Rektorin Honke verabschiedet

„KuLe Schule Eggmühl“ - Profilbildung in Kunst und Lesen

EGGMÜHL, 31.07.2009. An der Dr.-Rudolf-Hell-Volksschule wurde am Donnerstagvormittag Abschied gefeiert: Rektorin Gudrun Honke wird neue Schulleiterin in Schierling, Lehrerin Kerstin Ernstberger wechselt in die mobile Lehrerreserve und die Viertklässler verabschiedeten sich entweder an die Hauptschule Schierling, an das Gymnasium oder Realschulen. Bei der Feier wurden der gute Geist und die Harmonie deutlich, die an dieser Schule herrschen. Rektorin Honke sprach von einer „Schulhaus-Oase“ und Kinder versicherten: „Alle an unserer Schule mögen sich“. Von den Kolleginnen erhielt sie einen „Notfallkoffer“ in Herzform und vom Elternbeirat einen Hubschrauberflug über die Gemeinde Schierling.

Beim Balancieren wurde die scheidende Rektorin Gudrun Honke von der Dr.-Rudolf-Hell-Volksschule von Kindern mit einem Spalier verabschiedet

Vier Jahre hat Rektorin Honke als Schulleiterin in Eggmühl gewirkt. Sie hat gemeinsam mit den jetzigen Viertklässlern begonnen und diese Klasse auch zwei Jahre als Klassenleiterin betreut. Zum Abschied wurde die beliebte Pädagogin von den Kindern, Eltern und Kolleginnen mit Komplimenten überhäuft. Die Abschiedsfeier umrahmten unter der Leitung von Elisabeth Hofmeister Kinder mit Flöten, Akkordeon und Trommeln. Rektorin Honke berichtete von einer Befragung der Kinder, was ihnen an der Eggmühler Schule besonders gefalle. Das Miteinander, der Zusammenhalt, die Ausflüge, nette Lehrer wurden genannt. Und vermissen würden sie die Klasse, Freunde, den Pausenhof. „Nie wird’s mehr so sein wie es war“, hatte einer der Schüler gesagt.

Die Viertklässler werden für immer das Schulhaus verlassen

Es war ein buntes Programm, das die Kinder ihren Mitschülern, den Eltern der Viertklässler und der Schulleiterin boten. Tänze, Lieder und eine Parodie auf die „Service-Hotline“ wurden präsentiert. In Gestalt einer Schulstunde zeigten die Kinder das Spießrutenlaufen, das man oft erleben kann, wenn man in einer Hotline steckt. „Welche Frage haben sie? Wenn diese dann drücken sie 1. Ihre Frage ist von unserer Spracherkennung nicht eindeutig erkannt worden“ und solche Floskeln ließen die Kinder hören. Geduld und Humor braucht ein Mensch, dem so etwas widerfährt. Die Viertklässler summten und sangen ein eigenes Abschiedslied: „leb wohl auf Wiedersehn“. Es gab ein Quiz für Gruppen von Kindern mit humorvollen Fragen. Wie viele Stufen gibt es im Schulhaus, wie alt sind die Lehrerinnen wenn man ihr Alter zusammenzählt, wie groß sind die Viertklässler, wenn man sie übereinander stellt? Die Kinder jubelten bei jeder richtigen Antwort. Nach dem Tanz „we say goodbye“ gab es das erste Geschenk für Gudrun Honke – ein Papierherz. Schließlich bestätigten die Schüler nach der Melodie „Ein Männchen steht im Walde“: Das ganze Schuljahr war für uns alle schön!

Vom Elternbeirat gab es einen Hubschrauberrundflug für Rektorin Honke

Die Lehrerinnen Andrea Bernhardt, Elfie Schmid und Kerstin Ernstberger hatten für ihre scheidende Chefin ein Zeugnis erarbeitet. Das Sozialverhalten sowie das Lern- und Arbeitsverhalten wurden beurteilt und in vielen Fächern gab es Noten. Sie habe enorme Anstrengungsbereitschaft gezeigt, wurde ihr attestiert. Gudrun Honke sei die Erfinderin von „KuLe Schule Eggmühl“. Dahinter steckte eine besondere Profilierung in den Bereichen Kunst und Lesen. In allen Fächer arbeitete sie sich Spitzennoten und so stellte Andrea Bernhardt – ganz im Zeugnisstil – fest: „Rektorin Honke ist zum Übertritt nach Schierling geeignet!“. Die Kinder stapften zustimmend mit den Füßen. Bernhardt wünschte der Rektorin „die Kraft der Hände und die Kraft des Herzens“.

Verabschiedet wurde auch Lehrerin Kerstin Ernstberger (links)

Dritter Bürgermeister Karl-Heinz Olbrich bestätigte der Schule, dass Eltern, Lehrerkollegium und Elternbeirat an einem Strang ziehen. Das Schulhaus sei die „Seele von Eggmühl“ und er sei froh, dass mit der Zusammenlegung der Schulleitung sichergestellt werden konnte, dass in Eggmühl auf Dauer weiterhin jede Klasse unterrichten werden kann. Er dankte Gudrun Honke für ihren hohen Einsatz. Zur aktuellen Entwicklung der Schierlinger Schullandschaft stellte die stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirates, Christiane Holmer-Holz, fest: „Besser hätten wir es nicht erwischen können!“. So werde Gudrun Honke mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschiedet. Beifall brandete bei der Nachricht auf, dass das Abschiedsgeschenk ein Hubschrauberflug ist.

Rektorin Honke fasste zusammen, „ich gehe zwar, aber verschwinde nicht“. Sie sparte nicht mit Lob für den Elternbeirat, dessen Engagement und Unterstützung seinesgleichen suchen. Und für die politische Gemeinde, denn sie kenne keine Gemeinde, der die Bildungspolitik so am Herzen liege. Schließlich nannte sie das Kollegium, mit dem es immer ein harmonisches Miteinander gegeben habe. „Man freut sich auf Neues und hat aber auch so seine Bedenken“, stellte Gudrun Honke fest. Es gab Blumen oder Wein für die ausscheidenden Klassenelternsprecher Petra Massinger und Eugen Hofmeister, für die Reinigungsfrauen Rose Maria Brattinger und Gabriele Korber sowie für weitere Personen, die sich besonders engagiert hatten. Den Schluss bildete der playback gesungenen Song „Alte Schule, altes Haus, du siehst heute anders aus und ich geh zum letzten Mal durch diese Tür“. Was für die Viertklässler ganz sicher galt, nicht aber für die Rektorin, denn sie wird aller Voraussicht nach auch als Schulleiterin von Schierling für Eggmühl zuständig bleiben.

Text und Foto: Fritz Wallner