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765.000 Euro für den Kindergarten

Kindergarten St. Michael wird energetisch saniert und auf den neuesten Stand gebracht

SCHIERLING, 16.10.2009. „In gewisser Weise ist das eine Gnade!“. So bewertet Pfarrer Josef Helm die Zusage, dass der Staat allein für die energetische Sanierung des Kindergartens St. Michael 484.000 Euro zur Verfügung stellt. Das Geld stammt aus dem „Konjunkturpaket II“, mit dem die Wirtschaft wieder in Schwung gebracht wird. Zusammen mit weiteren Sanierungsmaßnahmen werden im nächsten Jahr etwa 765.000 Euro verbaut.

Besichtigung der Pläne
Der Kindergarten St. Michael Schierling wird im nächsten Jahr einer grundlegenden Sanierung unterzogen. V.l. bei der Besichtigung Schwester Rosina, Bürgermeister Christian Kiendl, Kirchenpfleger Martin Gascher, Pfarrer Josef Helm, bischöfliche Architektin Karin Weiherer-Mulzer und Architekt Manfred Winkler

Gut 40 Jahre ist der Kindergarten alt, der damals in großer Gemeinschaftsleistung errichtet wurde. Eigentümerin ist die katholische Kirchenstiftung. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen. Immer wieder musste nachgebessert werden. Jetzt wird ein „großer Wurf“ möglich. Für die energetische Sanierung gibt der Staat einen Zuschuss von 87,5 Prozent. Das sei der Grund, warum jetzt viel mehr möglich ist als man ahnen konnte, so Pfarrer Helm.

Architektin Karin Weiherer-Mulzer vom bischöflichen Baureferat machte sich an Ort und Stelle ein Bild vom Zustand des Gebäudes. Denn ihre Beurteilung ist die Grundlage für eine stiftungsaufsichtliche Genehmigung. Diese wiederum ist notwendig, damit die Kirchenstiftung konkrete Aufträge vergeben kann. Der von der Kirchenverwaltung beauftragte Architekt Manfred Winkler legte die Pläne vor und erläuterte die vorgesehenen Maßnahmen. Neue Fenster, eine neue Holz-Pellets-Heizung und eine Außenisolierung am gesamten Gebäude als 14 Zentimeter starker „Vollwärmeschutz“ sind die zentralen Vorhaben. Außerdem wird die Decke zum Dachgeschoß gedämmt und die Räume erhalten Schallschutzdecken. „Wir erreichen damit eine Energieeinsparung von 40 Prozent!“, so Architekt Manfred Winkler.

Der Staat hat nicht nur dieses Förderprogramm aufgelegt, sondern auch bei einem anderen Zuschusstopf die Bestimmungen gelockert. Denn das staatliche Programm „Zukunft Bauen Bayern“ soll ein voller Erfolg werden. „Ich freue mich, dass die gesamten Mängel, die uns schon seit Jahren Sorgen machen, jetzt behoben werden können“, so die Kindergartenleiterin Schwester Rosina. Bürgermeister Christian Kiendl stellte fest, dass sich der Markt nicht nur in diesem Teil sehr stark finanziell engagiert. „Uns ist wichtig, dass es jetzt zu einer umfassenden Sanierung kommt, die wieder für eine lange Zeit hohe Qualität garantiert“, so Kiendl.

Erneuert werden zusätzlich die Innentüren und Treppengeländer. Der gesamte WC-Bereich sowie die Elektro- und Sanitärinstallation werden ebenfalls auf den aktuellen Stand gebracht. Weil ein Heizöltank nicht mehr nötig ist, wird im Gebäude ein großer Lagerraum gewonnen. Der bisherige „Sommerraum“ wird zum offiziellen Mehrzweckraum ausgebaut. Damit aber eröffnen sich weitere Perspektiven für einen Schlafraum. „Die Kinder nehmen zu, die bei uns im Kindergarten am Mittag schlafen“, informierte Schwester Rosina.

Die Kindergartensanierung

Finanzierung. Die Gesamtkosten betragen von 765.000 Euro. Wenn die Zuschüsse wie beantragt genehmigt werden, tragen von den Gesamtkosten der Staat (Bund und Freistaat Bayern) 496.000 Euro, Markt Schierling 172.000 Euro, Diözese Regensburg 30.000 Euro und die katholische Kirchenstiftung 67.000 Euro.

Provisorium. Die Arbeiten werden im nächsten Jahr über die Bühne gehen und wahrscheinlich von Ostern bis September dauern. Für Kinder, Eltern und das Personal bedeutet das eine besondere Herausforderung. Denn auch während dieser Zeit ist eine optimale Förderung und Betreuung zu organisieren. Schwester Rosina hofft, dass mit allen Beteiligten eine gute und einvernehmliche Lösung für einen zeitweisen Umzug in ein Provisorium gefunden werden kann.

Kindergärten. Auf dem Gebiet des Marktes Schierling gibt es drei Kindergärten. St. Michael steht im Eigentum und in der Betriebsträgerschaft der Kirchenstiftung, ST. Wolfgang im Eigentum des Marktes und in der Betriebsträgerschaft der Kirchenstiftung, „Grüne Villa“ Eggmühl im Eigentum und in der Betriebsträgerschaft des Marktes. Dieser Einrichtung sind auch zwei Kinderkrippen und ein Kinderhort angegliedert.

Text und Foto: Fritz Wallner