Zur Startseite Archiv 2010

Spatenstich und Grundsteinlegung für neues RKT-Alten- und Pflegeheim

Fertigstellung für September 2011 geplant – Investition von gut 5 Millionen Euro

SCHIERLING, 03.07.2010. Der Spatenstich mit Grundsteinlegung für das neue Alten- und Pflegeheim mitten im Ortskern Schierling glich einem Volksfest. Denn die RKT Matt und Wiesbauer OGH als Betreiber hatte die gesamte Bevölkerung dazu eingeladen und rund 300 kamen. Sie bestaunten die Pläne für den rund 100 Meter langen Bau und staunten ebenso über die Prognose von Landrat Herbert Mirbeth, dass von den derzeit 183000 Einwohnern des Landkreises in zwanzig Jahren etwa ein Drittel – also 60-65000 Menschen - über 65 Jahre alt sein wird. Das ist dann rund 20000 mehr als derzeit.

Beim Spatenstich
Auf großes Interesses bei der Schierlinger Bevölkerung stieß das neue Alten- und Pflegeheim, das RKT voraussichtlich im September 2011 eröffnen wird. Beim Spatenstich v.l. Bürgermeister Christian Kiendl, Architekt Bert Dietlmeier, Bürgermeister a.D. Otto Gascher, Landrat Herbert Mirbeth, Investor Erwin Gradl, RKT-Inhaber Wiesbauer und Matt.
Der in die Grundfest eingelassene Koffer
Ein RKT-Koffer mit Unterlagen über Planung und Schierling im Jahre 2010 wird in das Grundfest eingelassen

„Wenn man sich diese Zahlen vor Augen führt, dann sind sie auf dem richtigen Weg!“, versicherte Mirbeth dem Investor Erwin Gradl sowie RKT als Betreiber der neuen Einrichtung. Mirbeth gratulierte, dass sie sich für Schierling als Standort entschieden haben, denn „Schierling ist im Landkreis ganz vorne dabei und versteht es erfolgreich zu arbeiten“, so der Landrat. Gerade die B 15neu werde die Menschen in Zukunft anziehen und die wirtschaftliche Entwicklung werde weiterhin positiv verlaufen. Mirbeth listete auf, dass es noch vor einem Jahr rechnerisch im Landkreis 222 überzählige Pflegeplätze gegeben habe. „Jetzt ist das schon heruntergeschmolzen auf 80“, informierte er.

„Kunden“ die Wahl lassen

Bürgermeister Christian Kiendl verwies auf das jüngst erschiene kleine Heft des Marktes mit dem Titel „Familienfreundliches Schierling“. Darin gehe es auch um die Senioren. „Wir können uns freuen, wenn wir auch im Alter noch den Familienanschluss genießen können“, so Kiendl, doch nicht immer funktioniere dieser Familienanschluss: Weil jemand krank ist, weil die Angehörigen weit weg wohnen, weil eine Pflege zuhause zu beschwerlich ist. „Darauf müssen wir als Gesellschaft zunehmend reagieren“, stellte Kiendl fest. Die Zeit, wo vom „Abschieben“ in ein Heim gesprochen worden ist, scheint nach Kiendl vorbei zu sein.

Mittlerweile sei es respektiert, dass man auch im Alter in Gemeinschaft mit anderen ein schönes und erfülltes Leben haben kann. „Denn das Altenheim ist nicht mehr die Einrichtung wie vor 50 Jahren. Heute steht Pflege und Betreuung, geistig fit bleiben und sich wohlfühlen, ganz hoch im Kurs“, versicherte der Bürgermeister. Er freute sich über diese große Investition. Kiendl ging auch darauf ein, dass manchmal kritisch die Frage gestellt werde, ob der Markt Schierling zwei Alten- und Pflegeheime brauche. Diese sei eine Frage, welche von Investoren beantwortet werde. Wenn man näher hinschaue, dann hätten die beiden Einrichtungen – die in Eggmühl und die neue in Schierling - durchaus jeweils ihre besonderen Vorzügen und Stärken. „Lassen wir also den ‚Kunden‘ – den künftigen Bewohnern und deren Familien – die Wahl, welches Haus sie in Zukunft wählen“, bat der Bürgermeister.

