Fünfte Klasse der Mittelschule entfällt

Aus der Sitzung des Marktgemeinderates vom 2. August 2011

SCHIERLING, 05.08.2011. Von den 68 Viertklässlern der Placidus-Heinrich-Grundschule werden in Zukunft zehn an der Mittelschule bleiben und der Rest Gymnasium und Realschulen besuchen. Deshalb kann im September in Schierling keine fünfte Klasse der Mittelschule gebildet werden. Die betroffenen Schüler werden im Rahmen der bereits 2008 geschlossenen Qualitätssicherungs- und Kooperationsvereinbarung vom Schulamt der Mittelschule in Langquaid zugewiesen. Dies teilte Bürgermeister Christian Kiendl dem Marktgemeinderat mit und Rektorin Gudrun Honke informierte, dass für die Schulanfänger drei Klassen gebildet werden, eine davon im Dr.-Rudolf-Hell-Schulhaus Eggmühl.

Pause an der Placidus-Heinrich-Mittelschule
An der Placidus-Heinrich-Mittelschule Schierling wird es im kommenden Schuljahr wegen zu geringer Schülerzahl keine fünfte Klasse geben

Bürgermeister Kiendl legte im Detail die Anstrengungen dar, um ab September doch eine fünfte Klasse bilden zu können. Es sei aber nicht gelungen, Schüler aus Pfakofen und Aufhausen – wo ebenfalls die fünfte Klasse aufgelöst wird – nach Schierling zu bewegen. Diese werden künftig in Alteglofsheim zur Schule gehen. „Fakt ist, dass nur zehn Kinder da sind und das reicht nicht für eine Klassenbildung“, fasste er zusammen. Dass die Schülerinnen und Schüler eine so solide Ausbildung an der Grundschule erhalten und deshalb an den weiterführenden Schulen – Gymnasien, Real- und Mittelschule - durchwegs gut bestehen können, sah der Bürgermeister als ein Verdienst der Schierlinger Schule und des Schulfördervereins an. Er dankte Rektorin Honke und dem Förderverein gleichermaßen für das große Engagement.

„Jetzt wird unsere Kooperation mit Langquaid aktiviert“, fuhr er fort. Die Eltern haben sich nach Kiendl bei einer eigens einberufenen Versammlung einstimmig für Langquaid entschieden. Dabei wurde berücksichtigt, dass im Anschluss an den Unterricht in Langquaid die „Offene Ganztagsschule“ – eine Nachmittagsbetreuung – in Schierling besucht werden kann. „Die Eltern kommen damit weiterhin in den Genuss der sehr niedrigen Elternbeiträge“, so Kiendl. Auf die Frage von Rudolf Eisenhut erklärte die Rektorin, dass die Schierlinger Schule vom Schulamt „mit Stunden bestens ausgestattet“ wurde. Dr. Kindler wollte wissen, ob in Zukunft auch lern- und körperbehinderte Kinder in Schierling unterrichtet werden. Dazu informierte Honke, dass die bayerische Staatsregierung den Weg der „Inklusion“ geht. „Wir wollen das umsetzen!“, machte sie deutlich. Die Schule habe sich ab September um eine „Kooperationsklasse“ beworben, welche die erste Form der Inklusion darstellt und Kinder mit einem pädagogischen Sonderbedarf einbezieht.

Deutlich teurer als geplant wird der hintere Aufgang zur Kirche, der in Zusammenhang mit der Sanierung des ältesten Schulhauses Deutschlands von Grund auf neu gebaut wird und der Vorplatz vor dem oberen Eingang zum Schulhaus und dem hinteren Eingang der Kirche. Anstelle der geschätzten 68000 Euro müssen rund 103000 Euro ausgegeben werden. „Die hohen Preise sind der guten Konjunktur geschuldet“, sagte Bauamtsleiter Manuel Kammermeier. Eine Reduzierung wäre möglich gewesen, wenn auf chinesischen Granit ausgewichen worden wäre. Doch das wollte keiner der Räte, weil schon im Jahre 2008 der Zusammenhang mit ausbeuterischer Kinderarbeit nicht vollständig ausgeschlossen werden konnte. Weil eine Verschiebung der Maßnahme nur mit der Gefahr der Vernässung des renovierten Denkmals möglich gewesen wäre, wurde mehrheitlich die Auftragsvergabe beschlossen.

Weitere Themen im Marktrat Schierling

Mittagsbetreuung. Die Zahl der Schüler der Placidus-Heinrich-Grundschule, die die verlängerte Mittagsbetreuung besuchen, steigt weiter an und wird ab September voraussichtlich 44 betragen. Deshalb wurden zusätzliche pädagogische Betreuungsstunden für 10000 Euro bewilligt.

Gewerbegebiet. Für den Bebauungsplan des Gewerbegebietes „Esper Au“ – das unmittelbar an der Ansschlussstelle Schierling-Nord der B 15neu liegt – wurde der Satzungsbeschluss erlassen.

Volkshochschule. Im Herbst startet die Volkshochschule des Landkreises Aktivitäten in Schierling. Dafür wurde ein großer Raum angemietet, bis die Einrichtung in einem „Haus der Begegnung“ untergebracht werden kann.

Energie. Einstimmig wurde ein CSU-Prüfungsantrag angenommen für die Nutzung der Wärme aus der Biogasanlage, die Reaktivierung der Wasserkraft an der Großen Laber sowie von Windkrafträdern an geeigneter Stelle.

Muna. Armin Buchner monierte, dass ein SPD-Antrag seit Monaten nicht behandelt wird. Bürgermeister Kiendl erinnerte, dass das Thema auf der Mai-Sitzung stand, aber auf Antrag Buchners wieder herunter genommen wurde. Einige Bürger entrollten zum Ende der Sitzung Transparente mit der Aufforderung zur Bürgerbeteiligung bei der künftigen Nutzung der Muna.

 
Text und Foto: Fritz Wallner