Zur Startseite Archiv 2009

Bahnhof Eggmühl wird aufgewertet

Bauplätze in Eggmühl/Unterdeggenbach werden attraktiver – aus der Sitzung des Marktrates am 23. Juni 2009

SCHIERLING, 27.06.2009. Die Zugverbindungen zwischen Eggmühl und Regensburg werden ab Dezember 2010 deutlich verbessert. Geschäftsführer Dietmar Knerr von der Eisenbahngesellschaft „agilis“ erklärte dem Marktgemeinderat, dass an Wochentagen drei zusätzliche Züge eingesetzt und an Wochenenden 8 neue Zugverbindungen geschaffen werden. Bürgermeister Kiendl sah darin vor allem eine Attraktivitätssteigerung für das Wohngebiet Eggmühl/Unterdeggenbach, in dem der Markt Schierling Baugrundstücke in Bahnhofsnähe anbietet.

Bahnhof Eggmühl
Der Bahnhof Eggmühl ist komfortabel ausgebaut und wird ab Dezember 2010 nicht nur an Wochentagen im Ein-Stunden-Takt mit Regensburg verbunden  

Der Bürgermeister freute sich über eine „deutliche Aufwertung“ des Bahnhofes Eggmühl im Rahmen des geplanten „Regensburg-Sterns“. Er erklärte, dass sich der Markt weiterhin zusammen mit Langquaid um die Reaktivierung der Nebenbahnstrecke Eggmühl-Langquaid bemüht. „Das ist aber eine andere und noch größere Baustelle“, so Kiendl. Gespräche darüber seien jetzt nur möglich, weil die Eisenbahnfreunde zusammen mit den Kommunen vor vielen Jahren den Erhalt der Gleise gesichert haben. Er dankte dafür besonders dem in der Sitzung anwesenden Wolfgang Treppesch, der nach wie vor als Experte bei den wichtigen Gesprächen ehrenamtlich seinen Sachverstand einbringt.

Knerr legte den Unterbau von „agilis“ dar. Die „Hamburger Hochbahn“ hatte die Ausschreibung der Nahverkehrsstrecken durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft für sich entschieden. „agilis“ ist eine Tochterfirma, welche die Vorgaben der Ausschreibung umsetzt. Die „agilis“ will nach Knerr das Fahrgastaufkommen deutlich steigern. Dazu wird das Zugangebot um durchschnittlich rund 30 Prozent erhöht, es sind verbesserte Taktzeiten vorgesehen sowie ein Reservierungssystem und alle Züge werden videoüberwacht. „Das erhöht die Sicherheit der Fahrgäste und beugt dem Vandalismus vor“, sagte Knerr. „agilis“ wolle hohe Kundenzufriedenheit erreichen. Ein wichtiger Baustein dafür ist die Beschaffung von 26 vollkommen neuen, elektrisch betriebenen, modernen Triebzügen, die klimatisiert und geräuscharm sind sowie über Behinderten-WC verfügen.

Die Fahrzeit zwischen Eggmühl und Regensburg wird nach Knerr um drei Minuten verkürzt, weil die neuen Züge besser beschleunigen. Drei Züge werden zwischen Montag und Freitag zusätzlich verkehren und außerdem bleibt nach Knerr das Angebot an Regionalexpress- und Alex-Zügen unverändert bestehen. An Wochenenden wird das Angebot gar verdoppelt.

Bürgermeister Kiendl prognostizierte dem Schienenpersonennahverkehr weitere Attraktivität, denn die Spritpreise würden auch in Zukunft steigen. Auf die Frage von Maria Feigl erklärte Knerr, dass „agilis“ auf die Fahrpreisgestaltung keinen Einfluss hat. Die Fahrpreise werden vom Regensburger Verkehrsverbund und der Deutschen Bahn vorgegeben. „Durch uns wird nichts teuerer!“, so Knerr. Doch die Pünktlichkeit soll wesentlich verbessert werden. Noch nicht ganz klar wurde auf die Frage von Rudolf Eisenhut, ob nach einem Kinobesuch in Regensburg am Wochenende um Mitternacht die Rückfahrt nach Eggmühl möglich sein wird. Auf die Frage von Peter Ritschel betonte Knerr, dass die Kooperation mit Busunternehmen angestrebt wird, denn „agilis“ habe „großes Interesse, dass die Transportkette funktioniert“. Die Zugbegleitquote bezifferte Knerr auf die Frage von Armin Buchner mit etwa 60 Prozent. Das Ziel sei, möglichst alle Züge mit einem Begleiter zu fahren. Das sei aber von der Bestellung durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft abhängig, so Knerr. Dr. Josef Kindler verwies auf die großen Chancen durch die Nebenbahnstrecke. Knerr betonte, dass er für die Strecken nicht zuständig sei. Zunächst müsste für eine Weiche gesorgt und die Strecke elektrifiziert sowie der Gleiskörper in Ordnung gebracht werden.

Text und Foto: Fritz Wallner