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Schierling holt Sonnenenergie vom Himmel

Bei "Solar-Bundesliga" unter Kleinstädten Tabellenführer in Bayern

SCHIERLING, 28.01.2010. Schierling nimmt bei der Nutzung der Sonnenenergie deutschlandweit einen Spitzenplatz ein. Auf der Internetplattform www.solarbundesliga.de konnte jetzt erstmals in Bayern in der Kategorie "Kleinstädte" der erste Platz errungen werden. Bundesweit ist das Rang 41 unter 1551 Kommunen.

Solarpanels auf dem Schierlinger Vereinsheim
Auch auf dem Dach des Schierlinger TV-Vereinsheim mit Jugendtreff wird Strom erzeugt und das Wasser mit Sonnenenergie aufgeheizt

Sepp Gascher ist mit Andi Komes der Koordinator für die Meldung der Schierlinger Solar- und Photovoltaikanlagen an die Internetplattform. "Wenn man dies mit Fußball vergleicht, müsste Schierling in der 3. Liga spielen, mit Aufstiegschancen in die 2. Liga", freute sich der Heizungsbaumeister Gascher über das neueste Ranking.

Die Organisatoren reden vom "Solarsport". An die Spitze der Liga kommt, wer möglichst viele Anlagen für Solarwärme und Solarstrom installiert. Messlatte ist die Kollektorfläche pro Einwohner bei der Solarwärme und die pro Kopf installierten Kilowatt beim Solarstrom. Veranstaltet wird die Liga von der Solarthemen-Redaktion in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe e.V.

Zur Meldung ist jeder berechtigt, der die ermittelten Daten glaubhaft belegen kann. Die "Solar-Bundesliga" soll für die lokalen Akteure einen Anreiz bilden, verlässliche Gesamtzahlen zu ermitteln. Durch Zählung auf den Dächern oder Umfragen bei Installateuren. Die Spielregeln sind konsequent. So kommen nur gesicherte Mindest-Zahlen in die Wertung, keine Schätzwerte oder unsichere Hochrechnungen. Auch eingemeindete Orte und Dörfer dürfen für die Ortsteilliga gemeldet werden, wobei die Mindest-Einwohnerzahl 100 ist.

Gewertet werden die Pro-Kopf-Daten in den beiden Teilbereichen Solarwärme und Solarstrom. Hinzu kommen Bonuspunkte, die eine ausgeglichene Entwicklung der beiden Teilbereiche belohnen. Bei der Solarwärme gibt es pro Quadratdezimeter je Einwohner einen Punkt, beim Solarstrom für drei Watt pro Einwohner. Aus Großanlagen mit über 250 kW gehen maximal 40 Punkte pro Kommune in die Wertung ein. Die Werte für Solarwärme und -strom werden addiert. Hinzu kommen Bonuspunkte, die eine ausgeglichene Entwicklung der beiden Teilbereiche Solarstrom und Solarwärme belohnen. Der Bonus ergibt sich aus dem doppelten geometrischen Mittel der beiden Teilpunktzahlen.

Rund um die Solar-Bundesliga

Akteure. Viele Private haben in Schierling Solar- und Photovoltaikanlagen gebaut. Auch der Markt war in der Vergangenheit bereits sehr aktiv. Auf dem Kindergarten St. Wolfgang gibt es schon seit fast 16 Jahren Solarwärme und auf dem TV-Vereinsheim mit dem kommunalen Jugendtreff seit 2002 Solarwärme und Stromerzeugung. Im letzten Jahr wurde auf zwei Gebäuden der Kläranlage für über 90000 Euro ein Bürger-Solar-Kraftwerk errichtet.

Landkreisranking. Im Landkreis Regensburg liegt Schierling mit weitem Abstand an erster Stelle, was bundesweit Platz 41 bedeutet. Es folgen Sinzing (Platz 210), Hemau (337), Lappersdorf (357), Alteglofsheim (849), Nittendorf (850), Pentling (1157), Donaustauf (1326), Neutraubling (1339) und Obertraubling (1356).

Vision. Bei der "Zukunftskonferenz" für Schierling wurde für das Jahr 2025 vorausgesehen, dass sich die Gemeinde ganz selbst mit Strom versorgt. Auf dem Weg dorthin ist die Bürgerschaft bereits sehr weit.

Text und Foto: Fritz Wallner