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Regensburger Domspatzen begeisterten

Weihnachtskonzert in der katholischen Pfarrkirche

SCHIERLING, 19.12.2011. Beim Weihnachtskonzert der Regensburger Domspatzen in der katholischen Pfarrkirche vor mehr als 400 Zuhörern bewies das weltberühmte Ensemble einmal mehr, dass auf jeder Stufe für die Buben eine musikalische Ausbildung auf höchstem Niveau gewährleistet ist. Der Nachwuchschor mit mehr als 80 Mitwirkenden unter der ebenso einfühlsamen wie konsequenten Leitung von Kathrin Giehl erwies sich als mächtiger Klangkörper, der beim „Magnifikat“ – dem Lobpreis Mariens auf die Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel – zu höchster Form auflief.

Domspatzen in der Pfarrkirche
Rund 125 Regensburger Domspaten des Nachwuchschores sowie des Vorchores und der Grundschule der Domspatzen sangen in der Pfarrkirche Schierling gemeinsam „Es wird scho glei dumpa“

Niemand klatschte während des Konzerts, denn der feierliche Gottesdienstcharakter sollte am vierten Adventsonntag nicht gestört werden. Doch innerlich applaudierten die Besucher nach jedem Vortrag angesichts der einmal gewaltigen und ein andermal sehr feinen Darbietungen. Pfarrer Josef Helm bezeichnete es als eine „große Ehre“, den Chor von Weltruf in Schierling zu haben. Die Hirten hätten vor zweitausend Jahren wenig Ansehen gehabt, weil unter ihnen manche dunkle Gestalten gewesen seien. „Aber gerade sie, die Hirten, und nicht die ehrbaren Bürger und Honoratioren sind bei der Geburt Christi in der ersten Reihe!“, so der Pfarrer. Da habe sich schon angedeutet, dass Christus kommen würde, um die Sünder zu befreien, nicht die Gerechten, die immer die Fehler bei den anderen suchen. „Diese Menschen befinden sich auf dem Weg, an der Krippe vorbeizulaufen“, sagte Pfarrer Helm. Das Konzert solle die Besucher innerlich ein Stück näher zu Gott führen, wünschte er.

Mitglieder des Chores trugen Überleitungen und Erläuterungen zum Weihnachtsgeschehen vor, die Chortheologe Christian Hambsch getextet hatte. Es sei unglaublich, dass der Messias nicht mit großem Jubel in einem Palast empfangen wurde. „Unser Herz ist sein Palast!“, so die Erkenntnis daraus und das Bewusstsein, „dieses Kind brachte den Segen Gottes zur Erfüllung.“

Die meisten Stücke wurden a capella vorgetragen. Dazwischen gab es Instrumentalstücke eines kleinen Ensembles und begleitete Werke. Höhepunkte waren das bis zu zehnstimmige Werk „O Vad Glädje ifran gud“ aus Schweden und „Jerusalem, Freude ward dir verheissen“ von Franz Commer (1813-1887) sowie „Transeamus usque Bethlehem“ von Josef Ignaz Schnabel (1767-1831). Unter Leitung von Petra Kellhuber waren der gut 40-köpfige Vorchor und die Grundschule der Domspatzen zu hören. Alle zusammen – mit etwa125 Stimmen – sangen „Es wird scho glei dumpa“, das Volkslied aus Tirol und erhielten am Schluss kräftigen Applaus.

Der 33-köpfige Männerchor im Nachwuchschor wird sich auflösen, weil Mitglieder einerseits aufsteigen werden zum Konzertchor von Roland Büchner oder aufgrund der Vorbereitungen auf das Abitur sich nicht mehr so engagieren können. Zwei Mitglieder dankten öffentlich ihrer Chorleiterin Kathrin Giehl und erinnerten an den verstorbenen Hans-Stefan Martin, der aus Schierling stammte. „Wir hatte viele unglaublich schöne und anstrengende Erlebnisse!“, fassten sie zusammen und dankten auch ihren Eltern und Freunden für die Unterstützung. Mit der Zugabe „Der Mond ist aufgegangen“ verabschiedeten sie sich.

Regensburger Domspatzen in Schierling

Organisation. Die Vorbereitungen für das Konzert hatte Chormanager Christof Hartmann zusammen mit den Schierlinger Domspatzen-Eltern Norbert und Astrid Goschler getroffen.

Programm. Aufgeführt wurde auch „Venite exsultemus domini“ von Frantisek Fiala (*1966), der das Werk im Auftrag des internationalen Künstlerhauses Villa Concordia Bamberg für den Nachwuchschor der Regensburger Domspatzen schrieb.

Text und Foto: Fritz Wallner