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Niederlage zum Auftakt

Erstes Landesligaspiel in der Geschichte der Fußballer des TVS ging mit 1:2 beim TC Tegernheim verloren

SCHIERLING, 26.07.2009. Die Fußballer des TV Schierling sind am Freitagabend in die Landesliga gestolpert. Sie unterlagen vor 1054 Zuschauern – verdient – beim FC Tegernheim mit 1:2. Abteilungsleiter Martin Huber hatte als Ziel ausgegeben, „dagegenzuhalten“. Das ist gelungen. Doch am Schluss waren die Schierlinger wohl doch „zu brav“, wie Ludwig Listl meinte, angesichts der Konsequenz und Härte der erfahrenen Tegernheimer.

Fußballspieler beim Schuss auf das Tor
Die Schierlinger Fußballfans bejubelten frenetisch das 1. Landesliga-Tor in der Vereinsgeschichte. Es sollte das einzige bleiben.
Trainer Jochen Freidhofer
Trainer Jochen Freidhofer gibt nicht auf und weiter die Richtung aus

Eine wahre Invasion von Schierlingern suchte Tegernheim heim. Denn es war eine Premiere: Schierling spielte noch nie so weit oben. Und 60 Jahre hatte es für den TC Tegernheim sowie 98 Jahre für den TV Schierling gedauert, ehe die Teams zu einem ersten Punktspiel zusammengetroffen sind. So alt sind beide Vereine. Sie stellen derzeit die „Creme“ des Landkreis-Fußballs dar. Denn nur sie kicken in der Landesliga. Dem entsprechend groß der Andrang mit Warteschlangen am Eingang. „Wie in da Bundesliga!“, beobachtete Ludwig „Burle“ Völkl.

Die meisten Schierlinger waren vor dem Spiel verhalten optimistisch. Oft war der Wunsch stärker als der Realitätssinn. Horst Birner drückte es so aus: „Bis jetzt hab’ wir no net verlorn“, Jürgen Melzer hielt alles andere als eine Niederlage für einen Erfolg, Dieter Holzer vermutete, dass der TVS nervös sein wird und Bürgermeister a.D. Otto Gascher – selbst vor Urzeiten gefürchteter Mittelstürmer – brachte es auf den Punkt: „Wenn’s a bisserl guat läuft, dann könnte a Punkt drin sein.“

Doch der erste Schock kam nach vier Minuten. Mit dem ersten Angriff gelang Tegernheim das 1:0. Die Schierlinger Fans standen wie gelähmt. Und wurden aufgeweckt durch Christoph Knüpfers Ausgleich drei Minuten später. „Brutal schnell. Wenn die so weiterspiel’n“, schwante Jürgen Heitzer nichts Gutes. Sepp Hirthammer hatte in der Pause noch davon gesprochen, dass die Schierlinger gut mithalten konnten und Sepp Strohmeier erhoffte gar einen 2:1-Erfolg für seinen TVS, dem er einst als Verteidiger gedient hatte.

Die Schierlinger Trainerbank
An der Schierlinger Bank herrschte große Spannung
Kinder bei der Schlammschlacht
Die Schierlinger Fußballer verstolperten vor Rekordkulisse in Tegernheim den Auftakt der ersten Landesligasaison

Er sollte nicht Recht behalten. Denn erneuter Schock eine Minute nach der Halbzeit.1:2. Und dann gar ein Handelfmeter gegen Schierling, den die Tegernheimer aber verschossen. „Des war der moralische Schub!“, setzte sich der junge Fan Spiegel noch einmal euphorisch unter Dampf. Abteilungsleiter Martin Huber forderte mit dem Schrei über den ganzen Platz „Kommt jetzt!“, ultimativ zur Mobilisierung der letzten Reserven auf. Selbst der einsetzende Regen half nichts. Die Tegernheimer waren spielerisch besser – vor allem in der zweiten Halbzeit. Das hat jeder gesehen. Trainer Jochen Freidhofer bescheinigte seinen Jungs eine „couragierte Leistung“. Auch das stimmte. Und deshalb resümierte Werner Kraml, der Betreuer der Schierlinger AH-Mannschaft: „Angst brauchen wir in Zukunft nicht zu haben!“. Schon am 5. September kommt es zur Revanche. Denn im reformierten Bayerischen Toto-Pokal wurden beide Teams wieder zusammengelost. Diesmal im Laberstadion. Schau mer mal! Würde Franz Beckenbauer wohl sagen.

Text und Fotos: Fritz Wallner