Zur Startseite des Sitzungsarchivs

Familienfreundlichkeit auch bei den Kleinsten

Tag der offenen Tür bei der Kinderkrippe „Spatzennest“ brachte viel Anerkennung für die engagierte Arbeit

SCHIERLING, 25.10.2011. Auf reges Interesse stieß der Tag der offenen Tür der Kinderkrippe „Spatzennest“, die seit zwei Jahren in einem Wohnhaus an der Jahnstraße eingerichtet ist. Derzeit werden dort elf Kinder im Alter von zehn Monaten bis drei Jahre betreut. Am Wochenende informierte das vierköpfige Personal unter Leitung von Christel Marquardt über das Konzept, die gesamte Arbeit und insbesondere über den Tagesablauf. Wie bei allen Kinderbetreuungseinrichtungen des Marktes Schierling sind auch bei den Kinderkrippen – als wichtiger Teil der unmittelbaren Familienfreundlichkeit Schierlings - die Elternbeiträge im Vergleich zu anderen Trägern und Gemeinden sehr niedrig.

Foto von Besuchern, Bgm. Kiendl und Erzieherinnen
In Schierling informierte die Kinderkrippe „Spatzennest“ die Öffentlichkeit über ihre Arbeit und stieß auf großes Interesse. V.r. Bürgermeister Christian Kiendl, Leiterin Christel Marquart und Erzieherin Anita Hierlmeier (Zweite von links) im Gespräch mit Eltern.
Zwei Kleinkinder auf Hüpfpferden
Die Begeisterung ist augenscheinlich

Ein ganz kleiner Knirps besichtigte mit seinen Eltern die Kinderkrippe und war spontan so begeistert, dass er nicht mehr mit nach Hause wollte. Denn die ehemalige Wohnung mit über 135 Quadratmeter hat es in sich. Aus dem Wohnzimmer wurde das große Spielzimmer mit ganz viel Möglichkeiten allein oder mit anderen aktiv zu sein. Aus einem ehemaligen Kinderzimmer wurde eine „Kreativ-/Essraum“. Dort wird im Kreis gemeinsame gespielt und getanzt. Theresa Schwager zeigte das den vielen Besuchern eindrucksvoll mit einem Film. „Den Kindern Wärme und Geborgenheit zu vermitteln und sie liebevoll dabei zu begleiten, die Welt zu erobern“, das ist eines der wichtigen Ziele, erläuterte Christel Marquardt auch Bürgermeister Christian Kiendl, der sich über den guten Zuspruch freute. Es geht um die Persönlichkeitsbildung und konkret auch um eine gezielte Förderung im motorischen, kognitiven, sprachlichen, sozialen und emotionalen Bereich. Außerdem hat das einfühlsame und individuelle Erlernen von Sauberkeit und Hygiene einen hohen Stellenwert, wurde den Besuchern deutlich. „Wasser ist für die Kleinen etwas ganz tolles!“, so Marquart, und diese Liebe werde besonders für das Lernen genutzt. „Das Einschlafen geht am Mittag oft schneller als daheim“, berichtete die Erzieherin Anita Hierlmeier aufgrund einer Oma-Frage. Denn die Kinder sehen, dass auch die anderen müde sind und lassen sich gerne anstecken.

Der Tagesablauf ist geregelt. Das wurde mit vielen Fotos gezeigt. Neben der Betätigung in der ganzen Gruppe gibt es auch gezielte Angebote in Kleingruppen. Im Bewegungszimmer steht ein großes „Bälle-Bad“. Aktuell zur Kastanienzeit wurde ein solches Bad auch aus Kastanien gebaut, das die Kinder besonders gerne nutzen. Mancher Besucher staunte nicht schlecht, dass sich die Kinder täglich an einem Frühstücksbüfett bedienen können, das von den Eltern bestückt wird. Auch das Bad mit den kleinen Waschbecken, der kleinen Toilette und dem großen Wickeltisch wurde bewundert. Am Eingang waren die „Flitzer“ aufgebaut, mit denen die Kinder bei schönem Wetter den Ort Schierling erkunden und die ihren Platz in der großen Doppelgarage haben, die zur Kinderkrippe gehört. Da ist auch ein viersitziger Kinderwagen dabei, der schon oft für Aufsehen gesorgt hat. „Des is schee, wenn die im Sommer unterwegs sand“, bestätigte auch Nachbar Sepp Gottswinter, der es sehr gut fand, dass die Gemeinde das ganze Haus und den Garten für die Kinderkrippe gemietet hat. „Auf alle Fälle billiger als ein Neubau“, so der ehemalige Maurer treffsicher. Und außerdem sei die Wohnung wahrscheinlich gemütlicher und viel größer, als ein Neubau genehmigt würde. Im Garten gibt es alles, was Kinder brauchen: große Rasenfläche, Sandkasten und eine Schaukel. Das Personal pflegt während des ganzen Jahres einen intensiven Kontakt mit den Eltern, betonte die Leiterin. Denn die Bildungsprozesse sollen individuell begleitet werden. Damit jedem Kind die Spiel- und Bewegungsräume geschaffen werden können, die ihm viel Erfahrung und Selbstentfaltung ermöglichen.

Aussenansicht der Kinderkrippe
Die Schierlinger Kinderkrippe „Spatzennest“ liegt in einem Wohnhaus mitten im Wohngebiet

Kinderkrippe „Spatzennest“ Schierling

Träger. Der Markt Schierling ist Träger der Einrichtung, die organisatorisch unter der Leitung des Hauses für Kinder „Grüne Villa“ steht, das von Gerda Rittner geführt wird.

Personal. Derzeit sind die Erzieherinnen Christel Marquardt und Anita Hierlmeier sowie Theresa Schwager als Praktikantin im Anerkennungsjahr und Sabrina Meier als Jahrespraktikantin tätig.

Gebühren. Der Markt Schierling legt sehr großen Wert auf Familienfreundlichkeit und deshalb sind die Gebühren vergleichsweise gering, betonte Bürgermeister Kiendl am Rande des Tags der offenen Tür. Die Eltern bezahlen nur 90 Euro monatlich bei 25 gebuchten Betreuungsstunden, 108 Euro bei 30 Stunden und 126 Euro bei 35 Stunden. Geöffnet ist von Montag bis Freitag von 7.30 bis 14.30 Uhr. Eine weitere Kinderkrippe besteht in Eggmühl, die bis 17 Uhr geöffnet hat.

Erzieherin im Gespräch mit Eltern
Informiert wurde im Gespräch und mit Informationstafeln
Personal bei der Begrüssung
Mit Fotos und kurzen Filmen wurde der Tagesablauf dargestellt

 
Text und Fotos: Fritz Wallner