche sich aber auch von den Anliegern ein diesbezügliches Engagement.