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Schul-Sozialarbeit soll eingeführt werden

Aus der Sitzung des Marktgemeinderates vom 29.03.2011

SCHIERLING, 31.03.2011. Der Marktgemeinderat strebt an, dass möglichst schon ab dem kommenden Schuljahr die Schulsozialarbeit an der Placidus-Heinrich-Grund- und Mittelschule eingerichtet wird. Weil nicht sicher ist, dass der Staat die neue Stelle schon so schnell bewilligen wird, wurde die teilweise Kostenübernahme vorerst für ein Jahr beschlossen. Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises hatte bereits einen Tag zuvor auf Vorschlag von Landrat Mirbeth einer Kostenbeteiligung zugestimmt.

Die Anschlussstelle Schierling Nord
Ganz neue Perspektiven ergeben sich für investitionsfreudige Unternehmen im neuen Schierlinger Gewerbegebiet „Esper Au“, das unmittelbar an der Anschlussstelle Schierling-Nord der B 15neu liegt und in dem eine Pylon-Werbeanlage bis zu 20 Meter Höhe gebaut werden darf

Bürgermeister Christian Kiendl informierte, dass beim Start dieses staatlichen Projekts im Jahre 2009 an der Schierlinger Schule noch keine Notwendigkeit für einen Sozialarbeiter gesehen worden ist. Jetzt seien sich Rektorin Gudrun Honke und das Kreisjugendamt Regensburg einig, so schnell wie möglich Jugendsozialarbeit an der Schierlinger Schule zu etablieren. Denn die Probleme, die nicht unmittelbar mit dem Unterricht zu tun haben sondern im persönlichen Umfeld von Schülern oder Familien liegen, können allein von den Lehrern nicht mehr bewältigt werden. Bei einem persönlichen Gespräch mit dem Landrat war vereinbart worden, dass der Markt eine teilweise Vorfinanzierung übernimmt, sofern der Freistaat Bayern diesem zustimmt. Auf Dauer soll diese Stelle so finanziert werden wie andere auch, nämlich zu 60 Prozent vom Landkreis und zu 40 Prozent vom Staat. Der Beschluss fiel einstimmig.

Von der SPD standen zwei Anträge auf der Tagesordnung. Weil deren Sprecher Armin Buchner bei der Sitzung entschuldigt nicht anwesend war, wurde der Antrag zur künftigen Nutzung des Munitionsdepots auf dessen Initiative hin auf eine der nächsten Sitzungen verschoben. Der Bürgermeister erklärte dazu, dass die Beratung über eine Änderung des Flächennutzungsplanes – wie im Antrag gefordert - ohnehin nach wie vor verfrüht wäre, weil es von den beiden Gemeinden Schierling und Langquaid noch keinen Beschluss über die künftige Nutzung der Muna gibt. Außerdem sei ein städtebaulicher Vertrag mit einem künftigen Investor zu verhandeln, der aber eben noch nicht feststehe.

VIA NOVA Pilgerweg

Der zweite Antrag für die Beteiligung am VIA NOVA Pilgerweg wurde behandelt und der Beitritt zu diesem Verein beschlossen, sofern Schierling an der der neuen Pilgerweg-Trasse liegt. Dies sei nach den Worten von zweitem Bürgermeister Werner Braun noch nicht sicher, wie sich bei einer Informationsveranstaltung ergeben habe.

Bürgerantrag

Zum Bürgerantrag „Tagesordnungen und Protokolle ins Internet“ erklärte Bürgermeister Kiendl, dass es sich um einen Interessenkonflikt zwischen dem Informationsbedürfnis der Bürger und dem Datenschutz handelt. Er verwies auf die offensive Öffentlichkeitsarbeit des Marktes und auf die fast lückenlose Berichterstattung über Sitzungen im Internet seit dem Jahre 1999. „Und das ist alles auch heute noch nachlesbar, weil wir nichts herausnehmen!“, so Kiendl. Die Sitzungseinladungen mit der Tagesordnung werden – wie andere Bekanntmachungen auch – auf der Homepage unter „Amtliches“ veröffentlicht. Bei zwei Gegenstimmen wurde beschlossen, die bisherige Handhabung beizubehalten und zusätzlich die Beschlüsse der Gremien im Wortlaut zu veröffentlichen, bei denen aber aus Datenschutzgründen Namen geschwärzt werden.

Gewerbegebiet „Esper Au“

Zur Änderung und Ergänzung des Bebauungsplanes „Esper Au“ unmittelbar an der Anschlussstelle Schierling-Nord der B 15neu gab es keine Bürgereinwendungen oder Anregungen. Der Bürgermeister berichtete von einem gemeinsamen Termin an Ort und Stelle mit dem Landratsamt, der Autobahndirektion und einem Interessenten für ein Fastfood-Restaurant. Dabei sei festgelegt worden, dass der Pylon als Werbeanlage 20 Meter hoch sein kann und die Werbung daran maximal 50 Quadratmeter beträgt. Der Bürgermeister sah gerade durch dieses Gewerbegebiet an einer exponierten Stelle gute Entwicklungschancen für die Zukunft.

Weitere Themen im Marktrat Schierling

Ganztagsschule. Auch im kommenden Schuljahr wird es keine gebundene Ganztagsschule geben. Rektorin Honke sah zu wenig Interesse bei den Eltern und Bürgermeister Kiendl führte diesen Umstand nicht zuletzt auf die „perfekte offene Ganztagsschule“, die durch die evangelische Jugendsozialarbeit betreut wird.

Kinderzahlen. Die Zahl der Kinder sinkt rapide. Im Jahr 2010 wurden nur noch 34 Geburten registriert. Es sei schon heute abzusehen, welch schwerwiegende Konsequenzen in einigen Jahren für die Kindergärten und Schulen damit verbunden sind, so der Bürgermeister.

Nachtbus. Mit der Erweiterung des RVV-Busangebotes um eine Nachtlinie von Freitag auf Samstag am September sah der Bürgermeister einen weiteren Wunsch vom „DemoCrazy“-Jugendtag in Erfüllung gehen.

Weichmacher. Sofort nach dem Bekanntwerden von giftigen Weichmachern in Kindertagesstätten hatte Kiendl den Rat des Gesundheitsamtes eingeholt. Niemand weiß, ob Schierlinger Einrichtungen betroffen sind. Jedenfalls helfe häufiges Lüften und bald werde ein Fachmann die Situation konkret beurteilen.

Wasserqualität. Rudolf Eisenhut bemängelte, dass ein neuer Wasseranbieter in Schierling damit wirbt, dass er Schadstoffe aus dem Wasser holt. Nachdem es sich um Wasser aus der öffentlichen Leitung des Marktes handelt, legte Eisenhut Wert darauf, dass der Bürgermeister klarstellt, dass das Schierlinger Trinkwasser „sauber, trinkbar und frei von jeden Schadstoffen“ ist.

Text und Foto: Fritz Wallner