Rektor Neumann verabschiedet

Leiter der Placidus-Heinrich-Volksschule trat in den Ruhestand

SCHIERLING, 31.07.2009. „Du hast dich um Erziehung und Bildung verdient gemacht!“, bestätigte Schulrat Roland Hagen dem von der Placidus-Heinrich-Volksschule Schierling scheidenden Rektor Karl-Heinz Neumann, der mit Ende Juli in den Vorruhestand getreten ist. Bei allen Grußworten wurde deutlich, dass Neumann ein konsequenter Lehrer ist, der einen hohen Anspruch an die pädagogische Kompetenz hat. Neun Jahre stand er an der Spitze der Grund- und Hauptschule. Irmgard Herzog-Deutscher vom Schulförderverein bestätigte ihm, dass er die Schule „zu einer Musterschule entwickelt hat, die positiv auf das Umfeld ausstrahlt“. Bürgermeister Christian Kiendl sah die Schierlinger Schule nachhaltig gestärkt.

Schierlings Rektor Karl-Heinz Neumann wurde von Schulrat Roland Hager in den Ruhestand verabschiedet

Zum Abschiedsempfang hatte Rektor Neumann selbst eingeladen und sehr viele kamen. Nur eine Stunde vor dem Ende des Schuljahres hatten die Kinder ihren Schulleiter mit dem „Schulleiter-Marsch-Lied“ überrascht. Der Übergang von der Dienst- in die Freizeit war dem Schulleiter auch optisch anzusehen. Denn das korrekte Hemd hatte er mit einem Fördervereins-T-Shirt getauscht und den Schulhausschlüssel umgehängt. Neumann erinnerte daran, dass er unter dem Motto: „Gemeinsam sind wir stark“, vor neuen Jahren an der Schule gestartet war. „Genau das ist und war es!“, stellte er jetzt fest, was er bewegen wollte. Die Einführung der Mittags- und Ganztagstagsbetreuung habe sich „so was von hervorragend entwickelt“, die Zusammenarbeit mit dem Markt Schierling sei „absolut optimal“ gewesen. Ja, es sei wie im Schlaraffenland gewesen, so gut ausgestattet sei die Schule in allen Richtungen. Mit dem Elternbeirat sei es „ganz super“ gewesen, die Unterstützung des Gewerbevereins habe ermöglicht, dass immer fast alle Absolventen Lehrstellen bekommen konnten. Ohne den Förderverein sei vieles nicht denkbar gewesen und im Lehrerkollegium habe es ein großes Vertrauen untereinander gegeben, das sich auf die Schüler übertragen habe, so Neumann. Schließlich nannte er Polizeihauptkommissar Walter Pindl und es gab Blumen für Gabriele Mirlach, Irmgard Herzog-Deutscher und seine Gattin Johanne für ihre außerordentliche Unterstützung.

Der Chor des Lehrerkollegiums schickte Neumann mit einem Ständchen in den Ruhestand

Bürgermeister Kiendl lobt die Qualitätsstärkung der Schule

Bürgermeister Christian Kiendl hob die Qualitätsstärkung hervor, welche die Schule unter der Leitung Neumanns erfahren habe. Er wünschte ihm, jetzt loslassen und den Ruhestand genießen zu können. Schulrat Hager philosophierte über den richtigen Zeitpunkt, selbst den Platz zu räumen. Neumann habe den Zeitpunkt seines Ausscheidens selbst gewählt und er versicherte ihm, dass er Schule hinterlässt, „die attraktiv und ausbaufähig“ ist. Er habe eine „kompetente und überaus erfolgreiche Arbeit. Gemacht und ein von Offenheit, Soldarität und Teamgeist geprägtes Kollegium geschaffen. Schließlich stellte Hager fest: „Du hast dich um Erziehung und Bildung verdient gemacht!“, so Hager.

