B 15neu bis Schierling-Süd eröffnet

Einweihungsfeier mit über 700 Gästen

SCHIERLING, 07.08.2011. Der 26. Juli 2011 wird in die Geschichte des Marktes Schierling als ein ganz besonderer Tag eingehen. Denn es wurde das erste Teilstück der B 15neu von Saalhaupt bis zur Anschlussstelle Schierling-Süd sowie die Südumgehung Schierling gesegnet und dem Verkehr übergeben. An der Feier nahmen teil der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann, der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, Dr. Andreas Scheuer, Landrat Herbert Mirbeth, Bürgermeister Christian Kiendl, viele Bundestags- und Landtagsabgeordnete, Bürgermeister der Umgehung, Kreisräte sowie die Mitglieder des Marktgemeinderates Schierling und mehr als 500 Bürgerinnen und Bürger teil. Bei der Segnung beteten Pfarrer Josef Helm und Pfarrerin Dietrich.

Szenenfoto vor der Banddurchschneidung

Präsident Paul Lichtenwald

Präsident Paul Lichtenwald von der Autobahndirektion Südbayern begrüßte die vielen Gäste und erläuterte die lange Baugeschichte dieser Bundesfernstraße. Er rechnete damit, dass bis Ende des Jahres die Fertigstellung bis Neufahrn und bis in zwei Jahren bis Ergoldsbach erfolgt.

Staatssekretär Dr. Scheuer betonte, dass das Land Infrastruktur und die Wirtschaft Wege braucht. Er sicherte die weitere Planung und Mittelbereitstellung für weitere Abschnitte zu.

Staatssekretär Dr. Scheuer

Die Verkehrsfreigabe der B 15neu sei ein Signal für die ganze Region, so Staatsminister Herrmann. Die Baumaßnahme nannte er ein Beispiel dafür, dass Bund und Land partnerschaftlich handeln. „Man spürt, die Menschen wollen eine Entlastung und schnelle Verbindungen“, so der Staatssekretär. Die Planung sei in enger Abstimmung mit dem Landkreis und den Gemeinden erfolgt. Für die Südumgehung, die der Landkreis Regensburg als Kreisstraße gebaut hat, habe der Freistaat Bayern 75 Prozent Zuschuss, als rund 9,9 Millionen Euro gegeben. Der Minister stellte fest: „Es gibt keinen Export ohne Transport!“

Staatsminister Herrmann

Landrat Herbert Mirbeth betonte, dass der Landkreis die Südumgehung ohne Staatszuschuss nicht hätte schultern können. Regensburg und München rücken mit dieser Straße näher zusammen. Die Entscheidung für den Bau der Südumgehung sei schließlich in erster Linie dem heutigen stellvertretenden Landrat Otto Gascher zu verdanken, der mit niederbayerischer Starrköpfigkeit seine Kollegen damals überzeugt hat. Schierling mit seiner Dynamik und Wirtschaftskraft wird nach Landrat Mirbeth mit der neuen Straße noch attraktiver.

Landrat Herbert Mirbeth

Landrat Mirbeth richtete einen eindringlichen Appell an die Parlamentarier, die PKW-Maut auf Deutschlands Autobahnen – ohne Kompensation durch Senkung der Kraftfahrzeugsteuer – einzuführen. „Lassen sie sich vom ADAC nicht einschüchtern!“, so Mirbeth. Denn in ganz Europa müsste für die Benutzung der Fernstraßen bezahlt werden, nur durch Deutschland könne ganz Europa ganz umsonst fahren. Das eingenommene Geld müsse voll und ganz für den Straßenbau verwendet werden, der viele Mittel nötig hat.

Bürgermeister Christian Kiendl

Bürgermeister Christian Kiendl war sehr dankbar und hob die sehr gute Zusammenarbeit auch mit der Autobahndirektion und der Landkreisverwaltung bei der Vorbereitung der Feier zur Verkehrsfreigabe heraus. Die wichtigsten Teile des Grußworts des Bürgermeisters können hier nachgelesen werden: Grußwort des Bürgermeisters (PDF-Datei, 10KB)

Anschließend folgte die Segnung und die Bitte insbesondere um unfallfreien Verkehr. Dann kam die Banddurchschneidung und der große Augenblick für den Verein für Heimatpflege. Angeführt von der Trommel von Hans-Peter Stöckl brachten zehn Kinder in der historischen Kleidung zehn Scheren zu den Prominenten. Und die Fanfaren des Vereins kündigten das große Ereignis an und bekamen sehr viel Applaus.

Die erste Befahrung erfolgte für die Prominenz mit Oldtimern, die von Andreas Astaller, Helmut Heitzer und der Schierlinger Pilsbrauerei sowie von einem Unternehmer aus Ergoldsbach zur Verfügung gestellt und gefahren wurden. Es handelte sich um einen „Silberpfeil“, weitere 50 Jahre alte Mercedes, einen über einhundert Jahre alten Buik und einen fast 50-jährigen Postbus. Die Politiker waren sichtlich begeistert und Staatssekretär Dr. Scheuer sowie Landrat Mirbeth durften auf der Rückfahrt das Fahrzeug sogar steuern.

Gefeiert wurde bis spät in den Nachmittag. Gegen 18 Uhr des 26. Juli 2011 wurde die Straße frei gegeben und noch an diesem Abend nahmen sie viele Schierlinger in Augenschein und rieben sich die Augen, wie kurz die Strecke nach Regensburg geworden ist.

Schon wenige Tage nach der Eröffnung konnte ein Rückgang des Schwerlastverkehrs im Ortskern festgestellt werden.

Gefeiert wurde bis spät in den Nachmittag

Impressionen von der Einweihungsfeier

 
Text und Fotos: Fritz Wallner