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Schulen Schierling und Eggmühl zusammenführen

Marktgemeinderat beriet Schulorganisation

SCHIERLING, 31.07.2009. Der Marktgemeinderat sprach sich dafür aus, dass die Dr.-Rudolf-Hell-Volksschule Eggmühl und die Placidus-Heinrich-Volksschule Schierling ab dem neuen Schuljahr unter einer Schulleitung zusammengefasst werden. Gleichzeitig wurde die Verpflichtung eingegangen, dass das Schulhaus den bisherigen Namen behält und auf Dauer in jeder Jahrgangsstufe eine Grundschulklasse unterrichtet wird. „Das Schulhaus Eggmühl bleibt ein echtes Haus für Kinder“, sagte Bürgermeister Christian Kiendl.

Schulhof der Schule Eggmühl
Die beiden Schierlinger Volksschulen in Schierling und Eggmühl sollen in Zukunft organisatorisch eine Einheit bilden, wobei im Eggmühler Schulhaus jede Klasse gesichert wird

Die Frage nach der künftigen Schulorganisation stellte sich, weil Rektorin Gudrun Honke als Schulleiterin von Eggmühl nach Schierling wechselt und auf eine entsprechende Ausschreibung hin keine Bewerbungen um die Rektorenstelle an der Grundschule Eggmühl eingegangen sind. Der Bürgermeister stellte die derzeitige Klassenbelegung dar und machte deutlich, dass ab dem Schuljahr 2010/2011 in Eggmühl so wenig Kinder zu erwarten sind, dass eine eigenständige erste Klasse nicht gebildet werden könnte. Dies bringe die Gefahr, dass sie einer anderen Schule zugeschlagen würde. Außerdem könnte die Bildung einer „Kombi-Klasse“ in Betracht kommen, so Kiendl, die pädagogisch wohl sinnvoll, nach den Erfahrungen in anderen Gemeinden aber von Eltern nicht besonders geliebt wird. Der Ausschuss für Bürgerkultur und Stadtmarketing habe sich deshalb nach Kiendl mit dem Thema intensiv beschäftigt und sei zu der Auffassung gekommen, dass der Zusammenschluss beider Schulen unter einer Schulleitung die beste Lösung ist. Wichtig war dabei, dass der Name Schule künftig als „Dr.-Rudolf-Hell-Schulhaus“ erhalten und in Eggmühl für jede Jahrgangsstufe der Grundschule eine Klasse eingerichtet wird.

Bei einer Sitzung mit allen Mitgliedern des Elternbeirates war diese Strategie begrüßt worden, weil damit der Schulstandort Eggmühl gesichert werden kann, so Kiendl. Wichtig war bei dem Gespräch, dass die Schule Eggmühl in das gesellschaftliche Leben des Ortes integriert bleibt. Rektorin Honke sicherte dabei zu, dass sie auch zu Elternsprechstunden nach Eggmühl kommen werde. Kiendl stellte fest, dass den Eltern nicht in erster Linie die Organisation, sondern die Qualität wichtig ist. Er verwies auf die „Evaluation“ – die externe Begutachtung – beider Schierlinger Schulen, die ausgezeichnete Ergebnisse gebracht hat. „Wir stehen im Wettbewerb und können uns mit jeder Schule messen!“, so der Bürgermeister, der ausdrücklich die private Volksschule Oberroning als Konkurrent nannte.

Maria Feigl sah in dem Vorschlag einen deutlichen Hinweis darauf, dass dem Markt die Schule wichtig ist. Werner Braun und Konrad Beck sahen für eine jetzige Zusammenlegung keine Notwendigkeit. Gechäftsleiter Fritz Wallner erläuterte die Bestrebungen für eine eigene Mittelschule der neuen Art im Verbund mit Langquaid. Karl-Heinz Olbrich hielt es für wichtiger „die Schule wirklich zu erhalten als sie auf dem Papier zu haben“. Rudolf Eisenhut hielt den Vorschlag für eine Stärkung des Schulstandortes, vor allem auch dann, wenn es gelingen sollte, mehrere Schulabschlüsse erreichen zu können. Für Dr. Josef Kindler war die Selbstverpflichtung des Marktes wichtig, dass auf Dauer in Eggmühl Unterricht bleibt. In einigen Jahren würde ein rechtlicher Zusammenschluss ohnehin kommen. Mit großer Mehrheit wurde die Zusammenlegung beschlossen.

Text und Foto: Fritz Wallner