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Baslers Team wendet Blamage gerade noch ab

SCHIERLING, 20.09.2010. Die unbeugsamen Schierlinger Kicker mussten sich in einem Pokalfight den Profis vom SV Wacker Burghausen geschlagen geben. Ein 1:2 (1:0) gegen den Drittligisten aus Oberbayern bedeutete in der zweiten Hauptrunde des Toto-Pokals das Aus. Dabei lag nach sechzig Minuten immer noch die Sensation in der Luft. Denn die Schierlinger hatten ihre Meisterleistung der ersten Hälfte mit dem Führungstreffer durch Christian Brandl (17.) gekrönt. Burghausen fand hingegen kaum Mittel gegen das engagierte Auftreten des Bezirksoberligisten.

Einzug der Spieler
Freudentag für die F-Jugend-Buben und Mädchen: Sie durften an der Hand der Akteure die Eskorte bilden
Martin Huber
TV-Fußball-Abteilungsleiter Martin Huber stand der Stolz ins Gesicht geschrieben

Erst mit zunehmender Dauer der Partie spielten den Gästen die schwindenden Kräfte der Hausherren in die Karten. Schließlich beeinflusste auch Gästetrainer „Super-Mario“ Basler mit einer Einwechslung den Ausgang der Partie entscheidend. In der 62. Minute schickte der ehemalige Nationalspieler Orhan Akkurt für Markus Grübl aufs Feld. Akkurt schlug schon zwei Minuten später erfolgreich zu. Weitere zehn Minuten darauf ließ der Angreifer den entscheidenden Kopfball zum 1:2 folgen. Nach dem Sieg über Bayernligist TSV 1860 Rosenheim blieb den Schierlingern trotz einer starken Leistung eine weitere Pokalüberraschung verwehrt.

Wacker Burghausen war gewarnt: Trainer Basler veränderte seine zuletzt siegreiche Elf nur auf einigen Positionen. Mit viel Dampf legten die Gäste los, bedrohten das von Michael Wehdanner gehütete Tor in der Anfangsphase nur durch einen Fernschuss von Sören Halfar (4.). Die Gastgeber hatten schnell die richtige Einstellung zum Gegner gefunden. Mit viel Laufbereitschaft und energisch bestrittenen Zweikämpfen machten die Schierlinger Akteure die Räume eng. Anfangs fehlte der Mut für zielstrebige Offensivaktionen. Dies änderte sich nach 17 Spielminuten. Ein weiter Pass von Rudi Faininger landete bei Christian Brandl. Der Torjäger vollstreckte zum viel umjubelten 1:0.

Einzug der Spieler
Die Eskorte von der F-Jugend auf dem Rückweg

Im direkten Gegenzug war Wehdanner bei einem präzise getretenen Freistoß von Ronald Schmidt im Glück. Ansonsten blieben Torchancen für die Gäste Mangelware. Immer wieder eroberte sich Schierling im defensiven Mittelfeld Bälle und versuchte über Brandl, Benjamin Huber und Dominik Treitinger Nadelstiche zu setzen. Burghausen arbeitet hingegen mit vielen Seitenwechseln und suchte die Lücke in der Schierlinger Hintermannschaft. Aber die Abwehrspieler um Markus Will und Stefan Holz ließen nichts zu. Vor der Abwehrkette räumten Christian Brunner und Max Glamsch aufmerksam ab. Nach einer Flanke von Schmidt war Grübl mit einem Volleyschuss (31.) zur Stelle. Auch hier parierte Wehdanner reaktionsschnell. Sonst drohte Gefahr nur nach Flanken oder Freistößen von Ronald Schmidt. Bis zur Einwechslung von Akkurt hatten nach der Halbzeit beide Teams je eine gute Gelegenheit. Für die Gäste schloss Marco Holz (50.) nach mehrfacher Einladung der Verteidiger unentschlossen ab. Die Schierlinger brachten zuerst eine schöne Kombination über Brunner, Brandl und Treitinger nicht erfolgreich zu Ende. Dann war es erneut Brandl der mit einem Schuss aus spitzem Winkel an Torhüter Andreas Michl (60.) scheiterte. Mit dem neuen Mann auf Burghausener Seite platzten dann die Schierlinger Träume von der nächsten Pokalrunde.

Erst setzte sich Akkurt im Alleingang durch (64.), dann beendete der Angreifer eine Eckenserie mit dem 1:2 (74.). Die Gastgeber steckten trotz Dominanz der Wacker-Akteure in den Schlussminuten nicht auf. Völlig frei stehend hatte Brandl zwei Minuten vor dem Abpfiff noch den Ausgleich auf dem Fuß. Sein Schuss aus 16 Metern jagte knapp über die Latte.

Der junge Fanclub mit Fahnen
Am Ende hatte „Super-Mario“ Basler gut lachen

Stimmen zum Spiel

Christian Brunner, Spielertrainer TV Schierling
„Das istWahnsinn. Wir gehen mit 1:0 in die Pause und hatten den Gegner im Griff. Burghausen fand keine Mittel gegen uns. Aufgrund des Kräfteverschleißes im zweiten Durchgang haben wir demGegner etwas mehr Raum angeboten. Der Drittligist war uns körperlich überlegen. Zum Schluss war für uns sogar noch der Ausgleich drin. Das 1:2 ist schade, aber letztlich verdient für die Gäste.“

Martin Huber, TV-Abteilungsleiter
„Fantastischer geht es nicht“, freute sich Martin Huber: „Die Leistung der Mannschaft war natürlich die Krönung.“

Mario Basler, Trainer des SV Wacker
„Wir konnten hier in Schierling eigentlich nichts gewinnen. Die Mannschaft hat es sich in der ersten Hälfte selbst schwer gemacht und ein schlechtes Spiel abgeliefert. Schierling kam ein einziges Mal vor das Tor und der Ball war dann auch drin. In der Pause habe ich klar gemacht, dass wir uns blamieren, wenn wir so weiterspielen“.

Text: Alexander Roloff in Mittelbayerische Zeitung Regensburg
Fotos: Fritz Wallner