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Laber-Brücke in Eggmühl wird neu gebaut

Marktgemeinderat beschloss die Maßnahme für 2011

SCHIERLING, 26.02.2011. Die Eggmühler Brücke über die Große Laber wird noch in diesem Jahr völlig neu gebaut. Der Marktgemeinderat genehmigte für diese Maßnahme rund eine halbe Million Euro. Der Freistaat Bayern hat einen Zuschuss von rund 183000 Euro in Aussicht gestellt. Nach Bürgermeister Christian Kiendl stand außer Frage, dass etwas gemacht werden muss. Denn Eisen seien völlig abgerostet und der Beton nicht mehr tragfähig. Kiendl betonte, dass mit der neuen Brücke auch ein sicherer Fußgängerweg entstehen wird, der für Schulkinder, ältere Menschen und Mütter mit einem Kinderwagen gleichermaßen eine Verbesserung der Sicherheit bringt.

Foto der Brücke
Der Markt Schierling baut die marode Brücke über die Große Laber bei Eggmühl in diesem Jahr ganz neu und dabei wird auch ein komfortabler Fußgängerweg entstehen

„Für die Fußgänger war vor vielen Jahren nur ein provisorischer schmaler Weg an die Brücke angehängt worden“, erläuterte der Bürgermeister. Die Brücke stammt aus dem Jahr 1919. Über sie führte bis zum Bau der Ortsumgehung die Bundesstraße 15. Vor der Übernahme durch den Markt in den achtziger Jahren hatte der Staat im Jahre 1969 noch eine Sanierung durchgeführt. Doch jetzt ergab sich nach Kiendl Ende des Jahres 2009, dass die Standfestigkeit und Dauerhaftigkeit des Brückenbauwerks teil stark beeinträchtigt sind. Deshalb sei anschließend eine genaue Untersuchung der Bausubstanz auf Chlorid und die Druckfestigkeit des Betons durchgeführt worden, bei der der schlechte Zustand bestätigt wurde. Beim Staat konnte ein Zuschuss von rund 45 Prozent erreicht werden, und zwar vor allem deshalb, weil die Brücke früher dem Staat selbst gehört hat. „Wir müssen aber jetzt schnell sein!“, so der Bürgermeister, denn nur im Jahre 2011 würden Mittel zur Verfügung stehen. Die Kostenermittlung habe ergeben, dass eine Sanierung mit einer Perspektive für die nächsten 20 Jahre rund 238.000 Euro verschlingen würde. Für einen Neubau – der dann auf etwa 70 Lebensdauer ausgelegt ist – wurden 500.000 Euro veranschlagt. „Allerdings bekommen wir nur für die Neubauvariante den Zuschuss“, so Kiendl. Er sprach sich eindeutig für den Neubau aus, weil die Sanierung nur eine halbe Sache sei.

Bauamtsleiter Manuel Kammermeier zeigte Fotos vom schlechten Zustand der Brücke und betonte, dass die Feuchtigkeit, vermischt mit Streusalz, das ganze Bauwerk durchdrungen habe. „Die Betonplatte ist weder druckfest noch dicht“, so Kammermeier. Für die neue Brücke sei die Entwurfsplanung fertig. Ziele waren eine relativ wirtschaftliche Bauweise sowie möglichst geringe Unterhaltungs- und Bewirtschaftungskosten in der Zukunft. Deshalb sei die Entscheidung für eine Spannbetonbrücke als Rahmenbauwerk gefallen mit Verbindungen in Eisen und Beton. Vorzugsweise sollen Fertigteile verwendet werden, damit eine Beschädigung während der Bauzeit durch Hochwasser ausgeschlossen wird. Die Fahrbahnbreite beträgt 6 Meter zuzüglich zweimal 25 Zentimeter Sicherheitsstreifen. Die voraussichtliche Bauzeit bezifferte Kammermeier auf drei bis vier Monate.

In der Diskussion wurde deutlich, dass als Ausweichstrecke für die Schulkinder die Brücke am Sportplatz zur Verfügung steht. Ob diese auch für die Bewohner des Altenheimes geeignet ist, wird noch geprüft. Kammermeier bestätigte, dass in den veranschlagten Kosten auch der Abriss und die Entsorgung der alten Brücke sowie die Räumung des Flussbetts und die Schaffung einer Überquerungshilfe für Kleinstlebewesen enthalten sind. Eine Tonnagenbeschränkung wird die neue Brücke nicht mehr erhalten.

Weitere Themen im Marktrat Schierling

Rechnungsprüfung. Andreas Schmalhofer gab den Bericht über die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 2009. Die finanzielle Situation sei aufgrund der Wirtschaftskriste angespannt gewesen. Trotzdem habe der Markt „weit über eine Million Euro“ aus eigenen Mittel für die Kinderkrippen, Kindergärten, Kinderhort, Schulen, Nachmittagsbetreuung und Jugendtreff sowie für die Kinderspielplätze ausgegeben.

Satzungen. Neu gefasst wurden die Satzung für die Erhebung von Straßenausbaubeiträgen sowie die Gebührensatzung für die Bestattungseinrichtung. Die Gebühren sind unverändert geblieben. Die Entschädigung für Bedienstete, die an Sitzung teilnehmen, wurde aus der Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts herausgenommen.

Haus für Kinder. Bürgermeister Kiendl informierte, dass sich an der Elternbefragung des Hauses für Kinder „Grüne Villa“ Eggmühl mehr als siebzig Prozent beteiligt haben. „Es gab Lob in höchsten Tönen und rundherum große Zufriedenheit“, so der Bürgermeister.

DSL. Aufgrund der jüngsten Gespräch und Vereinbarungen erwartet der Bürgermeister, dass – wenn alles gut läuft – bis Ende des Jahres ganz Schierling von der Telekom Deutschland mit einem schnellen DSL-Anschluss versehen werden kann.

Baugrundstücke. In diesem Jahr konnten bereits zwei Bauplätze verkauft und für weitere zwei eine Terminvereinbarung vorgenommen werden. Christian Kiendl führte das nicht zuletzt auf die steigende Attraktivität durch die B 15neu mit zwei Anschlüssen für Schierling zurück.

Text und Foto: Fritz Wallner