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Englisch in jedem Beruf wichtig

Die WEBASTO AG sponsert Studienreise der Placidus-Heinrich-Mittelschule mit 5000 Euro

SCHIERLING, 23.05.2011. Die Studienreise der achten und neunten Klasse der Placidus-Heinrich-Mittelschule nach England verwirklichte zwei wichtige Ziele dieser neuen Schulart: Es ging um das Lernen an unterschiedlichen Orten mit Praxisbezug und um die Verknüpfung von Schule und dem späteren Beruf. Weil die englische Sprache auch bei Facharbeitern immer mehr an Bedeutung gewinnt, stellte sich die Firma WEBASTO – ein „Globalplayer“ als weltweiter Spezialist für Auto-Dachsysteme – als Pate zur Verfügung und unterstützte die Reise mit 5000 Euro.

Übergabe des Schecks
Personalleiterin Renate Stadler (im Vordergrund links) von der WEBASTO AG übergab an Rektorin Gudrun Honke und Konrektorin Birgt Bumes (von rechts) ein Sponsoring von 5000 Euro für die erste Studienreise mit Sprachunterricht der Placidus-Heinrich-Mittelschule Schierling

Die konkret sichtbare Kooperation zwischen der neuen Mittelschule und der Wirtschaft ist ein wichtiges Zeichen für die künftigen Perspektiven der Schülerinnen und Schüler. Denn ihre Stärken werden gebraucht und ihre Neigungen besonders gefördert. Die von Konrektorin Birgit Bumes vorbereitete Studienreise war deshalb nicht eine „einfache“ Englandfahrt einer Schule, sondern sie hatte als Schwerpunkt zwei Blöcke von Englischunterricht durch englische Lehrer in deren Muttersprache. Genau dieses zusätzliche Angebot – mit zusätzlichen Übernachtungen und der Bezahlung der „Native speaker“ – konnte mit dem Sponsoring von Webasto finanziert werden. Als ein Pilotprojekt, das erst- und einmalig im Landkreis ist.

Die Kinder waren vom kulturellen und dem Ausflugsprogramm ebenso begeistert wie vom Sprachunterricht. Sie zeigten Fotos und erzählten Personalleiterin Renate Stadler von Webasto und Rektorin Gudrun Honke viele Geschichten rund um die Reise mit Eindrucken von der Kultur und der Lebensweise der Engländer. Ein ganzer Tag gehörte der Metropole London – mit dem Besuch bei Madame Tussauds - und auch Stone Henge, der „älteste Steinhaufen der englischen Geschichte“, wie ein Schüler erklärte, stand auf dem Programm.

Britisches Gebäck aus der Schulküche
Die Schüler hatten englisches Gebäck hergestellt und stilgerecht mit der „Union Jack“ – der englischen Fahne – präsentiert und dekoriert

Konrektorin Bumes betonte, dass dieses Lernen vor Ort gerade für die Mittelschule sehr wichtig ist. Manchmal seien die Schüler während der gemeinsamen Tage gezwungen gewesen, sich durchzukämpfen. Sie rühmte den Mut einiger, die es schon am Anfang wagten, im Informationscenter von Canterbury in Englisch nachzufragen. „Wir können mit einem solchen Programm den Schülern nur den Geschmack geben, um dann selbst verstärkt einzusteigen“, so Bumes. Die Reise verglich sie mit dem Blick durch das Schlüsselloch, der einen tollen großen Raum erahnen lässt, den die Schüler in ihrem Leben voll nutzen können. Auch die Vorbereitung auf die Reise erfolgte konsequent im Unterricht und im Kontakt mit den Lehrern in England schon in den Monaten zuvor. Von diesen Lehrern war die Konrektorin sehr angetan: „Die können die Sprache anderes rüber bringen“, freute sie sich, weil das zum Nutzen der Schüler ist. Sechs Stunden standen auf dem Programm und die Lehrer wechselten stündlich, so dass es für die Kinder immer interessant geblieben ist. Rektorin Honke dankte der Konrektorin sowie Lehrer Reiner Zuber für ihr außerordentliches Engagement und wie war heilfroh, dass alle wieder wohlbehalten zurückgekommen sind. Zum stilgerechten Ausklang gab es englisches Gebäck, das die Schüler in der Schulküche zur Präsentation hergestellt hatten.

Äußerungen von Schülern

„Die Gastfamilien in Brighton waren sehr nett und haben sich sehr um uns gekümmert.“ (Andreas Ottl)

„Mit den englischen Lehrern erlebten wir nicht einen trockenen Vokabelunterricht, sondern jede Stunde wechselte der Lehrer mit viel Spiel und Spaß. Wir hätten noch mehr Unterricht vertragen.“ (Bianca Schmitzer)

Studienreise der Placidus-Heinrich-Mittelschule Schierling

Kooperation. Im Rahmen des Qualitätssicherungs- und Kooperationsvertrages aus dem Jahr 2008 handelte es sich um eine gemeinsame Aktion der Mittelschulen Schierling und Langquaid.

Sponsoring. Der Markt Schierling hat einen Zuschuss von 2640 Euro geleistet. „Wir möchten damit deutlich machen, wie wichtig uns die neue Qualität der Mittelschule ist!“, sagte dazu Bürgermeister Christian Kiendl.

Gäste. Die Unterbringung erfolgte in Gastfamilien. Konrektorin Bumes rühmte deren Engagement, denn einige starteten außerhalb des Programms am Abend eigene Unternehmungen und schufen so wichtige Situationen, um die fremde Sprache zu üben.

Interview

Das WEBASTO-Werk ist einer der wichtigen Ausbildungsbetriebe Schierlings. Personalleiterin Renate Stadler nannte im Interview einige der wichtigsten Herausforderungen für die Zukunft:

Für wie wichtig halten sie eine grundlegende schulische Ausbildung in Englisch?
Stadler: Die Sprache der globalen Kommunikation ist Englisch, sie verbindet Geschäftspartner mit unterschiedlichen Muttersprachen. Gerade in technischen Berufen und bei global agierenden Firmen mit Stützpunkten auf allen Kontinenten ist die englische Sprache zur Kommunikation untereinander und mit den Kunden sehr wichtig. Die Grundlagen dafür werden in der Schule gelegt.

Gehen sie diesem Thema konkret nach?
Stadler: Ja, für viele Positionen werde Abschnitte des Bewerbungsgesprächs in Englisch geführt, um einen umfassenden Eindruck zu bekommen. Wir bieten unseren Mitarbeitern in speziellen Kursen Weiterbildungsmöglichkeiten an. Und wer fit ist, hat auch konkrete Chancen ins Ausland entsendet zu werden. Wir haben zum Beispiel vor einigen Wochen Mitarbeiter aus der Produktion für einen Kurzeinsatz in China gebraucht und bei der Auswahl spielten die englischen Sprachkenntnis eine Rolle.

Haben sie einen konkreten Rat für die Schülerinnen und Schüler?
Stadler: Nehmt Englisch so ernst wie die anderen Fächer, sonst besteht die Gefahr, dass ihr in eurem Leben Chancen verpasst, die vielleicht nur einmal kommen. Es sind schon lange nicht mehr nur in den akademischen Berufen die englischen Sprachkenntnisse nötig, sondern sie werden zunehmend auch in allen handwerklichen Berufen immer wichtiger und auch nötiger. Zu einer erfolgreichen beruflichen Zukunft gehören Sprachkenntnisse. Das möchte ich den jungen Menschen ans Herz legen.

 
Text und Foto: Fritz Wallner