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„Placidus-Heinrich-Mittelschule“ jetzt beurkundet

Erstmals mittlerer Schulabschluss in Schierling möglich

SCHIERLING, 21.11.2010. Jetzt ist es offiziell nachlesbar, dass Schierling eine „Mittelschule“ hat. Denn Bürgermeister Christian Kiendl und Rektorin Gudrun Honke haben bei einer Feierstunde die offizielle Urkunde für die neue „Placidus-Heinrich-Mittelschule Schierling“ erhalten. Landrat Herbert Mirbeth dankte der bayerischen Bildungspolitik für diesen „Kraftakt in Organisation und Konzeption“, mit dem vielen Schülerinnen und Schülern eine konsequente Vorbereitung auf das Berufsleben ermöglicht wird. Schulamtsdirektor Heribert Stautner stellte fest, dass die Mittelschule inhaltlich nur noch wenig mit der Hauptschule vor zehn Jahren zu tun hat.

Verantwortliche im Gruppenbild
Schierling hat jetzt offiziell die Urkunde für die „Placidus-Heinrich-Mittelschule“ bekommen. V.l. Bürgermeister Christian Kiendl, Rektorin Gudrun Honke, Schulamtsdirektor Heribert Stautner, Konrektorin Birgit Bumes, Elternbeiratsvorsitzende Doris Holmer und Manuel Moosmeyer

An der Feier mit der offiziellen Urkundenüberreichung nahmen neben der Rektorin und dem Bürgermeister auch Konrektorin Birgit Bumes sowie die Elternbeiratsvorsitzenden Manuel Moosmeyer und Doris Holmer teil. In großen Lettern war an der Wand zu lesen: „Mittelschule: stark für unsere Kinder, stark für unsere Wirtschaft, stark für unsere Zukunft“. Schulamtsdirektor Heribert Stautner erinnerte daran, dass ein Jahr verhandelt, gerungen und nach Lösungen gesucht worden sei. Gerade im Süden des Landkreises waren Gespräche in Landshut und mit Langquaid nötig, um zu optimalen und der jeweiligen Situation entsprechenden Zusammenschlüssen zu kommen. Denn es habe bereits eine bewährte Kooperation zwischen den Schulen und Gemeinden Schierling und Langquaid bestanden. „Ich danke den Bürgermeistern für ihren unermüdlichen Einsatz und die große Kooperation!“, so Stautner. Die Mittelschule ein wirksames Mittel um – trotz des enormen Rückgangs von Kindern – möglichst viele Schulstandorte erhalten zu können. Denn es sei ein Stück Lebensqualität, wohnortnah eine qualitativ hochwertige Bildung zu sichern, die individuelle Förderung zu ermöglichen, dem Fachkräftemangel zu begegnen und trotzdem den Schulbusverkehr in Grenzen zu halten. Die Antwort auf all diese Herausforderungen sei der „Schulverbund“ gewesen, der der Quadratur des Kreises gleiche. Die Mittelschulen müssen ein umfassendes Bildungsangebot vorhalten, so Stautner, der bat, den neuen Schulen jetzt aber auch Zeit, Ruhe und Augenmaß zu geben. Die Zuweisung der Lehrerstunden sei sehr gut und die Schüler würden die Mittelschule mit einem neuen Selbstwertgefühl besuchen.

Landrat Herbert Mirbeth rühmte den Prozess zur Bildung der Schulverbünde, denn es seine große Rücksichtnahme und die Bereitschaft zur Kooperation nötig gewesen. Er bat die Schulen, verstärkt die Nähe zur Praxis zu suchen. Dass der Landkreis Regensburg unter den 340 Landkreisen in Deutschland den 23. Platz belege sei ein ausgezeichneter Beweis für die Leistungskraft der Region. „Wir müssen das aber immer wieder neu erarbeiten!“, mahnte der Landrat. Kritisch setzte er sich damit auseinander, dass die Zugangsregelungen zu den Realschulen weiter gelockert wurden. „Wir locken damit manche Kinder auf den falschen Weg‘!“, so Mirbeth. Regensburgs Bürgermeister Gerhard Weber zeigte kein Verständnis für diejenigen, „die die Mittelschule von Anfang an schlecht geredet haben“. Und Willi Meierhofer, der Leiter des Siemenswerkes Regensburg hieb als Vertreter der Wirtschaft in die gleiche Kerbe: „Es darf nicht nur das heraus gestellt werden, was nicht funktioniert, sondern das was klappt!“, sagte er. Die Mittelschule sei ein mutiger, sehr wichtiger und richtiger Schritt. Denn das Bildungsniveau werde deutlich steigen und das in den jungen Menschen steckende Potenzial könne verstärkt aktiviert werden. Auch Stefanie Goß, die Vertretern der Elternbeiräte im Landkreis Regensburg, hielt es für wichtig, jetzt nicht nachzutaroken. Sie rief dazu auf, „die vielen Vorteile in den Fokus zu rücken!“ und die gute, effektive Arbeit, die von den Schulen täglich geleistet wird, zu sehen.

Überreichung der Urkunde

Die von der Regierung der Oberpfalz ausgestellte Urkunde wurde vom Landrat, Regensburgs Bürgermeister und Schulamtsdirektor überreicht. Bürgermeister Kiendl freute sich, denn es sei nun sichtbar, dass sich die enormen Anstrengungen der letzten Monate gelohnt haben. „Die Schierlinger Kinder können jetzt daheim einen mittleren Schulabschluss machen“, fasste er zusammen. Rektorin Honke versicherte, dass bereits außerordentliche Anstrengungen laufen, um den gestiegenen Anspruch umzusetzen. Dass es in Schierling einen außerordentlich gut funktionierenden Schulförderverein gibt, hielt sie auch in diesem Zusammenhang für einen Segen.

Text und Fotos: Fritz Wallner