Erstürmung Eggmühl sahen 12.000
Zweiter Tag der Geschichtsdarstellung war der Höhepunkt
EGGMÜHL/SCHIERLING, 11.06.2009. Der „Eggmühl-Tag 2009“ war ein Fest der Superlative. Am Samstag kamen noch einmal 12000 Besucher in den südlichsten Teil des Landkreises Regensburg, so dass an den drei Tagen annähernd 20000 zu verzeichnen waren. Sie verfolgten auf dem ehemaligen Schlachtfeld die Nachstellung der „Erstürmung Eggmühls“ durch Kaiser Napoleon. Am Löwendenkmal wurde der vielen Toten vom 22. April 1809 gedacht.
Napoleon inspiziert am Löwendenkmal die französischen Truppen |
Zum Gedenken zogen alle Truppen – Sieger und Besiegte – von der Laberaue zum Löwendenkmal. Es gab eine Truppenparade, bei der sich alle vor den Toten verneigten, für die vor einhundert Jahren ein Hügel mit dem Grabwächter-Löwen errichtet worden war. Oberstleutnant Hans Neuner erklärte, dass zum Feiern immer auch das Gedenken gehört. Oberstleutnant Diakon Dieter Stuka sprach die Gebete und mahnte zum Frieden. Alle Nationen legten durch Abordnungen einen Kranz nieder. Zwei Trompeter des TV-Musikzuges aus Schierling intonierten „Ich hatt’ einen Kameraden“ und es wurde Salut geschossen.
Dicht gedrängt standen und saßen die Zuschauer auf und vor der Bundesstraße 15 |
Vor dem Denkmal inspizierte Kaiser Napoleon seine Truppen. Nachdem er selbst die Schlacht zuvor geleitet hatte, waren ihm die besten Soldaten aufgefallen, die er jetzt mit Orden dekorierte. Den vielen Besuchern boten die Franzosen ein eindrucksvolles Schauspiel. Denn die gezeigten Rituale, die Gesten und die Worte versetzten um 200 Jahre zurück, als Napoleon Europa beherrschte und sich das auch anmerken ließ.
Bürgermeister Christian Kiendl betonte beim anschließenden Empfang, dass das in diesen Tagen erlebte „eine Demonstration des lebendigen Geschichtsbewusstseins in unserem Volk ist“, sowie ein Beweis dafür, dass Traditionen vielfältig sind und ebenso vielfältig ausgedrückt werden können. Daraus erwachse die freudige Erkenntnis, „dass das Ehrenamt lebt in unserer Gesellschaft - trotz aller Unkenrufe und Enttäuschungen da und dort.“ Der angemessene Dank dafür kann nach Kiendl nicht in angemessene Worte gefasst werden, denn alles bleibe unfertig und leer was gesagt wird, „angesichts dieser grandiosen Leistung von Frauen und Männern aus fast ganz Europa und aus Übersee.“ Er sagte nur schlicht "danke" und er versicherte, dass in diese Schlichtheit alles hineingepackt ist, was sich jeder Beteiligte denken kann. „Die Bürgerschaft des Marktes Schierling ist beeindruckt und stolz, dass so etwas bei uns möglich ist!“, so Kiendl. Der großartige Erfolg sei möglich geworden, weil viele Zivilisten und Militärs außerordentlich zusammen geholfen und zusammengewirkt haben.