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Wirtschaftsminister Zeil zu Besuch in Schierling

SCHIERLING, 05.12.2009. Der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil hat zum ersten Mal im Markt Schierling einen Besuch gemacht und hat dabei das „sehr interessante, vielfältige und hochinnovative“ Gewerbegebiet gesehen. Den Kommunalpolitikern bescheinigte er, dass sie vorausschauend gehandelt hätten und offensichtlich ein wirtschaftsfreundliches Umfeld entwickelt haben, in dem sich die Betriebe wohlfühlen.

Minister Zeil mit Gastgebern und Geschenkkorb
Der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil soll sich durch eine Auswahl von qualitätsvollen Erzeugnisse von Labertaler Heil- und Mineralquellen an den „hochinnovativen Gewerbestandort Schierling“ erinnern. V.l. Labertaler-Geschäftsführerin Lilo Sillner, Staatsminister Martin Zeil, Frank Sillner und Bürgermeister Christian Kiendl

Der Minister war zur Eröffnung des bayernweit einzigartigen Hochregallagers mit Logistikzentrum der Labertaler Heil- und Mineralquellen, Getränke Hausler GmbH in den Markt gekommen. Er freute sich, dass der Freistaat eine so positive Entwicklung wie bei Labertaler mit einer finanziellen Förderung anstoßen konnte. Und es imponierte ihm besonders auch das Konzept des Mineralbrunnenbetriebes zur Regionalvermarktung seiner qualitätsvollen Produkte in einem Umkreis von 100 Kilometer. Der Staat gebe in diesem Bereich zwar nichts vor, doch gerade im Lebensmittelbereich seien Regionalkonzepte zunehmend erfolgreich, so Zeil. „“Die Kunden akzeptieren zunehmen die Produkte, die aus ihrer unmittelbaren Umgebung kommen“, sagte der Minister.

Größtes Hochregallager seiner Art
Kern seines Besuchs war die Besichtigung des Hochregallagers mit 15000 Palettenstellplätzen und einem neuen Logistikzentrum von Labertaler. In Deutschland gibt es derzeit noch 240 Mineralbrunnenbetriebe, die sich einem harten Wettbewerb ausgesetzt sehen, erläuterte Labertaler-Geschäftsführerin Lilo Sillner. Das Familienunternehmen Labertaler habe sich der Regionalität mit einer breit gefächerten Produktpalette von höchster Qualität und Reinheit verschrieben. Ihr Mann Frank Sillner führte den Minister in das neue Hochregallager und nannte es „das im Moment größte seiner Art in Bayern“. Auf elf Stockwerken läuft alles fast lautlos, und doch so schnell - nämlich bis zu 40 Kilometer in der Stunde -, dass die Fahrzeuge von den Mitarbeitern auch „Raketen“ genannt werden. 8000 Paletten können an einem Tag eingelagert und entnommen werden. „Das ist derzeit unschlagbar!“, rühmte Sillner das neue System, das zusammen mit dem Neutraublinger Krones-Konzern entwickelt worden ist.

Auch die Verbindung der Produktionsanlagen mit dem neuen Lager- und Logistikzentrum erfolgt mit einem umweltfreundlichen und – als eine weitere Innovation – fahrerlosen Transportsystem. Der Wirtschaftsminister staunte über die ausgefeilte Technik, die wie von Geisterhand gesteuert durch die Hallen schnurrt und sogar eine Straße zu überqueren und verschiedene Höhen zu überwinden hilft.

Es gehe um Wettbewerbsfähigkeit, Standortsicherung und Arbeitsplatzerhalt, begründeten die Unternehmen die enorme Investition der letzten Jahre.

„Schwer beeindruckt“ war der Minister von den Produktionsanlagen, der Sauberkeit und den vielen Details.

B 15 neu ist überfällig
Zum Besuch des bayerischen Wirtschaftsministers waren auch die Mitglieder des Marktgemeinderates und Bürgermeister Karl Wellenhofer, Mallersdorf-Pfaffenberg, als Vertreter der Straubinger Landrats. Beim Gespräch erwies sich die B 15 neu als ein „Lieblingsthema“ des Ministers. Schon als Bundestagsabgeordneter habe er sich für diese wichtige Achse Regensburg-Landshut-Rosenheim stark gemacht. „Diese Straße müsste längst fertig sein!“, stellte er fest und deshalb hielt er es für richtig, dass weiter angeschoben und jetzt auch an den schwierigen Stellen südlich von Landshut weitergemacht wird. „Wir müssen es ernst nehmen, wenn wir fordern, dass mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene kommt“, war eines der weiteren Themen des Ministers. Er war sich sicher, dass aber der Fernstraßenbau künftig nicht mehr national geschultert werden kann, sondern dass Europa weit Konzepte erarbeitet und auch eine europäische Finanzierungspolitik das Ziel sein soll.

Nebenbahnstrecke Eggmühl-Langquaid
Bürgermeister Christian Kiendl sprach die Wiederbelebung der Nebenbahnstrecke Eggmühl-Schierling-Langquaid an. Der Freistaat Bayern werde alle diese Initiativen gleich behandeln, versicherte der Minister. Von den Initiatoren müsse allerdings nachgewiesen werden, dass eine Bahnstrecke wirtschaftlich betrieben werden kann. „Wer bezahlt die Infrastruktur, wer fährt auf dieser Strecke?“, seien Fragen, die schlüssig beantwortet werden müssten. „Dieses Thema liegt zuerst in der Verantwortung der Region!“, so der Wirtschafts- und Verkehrsminister.

Nachnutzung

Schließlich ging es um die Auflösung des Munitionshauptdepots. Bürgermeister Kiendl informierte, dass mit den beim Wirtschaftsministerium angesiedelten Spezialisten von „Invest in Bavaria“ ein sehr guter Kontakt gepflegt wird. Der Minister hoffte darauf, dass auf dieser 175 Hektar großen Fläche etwas Angemessenes entwickelt werden kann.

Geschenk
„Schwer beeindruckt“ von Labertaler Heil- und Mineralquellen und Schierling als der südlichsten Gemeinde der Oberpfalz nahm Staatsminister Zeil einen Korb mit einer Auswahl von Labertaler-Erzeugnissen in Empfang, den ihm die Labertaler-Geschäftsführer Lilo und Frank Sillner überreichten.

Text: Fritz Wallner