Schierling darf nicht stehen bleiben!

Start für das gesamtörtliche Entwicklungskonzept im Rahmen der Städtebauförderung

lebenfindetinnenstadt.de

SCHIERLING, 25.10.2009. Am Mittwoch (28. Oktober) startet der Markt Schierling mit der Erarbeitung eines „gesamtörtlichen Entwicklungskonzepts“. Es handelt sich um eine Aufgabe im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“, das der Bund und der Freistaat Bayern gemeinsam unter dem Titel „lebenfindetinnenstadt“ aufgelegt hat. Ziel dieses Bürgerbeteiligungsprozesses mit der Einschaltung von Fachleuten ist in erster Linie die Fortentwicklung des Ortskerns von Schierling. Aber auch für die anderen Gemeindeteile werden Anstöße erwartet.

„Der Markt Schierling steht wieder vor einer großen Herausforderung, die mit beachtlichen Chancen verbunden ist.“ So schätzt Bürgermeister Christian Kiendl den Prozess ein, der bis etwa Mitte nächsten Jahres angesetzt ist. Zwar gehe es in erster Linie um die städtebaulichen Belange und die Einzelhandelsentwicklung im Ortskern von Schierling, doch ist auch eine Fortsetzung des „Stadtmarketing-Prozesses“ der Jahre 1999 bis 2001 damit verbunden, sagt der Bürgermeister. In Folge dieses Prozesses mit seinen vielen Anstößen und Ergebnissen des städtebaulichen Ideenwettbewerbs habe sich Schierling in den letzten Jahren außerordentlich verändert. Von den Besuchern und Gästen wird diese Entwicklung sehr positiv gesehen und auch die allermeisten Schierlinger freuen sich, dass jetzt am Rathausplatz mit einem schönen Biergarten und einer großen Fläche die Aufenthaltsqualität wesentlich verbessert werden konnte. Als Beispiele nennt der Bürgermeister den Jugendtag, den „historischen Hoagartn“, das Jugendkonzert und die vielen Freisitze.

Hauptstraße am Abend
Die Hauptstraße von Schierling am Abend

„Doch wir dürfen nicht stehen bleiben!“, macht Bürgermeister Kiendl deutlich. Denn nicht anders als zuhause, hat auch die Kommune die Aufgabe, den Ort und die Gemeinde immer so zu gestalten, dass sich die Bürger wohlfühlen können. „Um das geht es beim Entwicklungsprozess für unseren gesamten Ort.“, so seine Zusammenfassung. Er lädt die Bürgerschaft dabei zum Mitdenken und Mittun ein. Schließlich komme es für den Erfolg besonders auch darauf an, dass sich die privaten Grundstückseigentümer tatkräftig einbringen.

Aus dem Entwicklungsprozess heraus werden auch Anstöße für die kleineren Gemeindeteile erwartet. Außerdem wird über die Konsequenzen nachgedacht, die mit der Fertigstellung der B 15 neu verbunden sind. „Wie nutzen wir die Chance, wenn in einem Jahr der Durchgangsverkehr weniger wird? Wie stellen sich unsere Einzelhändler auf, wenn die Gefahr durch Lastwägen geringer ist und es mehr Spaß macht, in Schierling einzukaufen? Welche kulturellen Angebote brauchen wir noch? Welche Angebote sind noch erforderlich? Wie könnten unsere Gebäude, Straßen und Plätze aussehen?“ Diese Fragen sind Bürgermeister Kiendl sehr wichtig. Die Antworten werden Teil des „integrierten Handlungskonzepts“ sein, das den Weg in die Zukunft weisen wird. Den Weg dorthin sieht er als sehr spannend an. Am Mittwoch, 28. Oktober tagt zum ersten Mal die Lenkungsgruppe, der eine wichtige Rolle zukommen wird. Auch wenn schlussendlich der Marktgemeinderat die konkreten Entscheidungen zu treffen hat.

Wanderer vor der Infotafel
Wanderer vor der Infotafel

Struktur des Entwicklungsprozesses

Lenkungsgruppe. Die Lenkungsgruppe besteht aus 17 Personen und folgenden Gruppen:
Markt Schierling: Bürgermeister Christian Kiendl, Maria Feigl (CSU), Erich Fischer (FW), Renate Kuntze (SPD), Rudolf Eisenhut (Bürgerliste), Peter Ritschel (Parteilose), Geschäftsleiter Fritz Wallner.
Wirtschaft: Rudolf Angerer, Annemarie Bollmann (Egmühl), Hans-Peter Dietlmeier und Lilo Sillner.
Gesellschaftliche Gruppen: Stephan Bleicher, Christian Brandt, Roswitha Maurer und Jochen Wild.
Regierung der Oberpfalz, Städtebauförderung: Rudolf Fröschl, Ferdinand Ketterl

Fachleute. Anders als vor zehn Jahren werden diesmal von Anfang an Fachleute aktiv in den Entwicklungsprozess einbezogen sein.
Externe Prozesssteuerung und Beteiligungsmanagement: Wolfgang Grubwinkler, IDENTITÄT & IMAGE Coaching AG, Eggenfelden.
Architekt: Dr.-Ing. Hans-Peter Dürsch, Institut für Stadtentwicklung, München. Wirtschaftsgeographische Untersuchungen: Dr. Volker Salm, Partnerschaft für angewandte Stadt- und Sozialforschung, München.

Termine. Am Mittwoch (28.10.) tritt die Lenkungsgruppe zusammen. Dr. Salm wird die Ergebnisse der wirtschaftsgeografischen Untersuchung vorstellen. Am Freitag, 13. November, 19 Uhr findet die offizielle „Auftaktveranstaltung“ als besondere Bürgerversammlung im Saal des „topfour“ statt.

Text und Foto: Fritz Wallner