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Dorferneuerung verabschiedet Vorsitzenden

SCHIERLING, 27.01.2010. Fast zeitgleich mit dem Abschluss der im Jahre 1994 begonnenen Dorferneuerung im südlichen Ortskern Schierling wurde Josef Wunderer, der Vorstandsvorsitzende der Teilnehmergemeinschaft, in den Ruhestand verabschiedet. „Sie waren für uns ein Glücksfall!“, betätigte Bürgermeister Christian Kiendl, denn Schierling habe sich zum Positiven verändert und für alle Maßnahmen konnten 1,1 Millionen Staatszuschuss erreicht werden.

Gruppenbild bei der Verabschiedung
In Schierling wurde Vorsitzender Josef Wunderer (Bildmitte) nach über 15 Jahren von der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung verabschiedet

„Ein bisschen Wehmut“ gestand Bürgermeister Kiendl zu Beginn der letzten Sitzung mit Josef Wunderer. Denn der engagierte Mann hat nach seinen eigenen Aufzeichnungen 175 dienstliche Besuche in Schierling gemacht. „Sie kennen damit unseren Ort besser als manch ein Einwohner“, so der Bürgermeister. Im Ort sei sehr viel angestoßen worden. Die Bürger wurden stark einbezogen, es hatten sich Arbeitskreise gebildet und es wurde gemeinsam mit den Bürgern auch im Detail geplant. So sei auch die jetzige Gestalt des „Piendl-Platzes“ entstanden. „Vor allem wurde die Sicherheit für die Fußgänger um ein Vielfaches erhöht“, sagte Kiendl. Denn bis zum Umbau verliefen die Bürgersteige entlang der Straße und bei jedem ein- oder ausparkenden Auto bestand für Kinder und Erwachsene die Gefahr, übersehen zu werden. Kaum jemand kann sich das heute noch vorstellen, vermutete der Bürgermeister. Josef Wunderer attestierte Kiendl, dass er immer „zielstrebig, kooperativ und freundliche“ gewesen sei. Und er zitierte seinen Vorgänger Otto Gascher mit den Worten: „Auf Josef Wunderer war immer hundertprozentig Verlass!“ Ortsheimatpfleger Georg Schindlbeck, der von Anfang an dabei gewesen ist, bestätigte Wunderer, dass man sich so einen als Chef oder Kollege wünscht. Er erinnerte daran, dass aus einem Arbeitskreis der Dorferneuerung heraus im Jahre 1995 das „Gennßhenkher-Fest“ entstanden ist, das heuer am ersten Augustwochenende zum fünften Mal gefeiert wird. „Wir haben gerne mit ihnen gearbeitet!“, sagte Schindlbeck, auch im Namen seiner Vorstandskollegen und überreichte ein Bild mit allen gegossenen Festabzeichen der Gennßhenkher. Wunderer dankte seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einem liebevoll gestalteten Flyer. Er freute sich, dass es in Schierling gelungen sei, nicht nur Bauten zu realisieren, sondern auch die Bevölkerung zu mobilisieren. „Ich habe die Arbeit gerne getan und das Ergebnis kann sich sehen lassen!“, fasste er zusammen. Er erinnerte an die umfassende Präsentation bei der Umweltausstellung in der Mehrzweckhalle und er bestätigte dem Vorstand und der Gemeinde, zielstreb und konstruktiv gearbeitet zu haben. „Sie waren eine gut funktionierende Vorstandschaft und das war toll!“, fasste er zusammen. Bürgermeister Kiendl lud zu einem Abschiedsmahl ein.

Josef Wunderer und Bgm. Kiendl
Auch Bgm. Christian Kiendl überreichte ein Abschiedsgeschenk.

Vorsitzender. Josef Wunderer hatte mit Schierling erstmals bei einem Seminar in Plankstetten im Jahre 1994 Kontakt bekommen. Der damalige Vorsitzende Michael Schindler bezog ihn in alle Planungen und Gespräche ein. Das kam ihm zugute, als er im Zuge der Verwaltungsreform bei der Flurbereinigungsdirektion im Jahre 1999 dann selbst zum Vorsitzenden des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft bestellt wurde.

Mitglieder. Von Anfang an arbeiteten in der Vorstandschaft mit Margit Butz, Renate Kuntze, Georg Schindlbeck, Alfons Piendl, Hans-Peter Stöckl, Norbert Huber, Manfred Geiger, Robert Christl sowie die Bürgermeister Otto Gascher und Christian Kiendl.

Maßnahmen. Als wichtigste Maßnahmen konnten realisiert werden der Umbau eines Teil der Hauptstraße, des „Piendl-Platzes“, Am Anger, Loibl- und Schlossstraße sowie der Kellerstraße. Begonnen hatte alles aus dem Pfarrgemeinderat heraus, der Anfang der neunziger Jahre vor St. Nikola einen Nikolausmarkt veranstaltete und sich dabei wünschte, dass das Umfeld verbessert wird, was schließlich auch gelang.

Gesellschaft. Neben dem „Gennßhenkher-Fest“ hat auch der von ehrenamtlichen Lenkern gesteuerte wöchentliche kostenlose Badebus nach Bad Gögging seinen Ursprung in einem Arbeitskreis der Dorferneuerung.

Text und Fotos: Fritz Wallner