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Jugendpfleger Philipp Noß verabschiedet

Nach knapp vier Jahren geht er zurück in seine norddeutsche Heimat

SCHIERLING, 20.04.2010. Jugendpfleger Philipp Noß geht nach fast vierjähriger erfolgreicher Arbeit beim Verein Jugendarbeit im Landkreis Regensburg zurück in seine norddeutsche Heimat. Im Schierlinger Jugendtreff wurde ihm von den Jugendlichen, den ehrenamtlichen Helfern sowie von Marktgemeinde und Schule ein stürmischer Abschied beschert. Er sei „immer cool drauf gewesen“, bescheinigten ihm dabei die jungen Leute.

Gruppenbild bei der Verabschiedung
Jugendpfleger Philipp Noß (sitzend, Bildmitte) wurde zum Abschied nach fast vierjährigem Wirken in Schierling von den Jugendlichen sowie von zweitem Bürgermeister Werner Braun (links) und Rektorin Gudrun Honke (3. v.l.) verabschiedet

Der Diplom-Sozialpädagoge Philipp Noß ist ein Mann mit vielen Talenten. Einen „kreativen Kopf“ nannte ihn seine Kollegin Susanne Meier bei der Verabschiedung. Das wurde bei der Abschiedsparty immer wieder bestätigt. Zweiter Bürgermeister Werner Braun dankte für die ausgezeichnete Arbeit, die bei den Kindern Spuren hinterlassen habe. Rektorin Gudrun Honke von der Placidus-Heinrich-Volksschule war sich sicher: „Er wird uns fehlen!“. Denn er habe aktiv mitgeholfen, für eine gute Atmosphäre an der Schule zu sorgen. Die Kooperation habe wunderbar geklappt, insbesondere auch bei den gemeinsamen Projekten. Sie nannte als Beispiel „Starke Mädchen, wilde Jungs“, das wichtige Impulse der Selbsterfahrung gesetzt hat. Konrektorin Birgit Bumes stellte das Anti-Alkohol-Projekt heraus sowie die Fahrten zum Hochseilgarten und zum Bezirksklinikum. Es sei „eine tolle Sache, wenn die Schule auf so einen Jugendpfleger zurückgreifen kann“, so Bumes.
Im Namen des Teams der ehrenamtlichen Betreuer im Jugendtreff bescheinigte Michaela Willer dem scheidenden Jugendpfleger, „es war wunderschön, dass du da warst“. Die Kindern, Jugendlichen und Betreuer würden ihn sicher vermissen. In ein Album hatte sie Betreuer, Mitarbeiter am „DemoCrazy“-Jugendtag und Jugendliche persönliche Widmungen schreiben lassen. Unter großem Beifall und Gejohle übergab sie das Buch sowie die CD „YOUEVERYTHING“ von der Schierlinger Band „Hemoriders“. Alle wollten hinein schauen und umringten Noß, der wie ein sorgender Vater (fast) alles mit sich machen ließ.

Im Gespräch mit der MZ rühmte Noß die gute Infrastruktur für die Jugendarbeit, die er in Schierling vor fast vier Jahren vorgefunden hatte. Der Jugendtreff war eingerichtet, die Kooperation mit der Schule perfekt, das Freizeitzentrum war da, das mit Leben erfüllt werden konnte und die Unterstützung durch den Markt Schierling – auch finanziell – sei super gewesen. Er konnte auf einen großen Stamm an ehrenamtlichen Betreuern im Jugendtreff zurück greifen, der von Katrin Blümel bereits aufgebaut gewesen sei. „Das war sehr viel wert“, so Noß. „Die Arbeit in Schierling war toll, weil viel gemacht werden konnte“, fasste der Sozialpädagoge zusammen. Als gewisse Höhepunkte nannte er den Jugendtag im August 2009, die Schulprojekte und die Erstwählerveranstaltung vor der Kommunalwahl. Mit seiner Kollegin Susanne Meier sei die Zusammenarbeit „toll“ gewesen. Auch seinen Chef Karl Mooser erwähnte Noß, denn dessen Vertrauen und Unterstützung für die Jugendarbeit sei unschätzbar. Die Kreativität und Unkompliziertheit von Noß hob Susanne Meier hervor. „Es hat Spaß gemacht, seine Ideen umzusetzen“, so Meier, die es als sehr vorteilhaft ansah, dass durch ihn ein Team mit Frau und Mann zustande gekommen war. Für eine Abschiedsbrotzeit hatte Philipp Noß selbst gesorgt.

Philipp Noss in der Jugendarbeit des Landkreises

Einsatzstellen. Noß war zuerst 10 Stunden und nach Susanne Meiers Einsatz 5 Stunden wöchentlich in Schierling tätig, 10 Stunden in Pfatter und Mintraching sowie 5 Stunden in Tegernheim. Wehmut kam in ihm bei dem Gedanken auf, dass er viel auf den Weg gebracht hat, das er jetzt nicht mehr bis zum Ende begleiten. Er nannte als Beispiel den Jugendtreff Tegernheim, der ab September geöffnet wird. Außerdem werde ihm das Wettrocken fehlen, das schon am 23. April in Schierling stattfinden wird.

Neue Aufgabe. Noß wird künftig in Hamburg eine Kindertagesstätte mit 120 Kindern und 15 Erzieherinnen leiten. Die Kinder sind eineinviertel bis 11 Jahre alt. Das sei eine „ziemliche Aufgabe“, die er schon jetzt als spannend und schön empfindet, so Noß.

Reaktion. Sacir, ein Jugendlicher aus dem Jugendtreff, bescheinigte dem Jugendpfleger, dass er immer Zeit gehabt habe für die jungen Leute. Und Julia rühmte seinen Witz sowie seinen Unternehmungsgeist. Es gab Make-up-Kurse, Besuch eines Eishockey-Spiels, Billiard- und Kickerturniere und sogar einen eigenen Flyer durften die Jugendlichen erstellen.

Erinnerungsalbum. Eine Widmung in dem Album bekam Noß von den Ehrenamtlichen Christiane Fabricius, Theresa Schwager, Martina Ludsteck, Susanne Hasenöhrl, Katrin und Simon Blümel sowie Michaela Willer. Bürgermeister Christian Kiendl schrieb anerkennende Sätze und auch Fritz Wallner, Sebastian Feigl, Christian Angerer, Josef Ramsauer, Christoph Schäfer, Dominik Wagner und Florian Roithmeier vom Team für den „DemoCrazy“-Jugendtag.

Talente. Philipp Noß ist in seiner Freizeit auch Autor und „Storyteller“. Als mehrfacher Champion wurde er mit seinen amüsanten Kurzgeschichten gar für die erste Staffel des Fernseh-Poetry-Slams des WDR entdeckt. Sein Beitrag „Gummersbach im Mai“ kann im Internet unter externer Linkwww.wdr.de/tv/poetryslam/sendungsbeitraege/20070422/200700422_detail_philipp_noss.jsp angehört werden.

Text und Foto: Fritz Wallner