Zur Startseite des Sitzungsarchivs

Neue Eggmühler Laber-Brücke gesegnet

EGGMÜHL/SCHIERLING, 02.10.2011. Den „gewaltigen Betrag“ von rund 287.000 Euro muss der Markt Schierling für die neue Brücke bei Eggmühl über die Große Laber aus dem Gemeindesäckel berappen. Bürgermeister Christian Kiendl bekannte bei der Segnung der Brücke, dass es für ihn im ersten Moment ein Schock gewesen sei, angesichts der geringer werdenden Steuereinnahmen, ganz schnell handeln zu müssen. Die Brücke war massiv gefährdet und der Freistaat Bayern ebenso schnell und half mit einem Zuschuss von 205.000 Euro, um die Gesamtkosten von rund 492.000 Euro bewältigen zu können.

Segnung der Brücke
Knapp 500.000 Euro kostet die neue Brücke über die Große Laber bei Eggmühl, die von den Pfarrern Dr. Joseph Vattathara und Uwe Biedermann gesegnet und von Bürgermeister Christian Kiendl der Bestimmung übergeben wurde.
Bgm. Kiendl am Rednerpult
Bgm. Christian Kiendl dankte in seiner Ansprache allen Beteiligten

Die kirchliche Segnung leiteten Pfarrer Dr. Joseph Vattathara und sein neuer evangelischer Amtsbruder Uwe Biedermann. „Ich freue mich riesig über die in Rekordzeit geschaffte Fertigstellung, weil ich jetzt wieder schneller zu meinen Kirchen komme!“, sagte Dr. Vattathara. Als das Urbild der Brücke in der Bibel stellte Pfarrer Biedermann den Bund Gottes mit Noah heraus, der im Regenbogen deutlich wurde. Dieser sei „das Zeichen der Hoffnung, „dass Wohlwollen und Segen auf unserem Leben liegt“, so der Pfarrer. Der Segen gelte deshalb auch nicht dem Bauwerk, sondern den Menschen, welche die Brücke nutzen.

Bürgermeister Kiendl begründete die sehr schnelle Entscheidung für den Bau damit, dass die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ein so hohes Gut darstelle, das nicht aufs Spiel gesetzt werden darf. Er erinnerte daran, dass es sich früher um die Bundesstraße 15 gehandelt hat, die zur Gemeindestraße abgestuft worden ist. Damals sein offenbar nicht abzusehen gewesen, dass die Brücke so schnell kaputt gehen würde. Der später angehängte Eisensteg für die Fußgänger sei auch nicht optimal gewesen. Nach der Fertigstellung sei die Verbindung zwischen Eggmühl und Unterdeggenbach wieder hergestellt und alle Kinderbetreuungseinrichtungen sowie die Schule wieder bequem erreichbar. „Die Sicherheit für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer ist jetzt optimal“, sagte Kiendl. Ihm sei durchaus bewusst, dass es während der Bauzeit für manche Verkehrsteilnehmer nicht immer einfach gewesen sei, über die Laber zu kommen. Besonders Mütter mit Kinderwägen hätten es schwer gehabt, den Steg zwischen Sportplatz und Schule zu bewältigen. Auch für die älteren Menschen habe es Unannehmlichkeiten gegeben. „Für das während dieser Zeit aufgebrachte Verständnis danke ich allen sehr herzlich“, so der Bürgermeister. Er dankte den Mitgliedern des Marktgemeinderates für die einhellige Zustimmung, dem Ingenieurbüro Gubow und der Strabag AG als Bauunternehmer für die fachgerechte Planung und Ausführung.
Banddurchschneidung bei der Brückeneröffnung
Bgm. Christian Kiendl, Mitglieder des Marktrates, Eggmühls Altbürgermeister Willibald Schneider sowie Ingenieur und Baufirma durchschnitten gemeinsam das rote Band

„Und ich danke besonders dem Freistaat Bayern in Gestalt der Regierung der Oberpfalz für die rasche Bearbeitung unseres Zuschussantrages und die Gewährung eines großzügigen Zuschusses aus Mitteln des Finanzausgleichsgesetzes“, fuhr er fort. Weil es sich bei allen Mitteln um Steuergelder handelt, habe der Markt – wie bei unseren anderen Maßnahmen auch – auf Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit achten. „Wirtschaftlichkeit heißt nicht immer, die billigste Lösung zu nehmen“ erklärte Bürgermeister Kiendl. Man habe sich für den teureren Neubau entschieden, weil damit – nach heutigen Maßstäben – künftigen Generationen eine Last abgenommen wurde. Es werde damit gerechnet, dass einige Jahrzehnte Ruhe ist und nicht wieder so viel Geld in die Hand genommen werden muss. Obwohl aus dem Gemeindesäckel rund 287.000 Euro aufbracht werden mussten, kann der Schuldenstand in diesem Jahr um über 500.000 Euro verringert werden. Das gehe nur mit Sparsamkeit und Ausgabendisziplin.

An der Feier nahmen auch viele Bürger teil, die sich durchwegs lobend über die kurze Bauzeit und das gelungene Werk äußerten. Zusammen mit den Mitgliedern des Marktrates, Eggmühls Altbürgermeister Willibald Schreiner sowie Ingenieur und Baufirma durchschnitt Christian Kiendl das rote Band und verteilte kleine Stücke an die Bürger. Musikalisch wurde die Feier von der Schierlinger Doafmuse unter Leitung von Ludwig Grauschopf umrahmt. Pfälzer mit Kraut wurden im Gasthaus „Napoleon“ serviert.

Details zur neuen Brücke

Maße. Lichte Weite 16 Meter, lichte Höhe ca. 2,95 Meter über Grund, Fahrbahnbreite 6,50 Meter, Gehwegbreite 1,50 Meter, Breite zwischen den Geländern 8,50 Meter, Brückenfläche 176 Quadratmeter.

Ökologie. Während der Bauzeit wurde besonders auf die ökologischen Belange geachtet. Insbesondere war es wichtig, für die Tiere am und im Wasser den Lebensraum nicht kaputt zu machen.
 

Foto der beiden Pfarrer mit Ministrantinnen
Die Pfarrer Dr. Joseph Vattathara und Uwe Biedermann nach der Segnung der Brücke
Gäste am warmen Buffet
Die Doafmuse sorgte für die musikalische Untermalung
Gäste am warmen Buffet
Die Mitglieder des Marktrates waren ebenfalls anwesend

 
Text und Fotos: Fritz Wallner