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Kooperationsvertrag für Mittelschule gebilligt

Marktgemeinderat tagte – DSL-Ausbau geht zielstrebig weiter – Weitere Bürgersolarkraftwerke sollen entstehen

SCHIERLING, 30.04.2010. Der Marktgemeinderat billigte den Kooperationsvertrag mit den Schulverbänden Alteglofsheim-Köfering und Aufhausen-Sünching für den Schulverbund Landkreis Regensburg-Süd zur Gründung einer Mittelschule. Die Kostenaufteilung soll gegenüber der Handhabung der letzen Jahre unverändert bleiben. Auch die mit Langquaid bestehende Qualitätssicherungs- und Kooperationsvereinbarung hat weiterhin Bestand.

Schülerinnen vor dem Schulhaus
Die Placidus-Heinrich-Volksschule kann jetzt „Mittelschule“ werden – im Verbund mit den Schulverbänden Alteglofsheim-Köfering und Aufhausen-Sünching
 

Zweiter Bürgermeister Werner Braun leitete für den erkrankten Bürgermeister Christian Kiendl die Sitzung. Zu Beginn der Sitzung erinnerte er daran, dass genau vor 65 Jahren Schierling am Ende des Krieges zum „weißen Gebiet“ erklärt worden war und kampflos übergeben wurde. Deshalb konnte die Bombardierung des Munitionsdepots verhindert werden. Hätte die Bombardierung stattgefunden, so wäre es in einem weiten Umkreis zur Katastrophe gekommen.

Braun erläuterte, dass der allen Mitgliedern bereits einige Tage vorher übersandte Vertragsentwurf auf dem Gesetzentwurf der Bayerischen Staatsregierung basiert. Auch künftig bleiben danach die bisherigen Sachaufwandsträger für ihre Schulgebäude zuständig. Geändert wird der Schulsprengel, innerhalb dessen es keinen finanziellen Ausgleich zwischen den Schulen gibt. „Wir sind aber bereit, weiterhin für die Schüler der 10. Klassen des M-Zuges unseren Beitrag zu leisten“, so Braun. Mit dem Landkreis soll gesprochen werden, dass dieser weiterhin die Schülerbeförderung übernimmt, weil sich dieses System auch organisatorisch bewährt hat. Braun machte deutlich, dass nach dem neuerlichen Beschluss des Gemeinderates Mintraching der Schulverbund gesichert ist. Damit erübrigte sich der nächste Tagesordnungspunkt, bei dem es um den Eintritt in einen anderen Schulverbund gegangen wäre. „Wir sehen die Mittelschule als eine Art Zertifizierung, bei der festgestellt wird, dass die Schule bestimmte Einrichtungen als Zeichen von Qualität vorhält“, sagte Maria Feigl. Elfriede Treppesch fragte nach den Konsequenzen, wenn es zwischen den Beteiligten über einzelne Vertragsregelungen einen Dissens geben sollte. Geschäftsleiter Fritz Wallner betonte, dass Schierling gerne den M-Zug nehmen würde. Gegen die Stimmen von Konrad Beck und Armin Buchner wurde der Kooperationsvertrag beschlossen.

Auf Antrag der Bürgerliste wird beabsichtigt, auch auf den Dächern der Placidus-Heinrich-Volksschule, der Mehrzweckhalle und des Feuerwehrhauses Eggmühl Photovoltaikanlagen zu installieren. Die Verwaltung erinnerte daran, dass sich der Marktgemeinderat früher schon einmal gegen die Schuldächer ausgesprochen hat, weil mögliche zusätzliche Gefahren in einem Brandfall nicht restlos ausgeschlossen werden konnten. Dr. Hans Strasser erklärte, dass es heute üblich sei, auch auf Schuldächern zu installieren. Mit einer Gegenstimme wurde grundsätzliche Zustimmung beschlossen, wobei der Kreisbrandrat noch befragt wird und eine Aufständerung nicht in Frage kommt.

Die DSL-Breitbandversorgung soll weiterin Schierling Schritt für Schritt verbessert werden. Bauamtsleiter Manuel Kammermeier erklärte, dass die Telekom bereits in drei Abschnitten verschiedene Kabelverzweigerkästen ausgebaut hat. DSL mit einer Bandbreite bis zu 16.000 kbit/s sei mittlerweile im Baugebiet „Markstein“, rund um den Ortskern und im Gewerbegebiet „Fruehaufstraße“ verfügbar. Mit dem nächsten Schritt sollen die Baugebiete „Antonileit´n I und II“ sowie der Bereich Eggmühlerstraße/Spitzwegstraße mit der Glasfasertechnik ausgestattet werden. Das Angebot der Telekom sieht Übertragungsraten von 6.000 bis 16000 kbit/s, den Ausbau von sieben Kabelverzweigerkästen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 175.000 Euro vor. Der Markt soll sich mit 92000 Euro beteiligen und erwartet dafür einen Zuschuss von 65000 Euro. Die Entscheidung darüber soll im Marktgemeinderat in zwei Wochen fallen. Zur Versorgung der südlich und ostwärsts gelegenen Gemeindeteile erläuterte Kammermeier, dass im Rahmen einer Ausschreibung von möglichen Betreibern kein Angebot für Glasfasertechnik abgegeben worden ist. Alle Angebote beziehen sich auf Funk-DSL, basierend auf UMTS, weshalb eine staatliche Förderung für Glasfasertechnik nicht zu erwarten wäre.

Am Stand von Webasto
Die Placidus-Heinrich-Volksschule in Schierling

Weitere Themen des Schierlinger Marktrates

Familienförderung. Der Bürgermeister legte eine neue Broschüre vor, in der vom Markt die Leistungen für Familien und alle Generationen aufgelistet werden. Sie war zur Präsentation bei der Donauausstellung erarbeitet worden und wird in der nächsten Zeit an die Bevölkerung verteilt.

Schutzräume. Die Schutzräume unter der Mehrzweckhalle wurden von der Regierung der Oberpfalz entwidmet und sind damit vom Markt unbeschränkt nutzbar. Der Marktgemeinderat wird im Rahmen einer Sitzung des Ausschusses für Bau, Natur und Verkehr die Räume besichtigen.

Munitionsdepot. Zweiter Bürgermeister Werner Braun appellierte an alle, die irgendein Interesse an der künftigen Nutzung des bisherigen Munitionsdepots haben, „bitte nicht Unkraut säen, wo Weizen gedeihen kann“.

Text: Fritz Wallner