Großes Interesse der Bürgerschaft

Bürgermeister Kiendl erläutert bei der Bürgerversammlung das Gemeindentwicklungskonzept

SCHIERLING, 02.12.2011. Annähernd 200 Besucher bei der Bürgerversammlung – darunter sehr viele junge Leute – machten Bürgermeister Christian Kiendl glücklich. „Sie dokumentieren damit das Interesse an unserer Gemeinde!“, freute er sich und stellte die Grundzüge des Gemeindeentwicklungskonzepts mit den bis in das Jahr 2025 reichenden Leitprojekten in den Mittelpunkt seines Berichts. „Der Markt Schierling entwickelt und bewegt sich weiter, und zwar ganz entsprechend seiner Leitidee Vorsprung zieht an“, fasste Kiendl zusammen.

Blick auf das Feuerwehrhaus
In Schierling wird mit einem städtebaulichen Rahmenplan geprüft, ob im Anschluss an das Rathaus - mit einer Verlegung des Feuerwehrhauses – Lebensmitteleinzelhandel platziert werden kann

Das im Rahmend des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren entwickelte integrierte Entwicklungskonzept nannte der Bürgermeister einen „Masterplan“, der gerade für die jungen Mitbürger sehr wichtig sei. „Wir müssen einerseits Visionen haben und andererseits die Chancen nutzen, die sich aufgrund der jetzigen Voraussetzungen mit der neuen Bundesfernstraße ergeben“, sagte der Bürgermeister. Schierling soll Mehrgenerationen-, Wirtschafts-, Kultur- und Innovationsgemeinde werden. Die aktive Bürgerbeteiligung habe den Prozess bereichert und unterstützt und das ganzheitliche und strategische Denken des Marktes noch einmal vertieft. „Wir machen das bei der Muna genauso“, erklärte Kiendl mit Blick auf das Konzept, das Mitte des Jahres in Absprache mit Langquaids Bürgermeister erarbeitet worden war. Bürgerbeteiligung habe aber nicht nur in diesem Bereich stattgefunden, sondern sei ein fortlaufender Prozess, den er bei Zusammenkünften mit den Landfrauen, vielen Jugendlichen sowie bei Begegnungen in den einzelnen Orten und schließlich mit dem Internetauftritt des Marktes stetig fördere. Kiendl verwies darauf, dass 2012 eine Klimaschutz-/Energiesparkonzept – erneut zusammen mit den Bürgern – erarbeitet wird, es dazu einen kommunalen Jugendtag geben werde.

Dem Ortskern gelte die besondere Aufmerksamkeit, was spätestens mit dem Kauf der Penny-Markt-Immobilie durch das Kommunalunternehmen klar geworden sei. Er erläuterte das schon 2007 erdachte Konzept „Jesuitenmeile“, schwärmte von der Sanierung des ältesten Schulhauses – mit einem besonderen Dank an Ortsheimatpfleger Georg Schindlbeck, der das „knowhow der Geschichte“ habe – erzählte von Kontakten mit dem Eigentümer der Brauerei, die umgestaltet werden soll und brachte die Große Laber als Natur- und Lebensraum ins Gedächtnis. Für den Erhalt des Penny-Marktes gebe es nur eine geringe Hoffnung. Trotzdem forderte er die Bürger zur Mitwirkung an einer Umfrage auf, um gegenüber den Verantwortlichen von Penny klarzumachen, dass der Lebensmittelmarkt bleiben soll. Mit einem „städtebaulichen Rahmenplan“ werde derzeit geprüft, ob ein Lebensmittelmarkt im Anschluss an das Rathaus gebaut werden könnte. Dazu müsste das Feuerwehrhaus wegfallen, das ohnehin aus allen Nähten platze und einen neuen Standort brauche. Aufgrund der demografischen Entwicklung mit den immer mehr werdenden älteren Menschen hielt er es für richtig, dass ein zweites Senioren- und Pflegeheim gebaut wird.

Kiendl freute sich, dass heuer schon 9 Bauplätze im Schierlinger Gebiet „Markstein“ verkauft wurden. „Wir haben nur noch 8 und davon gibt es für 6 eine Reservierung“, so Kiendl, und deshalb werde gerade eine Erweiterung geplant. Schierling sei eben seit Juli auch für Regensburger interessanter geworden. Auch in Eggmühl/Unterdeggenbach seien vier Plätze veräußert worden und für zwei weitere stehe die notarielle Beurkundung an.

Bei der Muna nahe die Entscheidung, sagte Kiendl. Schierling wolle nach wie vor eine Lösung im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit, auch wenn diese mit der Nachbargemeinde manchmal nicht einfach sei. Mit der Ausweisung des neuen Gewerbegebietes könne Schierling nicht warten, weil sonst die Gefahr bestünde, dass Unternehmer verloren gehen. Der Bürgermeister rühmte die Steuerpolitik des Marktes mit den seit 1978 unveränderten sehr niedrigen Hebesätzen. „Mit unserer Politik behalten alle mehr Geld in der eigenen Tasche: Landwirte, Hauseigentümer und Unternehmen!“, schloss Kiendl.

Raynald Tanter, der aus französischen Partnergemeinde Penmarc’h stammende Vizepräsident des Regierungsbezirks Finistere in Quimper, weilt gerade in Schierling, besuchte die Bürgerversammlung und staunte über die vielen Besucher ebenso wie über die Ruhe und Disziplin beim Vortrag des Bürgermeisters und der Diskussion – bei der es vier Wortmeldungen gab.

Blick in den Saal
Der großartige Besuch freute besonders Bürgermeister Christian Kiendl (am Rednerpult)

Diskussion bei der Bürgerversammlung Schierling

ÖPNV. Maria Auer bemängelte, dass sie jetzt ein um 90 Euro teureres Ökoticket für die Zonen 1 bis 7 kaufen müsse, weil das mit fünf Zonen nicht mehr angeboten wird. Außerdem waren ihr die Busse zwischen dem Bahnhof Eggmühl und Schierling zu wenig. Dies alles liege beim Regensburger Verkehrsverbund, sagte Kiendl und sagte zu, dort vorstellig zu werden. Otto Gascher erläuterte die Probleme bei der Tarifstruktur.

B 15neu. Gerald Mende beklagte, dass das „klak-klak“, das störend von neuen Brücken der B 15neu ausgeht. Kiendl legte dar, dass der Markt bereits seit September gegenüber der Autobahndirektion an diesem Thema „dran“ sei.

Gewerbegebiet. Madlen Melzer bemängelte, dass sämtliche Areale an der B 15neu für Gewerbegebiete genutzt werden. Der Bürgermeister erklärte, dass strategisch die weitere Wohnbauentwicklung weiterhin im ruhigen Norden erfolgt.

Straße. Auf die Frage von Stefan Hüttner erläuterte Kiendl, dass der kurze Wechsel des Gefälles auf der neuen Kreisstraße nach Unterlaichling wichtig sei, um Aquaplanung zu verhindern, das sei geklärt mit den Tiefbauingenieuren des Landratsamtes.

 
Text und Fotos: Fritz Wallner