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BogaBunda: Großes und engagiertes Laientheater

Aufführung in der Mehrzweckhalle mit über einhundert Mitwirkenden

Schierling, 15.02.2011. Dass es die Kinder mit ihrer Unbekümmertheit und Direktheit sind, die verzwickte Situation und Streitigkeiten unter Erwachsenen auflösen können, ist eine alte Erkenntnis. Bei der Aufführung des Musicals „BogaBunda“ in der Mehrzweckhalle wurde dies den über 700 Besuchern besonders eindrucksvoll, facettenreich und bunt vor Augen geführt. „Nur gemeinsam können wir glücklich sein!“, hieß die Kernbotschaft, die aus Kinder- und Erwachsenenkehlen erklang. Der Regenbogen und die (Friedens)Taube waren die Schlüsselfiguren des Stückes, das zur Zeit der deutschen Wende ein Priester in Leipzig schrieb, als er merkte, wie die Gesellschaft auseinanderdriftete.

Schlusszene
Großes Laientheater in der Mehrzweckhalle Schierling: Bei „BogaBunda“ wandten sich alle Tiere – von den Mäusen und Holzwürmern bis zu Elefanten und Schweinen sowie den Löwen – am Schluss der Sonne zu, die das Lebensmotto „Nur gemeinsam können wir glücklich sein“ möglich macht
Boga und Bunda
Boga und Bunda, die Regenbogenschwestern

Die aus Ostdeutschland stammende und in Langquaid wohnende Veronika Mark erfüllte sich mit der Aufführung einen seit 2004 bestehenden Traum. Rund ein Jahr bereitete sie akribisch vor und sammelte engagierte Helfer und Akteure um sich, die sie in Langquaid und Schierling fand. Schon bei den Aufführungen in Langquaid war ihr und dem 106-köpfigen Ensemble ein großer Erfolg beschert. Die Vorschlusslorbeeren, die daraus der Vorsitzenden des Schulfördervereins, Dr. Josef Kinderl, bei der Begrüßung verteilte, erwiesen sich als mehr als berechtigt. Der Verein hatte den äußeren Rahmen geschaffen und erhielt auch einen Teil des Erlöses.

Schweine und Mäuse auf der Bühne
Die Schweine spielten zeitweise eine miese Rolle, sie wollten nicht mehr länger „Dreck-Schwein“ genannt werden

Die Arche Noah – „das Bauwerk eurer Gemeinsamkeit - war das Bild für das Zusammenrücken in der Not. Als die Sintflut vorbei war und sich alles in Sicherheit wähnte, da griff der Egoismus um sich. Etwa ein Jahr nach der Rettung in der Urzeit spielte das Stück. Es sollte eine Erinnerungs- und Dankfeier werden, zu der sich die geretteten Tiere trafen. Und die brüchig gewordene Arche sollte repariert werden. Doch zu all dem kam es nicht mehr: Jeder wollte für sich selbst glücklich werden. „Der Starke passt nicht zum Schwachen!“, war zu hören. Die Warnung der Taube „das geht nicht gut“ wurde in den Wind geworfen. Doch die Taube gab nicht auf und versuchte unablässig, die Tiere guten Willens um sich zu versammeln. Sie wollte es nicht wahrhaben, dass das Böse gewinnt.

Zwei sehr kleine Mäusekinder
Kleinste Mäuse waren mit Enthusiasmus dabei

Sie sollte Recht behalten. Denn als wieder der Sturm kam und die Tiere die Angst im Nacken spielten, da kamen die Kinder zu ihrer Rolle. „Wenn die Alten nur noch streiten, wo es geht um Kleinigkeiten; sind wir auch noch klein, rufen wir Kinder: das darf nicht sein!“ sang der Kinderchor mit fast 30 kleinen Mäusen aus Leibeskräften. Ihr Auftritt bildete einen der emotionalen Höhepunkte, der bis zur Rührung reichte. So manchem wurde bewusst, wie er/sie durch Kleinkariertheiten Streit auslöst oder gar verstärkt und durch Geringschätzung andere verletzt. Das Geheimnis, das zu lösen war, um wieder auf den richtigen Weg zu finden, war die Sonne. Von ihr stammt das Geschenk des Lichts und der Wärme, das für das harmonische Zusammenleben unerlässlich ist. Am Schluss gab es stehenden Applaus – und zwar gleichermaßen für die Idee des Autors wie für die Leistung der Akteure. Denn es begeisterte, wie insgesamt geschlossen das gesamte Projekt war. Die schauspielerischen Leistungen der Mitwirkenden von 3 bis 81 Jahre, die Chöre und Gesangssolis, die Band, Erzählerin, Regie, Kostüme, Masken, das bunte Bühnenbild und die Technik. Am Schluss gab es Blumen und Geschenke für die Hauptverantwortliche Veronika Mark. Sie gab die Anerkennung an das gesamte Ensemble weiter.

Bild der Mitwirkenden
Eine phantasievolle Schar von Tieren bevölkerte die Bühne

Laientheater auf höchstem Niveau

Drei Mäusekinder

Mitwirkende. Jugendchor (Leitung Veronika Mark), Kolping-Bläsergruppe (Alfons Pernpaintner), Kinderchor (Theresa Mark und Sabine Leutgäb) -alle Langquaid, Kinderchor Schierling (Patricia Hahn).

Tiere. Besonders für die Kinder waren die phantasievollen Namen der Tiere interessant. Die Holzwürmer hießen Spannara und Rambarra, die Pferde Parados, Mäkao und Mähnäa und die Tierekinder – welche die Katastrophe abwendeten – waren Sprintus, Imposanto, Pip, Pop, Ritschi und Winzi. Die Besucherkinder durften in der Pause in die Masken schlüpfen.

Verpflegung. Die Mitglieder der Elternbeiräte Schierling und Eggmühl sowie des Schulfördervereins hatten für die Besucher Pizzabrötchen und leckere Kuchen gebacken und steigerten so den Erlös des Abends.

Text und Fotos: Fritz Wallner