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Mittelschul-Verbund Regensburg-Süd steht

11 Gemeinden sind beteiligt – Kooperationsvertrag unterzeichnet

SCHIERLING, 03.07.2010. Die Stimmung bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages für den Schulverbund Landkreis Regensburg Süd im Sitzungssaal der Verwaltungsgemeinschaft Alteglofsheim glich der bei einer Hochzeit: Feierlich und im Bewusstsein der damit verbundenen großen Tragweite und hohen Verantwortung für die Schülerinnen und Schüler wurden die Voraussetzungen für die „Mittelschulen“ Alteglofsheim, Aufhausen-Sünching und Schierling geschaffen. Bürgermeister Christian Kiendl sprach davon, dass es sich bei der Bezeichnung „Mittelschule“ um ein Prädikat handelt, das den Schülern und Eltern die hohe Qualität der schulischen Ausbildung augenscheinlich macht.

Bei der Vertragsunterzeichnung
Die Vertreter der Schulaufwandsträger der neuen Mittelschulen im südlichen Landkreis sitzend v.l. Bgm. Erwin Rist (Sünching), Bgm. Klaus Schönborn (Köfering) und Bgm. Christian Kiendl (Schierling) unterzeichneten den Kooperationsvertrag – und wurden genau von v.l. Geschäftsleiterin Monika Gmeinwieser (Alteglofsheim), Geschäftsleiter Fritz Wallner (Schierling), Bgm. Reinhold Winter (Pfakofen), Bgm. Helmut Stigler (Alteglofsheim), Schulamtsdirektor Heribert Stautner, Rektorin Elisabeth Frick (Alteglofsheim), Rektorin Gudrun Honke (Schierling), Bgm. Hans Jurgovsky (Aufhausen), Bgm. Armin Gerl (Riekofen), Bgm. Kurt Senft (Mintraching), Rektor Wolfgang Rohr (Aufhausen-Sünching) und Bgm. Alfons Kiendl (Thalmassing)

Schulamtsdirektor Heribert Stautner vom staatlichen Schulamt Regensburg war die Freude darüber ins Gesicht geschrieben, dass jetzt auch der vierte Schulverbund im Landkreis unter Dach und Fach ist. Denn gerade in diesem Teil des Landkreises handelte es sich um eine besonders schwere Geburt. Dass es zu einer Einigung gekommen ist, „nötig mir großen Respekt ab“, so Stautner, der für die Fairness der Auseinandersetzungen der letzten Monate dankte.

Schulverbandsvorsitzender Klaus Schönborn wünschte, dass das Ergebnis der langen und schwierigen Verhandlungen nicht nur ein Strohfeuer im Schulsystem ist. Es handle sich um eine gute und weitreichende Entscheidung für die Kinder im südlichen Landkreis. Er dankte den geschäftsleitenden Beamten der Beteiligten Schulaufwandsträger für ihre engagierte Arbeit.

Sein Kollege Erwin Rist hoffte, dass auch in fünf Jahren noch von einem Erfolg der heutigen Bemühungen gesprochen werden kann. Rist erinnerte daran, dass die tatsächliche und prognostizierte Entwicklung der Schülerzahlen am Schluss keine andere Wahl zuließ als sich zusammenzuschließen.

Bürgermeister Christian Kiendl hielt die „Mittelschule“ für ein wichtiges Prädikat, mit dem die guten Ergebnisse der Schulevaluation jetzt auch in der Öffentlichkeit deutlich werden können. Er war froh, dass sich die Beteiligten auf Augenhöhe begegneten und er bat, auftretende Meinungsverschiedenheit intern und nicht in der Öffentlichkeit auszutragen. „Denn für die Eltern und Schüler ist allein wichtig, was für sie herauskommt!“, so Kiendl. Die Mittelschule sei ein „neues Produkt“, das sich bewähren müsse, doch war sich sicher, dass die „Wirtschaft gerade die Leute mit diesem Schulabschluss braucht“, so der Bürgermeister. Er erinnerte daran, dass Schierling bereits seit zwei Jahren sehr erfolgreich mit Langquaid kooperiert und die mit Langquaid geschlossene „Qualitätssicherungs- und Kooperationsvereinbarung“ weiterhin Bestand hat und auch mit Leben erfüllt wird.

Rektorin Elisabeth Frick als künftige Verbundkoordinatorin hielt die Kooperation im Schulverbund für den richtigen Weg im Interesse der Kinder. Die jetzigen Hauptschüler brauchen diese Schulart und diese Gestaltung des Unterrichts, „sie brauchen Geborgenheit und jemanden, dem sie vertrauen können“, so Frick. Sie war froh, dass nach den jetzigen Erkenntnissen der Staat den Schulverbund gut mit Schulstunden ausstattet, so dass viele Intensivstunden sowie ein breites Angebot an Arbeitsgemeinschaften an allen drei Schulen angeboten werden können.

Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung nahmen schließlich die Vertreter der Schulaufwandsträger, Bürgermeister Klaus Schönborn (Alteglofsheim-Köfering) und Bürgermeister Erwin Rist (Aufhausen-Sünching) sowie Schierlings Bürgermeister Christian Kiendl vor. Sie wurden dabei beobachtet von fast allen Bürgermeistern des südlichen Landkreises, Schulamtsdirektor Heribert Stautner und den Rektorinnen Elisabeth Frick (Alteglofsheim), Gudrun Honke (Schierling) und Rektor Wolfgang Rohr (Aufhausen-Sünching). Mit Sekt wurde auf den Erfolg und ein gutes Gelingen angestoßen.

Verantwortliche beim anschließenden Sektempfang
Zuversicht in den Gesichtern der Verantwortlichen für die Umsetzung des neuen Mittelschul-Konzepts. V.l. Rektor Wolfgang Rohr, Schulamtsdirektor Heribert Stautner, die Rektorinnen Elisabeth Frick und Gudrun Honke

Südlicher Landkreis macht gemeinsam Schule

Verträge. Zum eigentlichen Kooperationsvertrag wurde eine Zusatzvereinbarung geschlossen. Darin wird festgelegt, dass im Sinne des Konnexitätsprinzips keine Kosten übernommen werden, die sich möglicherweise aufgrund des neuen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen ergeben. Freude herrschte darüber, dass Landrat Herbert Mirbeth dem Kreistag vorzuschlagen wird, die Beförderungskosten für die M-Schüler auch weiterhin – jetzt freiwillig zu übernehmen, weil damit eine Entlastung der kleinen Gemeinde in der Fläche verbunden ist.

Beteiligte. Zum Schulverbund gehören der Schulverband Alteglofsheim (mit den Gemeinden Alteglofsheim, Thalmassing, Köfering, Mintraching, Hagelstadt), Schulverband Aufhausen-Sünching (mit den Gemeinden Aufhausen, Sünching, Pfakofen, Mötzing und Riekofen) sowie Markt Schierling, der keinem Schulverband angehört, sondern in dem deshalb der Marktgemeinderat allein für die schulischen Belange im Rahmen der Aufgaben des Sachaufwandsträgers zuständig ist.

Größe. Zum Schulverbund werden ab September voraussichtlich rund 550 Mittelschüler gehören. Die Volksschulen Alteglofsheim und Schierling werden jeweils in Grund- und Mittelschule aufgeteilt. Die Schulleitungen bleiben einheitlich bei den Rektorinnen Elisabeth Frick und Gudrun Honke.

Text und Foto: Fritz Wallner