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Bauhof meistert den Winterdienst

Dank des neuen Salzlagers gibt es keine Nachschubprobleme

SCHIERLING, 22.12.2010. Der Bauhof des Marktes Schierling ist nach wie vor gut gerüstet für den Rest des Winters, auch wenn der bisherige Massenschnee bereits sehr viel Arbeit und Geld kostete. Dank des neuen Salzlagers konnte die Kapazität an Streusalz auf rund 160 Tonnen nahezu verdreifacht werden. Davon ist noch knapp die Hälfte vorhanden, so dass ein Engpass bis zum Winterende nicht zu erwarten ist. Denn beim Salzen und Streuen setzt Bürgermeister Christian Kiendl klare Prioritäten: zuerst kommen die Stücke mit starken Steigungen und die Straßen für die Busse dran und die Anliegerstraßen werden fast nur geräumt und nicht gesalzt.

Hermann Diermeier, Lothar Kandler und Bgm. Christian Kiendl im Bauhof
Der Schierlinger Gemeinde-Bauhof ist nach wie vor gut gerüstet für einen harten Winter. Bauamtsmitarbeiter Hermann Diermeier und Bauhofleiter Lothar Kandler informieren Bürgermeister Christian Kiendl (v.l.) und im Hintergrund ist das neue Salzlager zu sehen

„Die meisten Bürger haben großes Verständnis, dass bei den derzeitigen Schneemassen Kompromisse gemacht werden müssen“, erläuterte Hermann Diermeier vom gemeindlichen Bauamt. Bauamtsleiter Manuel Kammermeier und er sind deshalb froh, dass die Beschwerden aus der Bevölkerung im normalen Rahmen geblieben sind. Ihre Männer sind auch im Dauereinsatz außerordentlich engagiert, was Bürgermeister Kiendl bei der internen Jahresschlussfeier ausdrücklich heraushob. Dies bestätigten bei der letzten Sitzung des Marktgemeinderates auch die Sprecher aller Parteien und Gruppen. Schwierigkeiten machte zu Beginn des starken Schneefalls die Lagerung der weißen Pracht an der Schnittstelle zwischen Bürgersteig und Fahrbahn. Doch inzwischen hat man sich arrangiert. Die Gehsteige sind wesentlich schmaler als gewohnt und die Haufen türmen sich zwischen Fahrbahn und Gehweg auf. Wo es gar nicht mehr anders geht und die Sicherheit auf dem Spiel steht, da wird der Schnee schon auch weggefahren. Allerdings nur von öffentlichen Flächen, nicht von privaten. Manche Grundstückseigentümer haben von sich aus den Schnee abtransportiert. Insbesondere einige Einzelhändler haben Landwirte engagiert, die den Schnee aufgeladen und weggefahren haben. So konnte der Parkkomfort für die Kunden gerade in der vorweihnachtlichen Einkaufszeit wesentlich verbessert werden.

Die Männer vom Bauhof haben sich ein ausgeklügeltes System der Bereitschaft und Alarmierung eingerichtet. Unter der Leitung von Lothar Kandler „schiebt“ jede Nacht ein Kollege Bereitschaft. Ab etwa zwei Uhr nachts ist dieser Kollege nicht nur am Fernseher, Computer oder am Fenster, um die neuesten Wetternachrichten zu erfahren. Er macht sich auf den Weg und fährt die besonders gefährdeten Stellen ab. „So können wir immer sicher sein, dass wir nichts verpassen und zur richtigen Zeit die Fahrzeuge einsetzen“, sagt Hermann Diermeier. Freilich kann der Schneepflug nicht um vier Uhr fahren, wenn es um fünf Uhr zu schneien beginnt, begegnet Diermeier dem immer wieder zu hörenden Hinweis „heit seid’s aber spät dran“. Nach Bürgermeister Christian Kiendl bestehe nicht der Ehrgeiz, dass jede Straße immer „schwarz“ sein müsse. Bei den Anliegerstraßen genüge es durchaus, wenn geräumt wird, denn die Geschwindigkeit müssen die Fahrzeuglenker ohnehin den jeweiligen Verkehrsverhältnissen anpassen.

Besonders froh sind alle über das neue Salzlager. Jetzt stehen zwei Boxen zur Verfügung, in denen das Streugut trocken aufbewahrt werden kann. „Früher hatten wir aufgrund der begrenzten Kapazität die Schwierigkeit, dass wir genau überlegen mussten, wann wir wieder Salz bestellen. Fatal wurde es dann, als die Salzhersteller nicht mehr liefern konnten. Da musste man sich dann von anderen aushelfen lassen. „Das ist alles vorbei!“, freute sich Diermeier. Außerdem konnte bereits im Sommer das Salz sehr günstig eingekauft werden, und zwar für rund 85 Euro die Tonne. „Im Winter muss man dafür schon einmal bis zu 150 Euro bezahlen“, weiß der erfahrene Bauamtsmitarbeiter.

Winterdienst in Schierling

Streubezirke. Das 77 Quadratkilometer große Gemeindegebiet ist in 10 Streubezirke eingeteilt. Fünf davon werden mit eigenem Personal und fünf mit Privatfirmen und Landwirten versorgt.

Fahrzeuge. Zum Einsatz kommen vier Unimogs, ein LKW, ein Traktor, zwei Schmalspurfahrzeuge und ein Kleintraktor. Im Jahr 2010 hat der Marktgemeinderat für einen neuen Unimog 91000 Euro ausgegeben, so dass die Einsatzbereitschaft auch auf diesem Gebiet auf hohem Niveau vorhanden ist.

Personal. Zu den fünf Chaffeuren auf Privatfahrzeugen kommen – je nach Notwendigkeit – bis zu neun Arbeiter des gemeindlichen Bauhofes. Insbesondere der „Handbezirk“ ist sehr personalintensiv.

Salzlager. Das neue Gebäude ist zehn Meter lang und acht Meter breit sowie bis zu fünf Meter hoch und vollkommen überdacht. Die Beladung der Streufahrzeuge erfolgt mit einem Gabelstabpler. Bei jedem Einsatz werden mit einem Unimog etwa 600 Kilogramm Satz gestreut, mit dem LKW rund eine Tonne. „Ich war heute besonders sparsam und habe nur 800 Kilogramm verbraucht“, erzählte Bauhofleiter Lothar Kandler nicht ohne Stolz dem Bürgermeister. Denn das Sparen ist immer angesagt.

Text und Foto: Fritz Wallner