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Gewerbegebiet „Am Birlbaum“ eröffnet große Chancen

Bürgerbeteiligung zur vorgesehenen Flächennutzungsplanänderung

SCHIERLING, 21.10.2011. Mit dem neuen Gewerbegebiet „Am Birlbaum“ an der Anschlussstelle Schierling-Süd der B 15neu will der Markt Schierling sowohl konkreten Ansiedelungswünschen von Betrieben nachkommen als auch die sich durch den Anschluss an das europäische Fernstraßennetz ergebenden Chancen für den Raum südlich von Regensburg nutzen. Dies erklärte Bürgermeister Christian Kiendl bei der Bürgerbeteiligung zur Änderung des Flächennutzungsplans mit dem Ziel der Ausweisung dieses Gewerbegebietes mit einer Nettobaufläche von etwa 23 Hektar.

Vor elf Interessenten und zwei Mitgliedern des Marktgemeinderates verwies der Bürgermeister auf die prognostizierten rosigen Perspektiven für die Wirtschaft im Raum Regensburg. „Mit der B 15neu sind wir sehr nahe an Regensburg herangerückt und außerdem die erste Gemeinde im Raum, die schon sehr bald einen barrierefreien Anschluss an den Flughafen München haben wird“, so Kiendl. Deshalb würden sich außerordentliche Chancen ergeben, um Arbeitsplätze zu sichern und weitere wohnortnahe Arbeitsplätze zu bekommen. „Das ist für unsere Kinder und Kindeskinder eine wertvolle Investition!“, stellte er fest. Kiendl machte auch deutlich, dass aufgrund der Flächennutzungsplanung für niemanden konkretes Baurecht besteht, denn diese Planungsebene entfalte keinerlei Rechte. Doch Kiendl kündigte an, dass bei der Aufstellung des Bebauungsplanes mit Sicherheit eine Biogasanlage und eine Anlage zur Verwertung tierischer Abfälle ausgeschlossen werden. „Das ist die Konsequenz aus dem Beschluss des Marktgemeinderates vom letzten November!“, so Kiendl.

Architekt Bernhard Bartsch informierte darüber, dass anstelle der jetzigen Planung eine Fläche mit der Qualität eines „Industriegebietes“ entfällt. Dort wären auch erheblich belästigende Betriebe zugelassen gewesen, und das näher an der Wohnbebauung. Der Bürgermeister ergänzte, dass es außerdem an einer „Bergaufstrecke“ der Südumgehung gelegen wäre, was erhebliche Belästigungen für die Anwohner befürchten lies. Das jetzt geplante Gebiet sei als „Gewerbegebiet“ ausgewiesen, in dem solche erheblich belästigende Betriebe nicht möglich sind. „Bei der Planung des Industriegebietes war noch nicht abzusehen, dass die Muna aufgelöst wird“, sagte Bartsch. Jetzt sei klar, dass die gewerbliche Entwicklung Schierlings schneller verlaufen wird als in den letzten Jahren und darauf müsse reagiert werden. Mit den dargestellten rund 23 Hektar sei die Richtung für die nächsten 15 Jahre klar vorgegeben.

Prof. Helmut Hummel nannte es in der Diskussion mutig, dass der Architekt die benötigte Fläche aufgrund eines „Best Case Szenario“ – also der günstigsten Annahme für die Entwicklung – dargestellt hat und nicht auf den „Worst Case“ – also die ungünstigste Annahme – eingegangen ist. Bartsch betonte, dass mit der Flächennutzungsplanung noch keine Investitionen ausgelöst werden. Sobald der Bebauungsplan aufgestellt wird stellt sich auch die Frage, für welche Flächen tatsächlich Baurecht geschaffen werden. Nachdem es aber konkrete Ansiedelungswünsche gibt, könnten diese berücksichtigt werden. Bartsch verwies außerdem darauf, dass auch in Zeiten wirtschaftlicher Krise der Flächenbedarf der Wirtschaft nicht entsprechend zurückgegangen ist. Außerdem hielt er es für wesentlich besser, jetzt mehr Flächen vorzusehen als – wie in einer anderen Gemeinde geschehen – zu klein zu planen und damit später an anderer Stelle erneut Flächen ausweisen zu müssen. Auf die Frage von Norbert Niggemann nach den möglichen Auswirkungen für die Wohngebiete von Schierling erklärte Bartsch, dass wegen der Entfernung von der Wohnbebauung und der Lage westlich der B 15neu keine Lärmbelästigung zu erwarten ist. Auf die Frage von Maria Auer erklärte der Planer, dass die Muna nicht Bestandteil dieser Flächennutzungsplanänderung ist.

Schierlings Gewerbegebiet „Am Birlbaum“

Größe. Die 32,7 Hektar überplante Fläche teilen sich auf in 22,8 Hektar gewerbliche Flächen, 0,3 Hektar Verkehrsflächen, 3,2 Hektar Versorgungsflächen und 6,4 Hektar gliedernde Grünflächen.

Alternativen. Architekt Bartsch hat 10 Alternativen für das Gewerbegebiet geprüft, von denen sich „Am Birlbaum“ als günstigste herausstellte.

Weitere Gewerbegebiete. Schierling hat außerdem das Gewerbegebiet „Esper Au“ an der Anschlussstelle Schierling-Nord, insbesondere für Handwerk und Dienstleistungen sowie Großhandel, Restflächen im Gebiet „An der Fruehaufstraße“ sowie zwischen Eggmühl und Walkenstetten „Seefeldstraße“.

Weitere Informationen:
PDF-DateiVorlage für die Bürgerbeteiligung am 20.10.2011 (PDF-Datei, 73 KB)
PDF-DateiVorentwurf für die Änderung des Flächennutzungsplans, Stand 18.08.2011 (PDF-Datei, 5,4 MB)

 
Text: Fritz Wallner