Interessenten vor den ausgestellten Plänen
Die ausgestellten Pläne stießen bei allen Altersgruppen auf großes Interesse

„Wunderschöner Standort“

RKT-Geschäftsführer Rudi Bucher stellte die Beratungen bis zur Entscheidung über die Investition vor. Ausschlaggebend sei Bürgermeister a.D. Otto Gascher gewesen. „Bei einer nächtlichen heftigen Diskussion im November 2005 im Feuerwehrheim Bayrisch Gmain über die Rolle der Laien in der katholischen Kirche sind wir drauf gekommen, dass der Ort Schierling der richtige Standort für ein Alten- und Pflegeheim wäre“, sagte Bucher. Er rühmte die „wunderschöne“ Lage des Grundstücks – mitten im Zentrum und trotzdem nahe an den Wiesen – als „genial“ und ebenso die Offenheit der Gemeindeverwaltung Schierling. Die Investorensuche sei wegen der beginnenden Finanzkrise sehr schwierig gewesen. Auf Vermittlung der HypoVereinsbank sei die Kooperation mit Erwin Gradl aus Velburg gelungen. „Herr Gradl ist ein bodenständiger erfolgreicher Unternehmer aus der Oberpfalz“, so Bucher. Der Geschäftsführer bat die Bevölkerung, die Kindergärten und Schulen, Pfarrgemeinden und Vereine schon jetzt, in das Haus zu kommen und Kontakt zu halten. Dass es ein großes Interesse gebe würden die Anfragen für Heimplätze ebenso belegen wie Bewerbungen von künftigen Mitarbeitern. Die Nachbarn bat er um Verständnis für Beeinträchtigungen während der Bauzeit. Mit dem Spatenstich erfolgte eine Grundsteinlegung und Pfarrer Josef Helm mahnte, dass trotz des Gebets jeder Beteiligte am Bau fest aufpassen muss. RKT lud all Anwesenden zu Getränken und Bratwürstl ein und die „Schierlinger Doafmuse“ spielte zur Unterhaltung.

Getränkeverkauf
Wie beim Volksfest ging des vor dem Feuerwehrhaus im Anschluss an den Spatenstich zu

Das neue RKT-Alten- und Pflegeheim Schierling

Unternehmen. Die „RKT Matt und Wiesbauer OHG“ ist nach den Worten von Rudi Bucher ein in Privatbesitz befindliches bodenständiges Unternehmen aus Regensburg. „Kein Fonds, keine Beteiligungen, kein AG usw.“, so Bucher. Die Herren Matt und Wiesbauer würden nicht nur mit ihrem guten Namen, sondern auch mit ihrem Vermögen haften.

Bau. Das Gebäude am ehemaligen „Nock-Grundstück“ – gegenüber dem betreuten Wohnen - wird knapp 100 Meter lang und hat vier Querriegel mit 30 Meter Tiefe. Die Hausfläche beträgt 3840 Quadratmeter. Fertigstellung ist für September 2011 geplant. Die Investitionssumme beträgt gut 5 Millionen Euro.

Struktur. Drei Wohneinheiten mit je 20 Betten werden wie eine „Großfamilie“ – mit eigenem Wohnzimmer und offener Küche – gestaltet. Eine Wohneinheit mit 20 Betten ist dem „beschützten Wohnen“ für Demenzkranke vorbehalten, zu der ein eigener Dachgarten mit 200 Quadratmeter gehört. Es wird eine Kapelle sowie eine gastronomische Einheit gebaut, die verpachtet wird. Außerdem ist eine medizinische Gewerbeeinheit Bestandteil, in der Fachärzte oder auch ein Sanitätshaus unterkommen können.

Zimmer. 46 Einzelzimmer vom Typ 1 haben eigenen Eingang, teilen sich aber ein B Bad mit dem Nachbarn. 23 Einzelzimmer vom Typ 2 haben ein eigenes Bad. Außerdem gibt es ein Hospiz-, „Abschieds“-Zimmer.

Verantwortliche im Gespräch
Auch RKT-Geschäftsführer Rudi Bucher (dritter von links) war sichtlich zufrieden über den Auftakt in Schierling

Text und Fotos: Fritz Wallner