Konrektorin Birgit Bumes und Lehrerin Gabriele Eichelberger

Konrektorin Birgit Bumes und Lehrerin Gabriele Eichelberger nannten Neumann einen Schulleiter, der immer offen für neue Ideen gewesen sei. Für das Lehrerkollegium bestätigte Michael Meyer, dass Neumann nie gejammert habe. Auch Gertraud Kurz- Hoffmann von der Evangelischen Jugendsozialarbeit, die die Mittags- und Ganztagstreuung organisiert, sprach von einem „hohen Berufsanspruch“ Neumanns.

Irmgard Herzog-Deutscher vom Schulförderverein bestätigte Neumann, eine „blühende Schule“ zu hinterlassen

Irmgard Herzog-Deutscher vom Schulförderverein fragte danach, was früher da war: Rektor Neumann oder der Gedanke an den Förderverein, wie bei „Henne und Ei“. Jedenfalls habe Neumann über diesem Ei gebrütet. Und herausgekommen sei einer der leistungsstärksten Schulfördervereine Bayerns, mit derzeit 329 Mitgliedern und 75 Wochenstunden individueller Förderung. Ein Novum sei, dass die Verabschiedung zu einer Benefizveranstaltung geworden sei. Denn anstelle von Geschenken hatte Neumann um Spenden für den Förderverein Schierlinger Schulen gebeten. Es kamen 552 Euro zusammen. „Wir nehmen das Geld in dankbarer Freude an“, so Irmgard Herzog-Deutscher.

Die Schulsprecher waren froh über das „Fairplay“ des scheidenden Rektors

Der Elternbeirat übergab eine Schultüte

Schülersprecher Michael und Bianca Schmitzer hatten von jedem Hauptschüler einen Euro kassiert und übergaben das als Spende. Neumann habe gegenüber den Schülern immer fairplay gespielt, versicherten sie ihm und schließlich gaben sie zu, dass der Schulleiter für alle das Beste wollte. Elternbeiratsvorsitzende Bettina Hornauer und das gesamte Elternbeiratsteam trugen ein Gedicht mit der künftigen Tageseinteilung Neumanns vor und überreichten eine Schultüte. Kindergartenleiterin Schwester Rosina versicherte, dass Schule und Kindergarte stolz sein können auf die Zusammenarbeit. „Wir haben einen gemeinsamen Bildungsauftrag“, so die Schwester. Auch Rektor Hans Schächtl von Schierlings Verbundschule Langquaid war dankbar für eine „Super-Zusammenarbeit“. Dadurch und mit Unterstützung der Gemeinden habe eine „Muster-Kooperation über alle Grenzen hinweg geschaffen werden können, die hoffentlich bald in eine zentrale Mittelschule mündet“, so Schächtl. Das Lächeln der Kinder werde ihm in Zukunft schon fehlen, vermutete Neumann Schluss. Doch dann der entscheidende Satz: „Ich freue mich aber sehr auf den Ruhestand“, von dem die Lehrer vermuteten, dass er sich viel in Korfu, bei Sonne, Meer und Wein abspielen wird.

Rektor Neumann mit Langquaids Bürgermeister Herbert Blaschek, Konrektor Zeilhofer, Bürgermeister a.D. Otto Gascher und Rektor Hans Schächtl (Langquaid)

Unter den Gästen waren auch Pfarrer Helm, Pfarrer Thomas Klenner, Pfarrer i.R. Hans Bock und Bürgermeister a.D., stellvertretender Landrat Otto Gascher. Karl-Heinz Neumann begann seine Lehrerlaufbahn 1973 als Lehramtsanwärter an vielen Schulen im Landkreis Cham. Dann war er 16 Jahre an der Pestalozzi-Hauptschule Regensburg, 3 Jahre Konrektor in Schierling, 7 Jahre Rektor in Pettendorf und sei 23.8.2000 Schulleiter für die Grund- und Hauptschule Schierling.

Die Evangelische Jugendsozialarbeit sang für den Rektor

Text und Foto: Fritz Wallner