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Tradition als Kavallerieregiment

Dragonerregiment Kaiser Ferdinand No. 4 macht Schierling seine Aufwartung

EGGMÜHL/SCHIERLING, 11.06.2009. Im Schierlinger Ortskern war am Donnerstagnachmittag der Klang von Pferdehufen das bestimmende Gräusch. Über 25 Reiterinnen und Reiter aus der Stadt Enns in Oberösterreich – der ältesten Stadt Österreichs - hatten sich sechs Tage vorher aufgemacht, um die 250 Kilometer lange Strecke bis nach Eggmühl mit den Pferden zurück zu legen.

Einzug des Regiments
Über den Rathausplatz zog das Dragonerregiment aus dem oberösterreichischen Enns in Schierling ein
Fahne
Auch eine österreichische Fahne gehörte zum Troß

Hunderte Schierlinger empfingen die Gäste aus Österreich im Rahmen des Feuerwehrfestes an Fronleichnam. Es gab eine große Begrüßungszeremonie, an der die drei Schierlinger Bürgermeister und Mitglieder des Marktrates teilnahmen. Oberstleutnant der Kavallerie Stefan Leibetseder freute sich über den großen Empfang und übergab an Bürgermeister Christian Kiendl eine Depesche von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer sowie von Bürgermeister Franz Stefan Karlinger der Stadt Enns. Der Landeshauptmann gab den Eggmühlern und Schierlingern zur Kenntnis, dass das Dragonerregiment besonders die Tradition des Exerzierens zu Pferd als eine Kunst, als Kulturgut, das ohne Pflege in Vergessenheit geraten würde, pflegt. Der Bürgermeister informierte, dass das Dragonerregiment bereits eine 335-jährige Geschichte hat. Leibetseder überreichte an Schierlings Bürgermeister zur Erinnerung ein Band mit dem Spruch „Immer so wie vor Regensburg“, denn gerade dieses Regiment habe sich bei der Schlacht bei Regensburg am 23. April 1809 besonders tapfer geschlagen. Außerdem bekam Kiendl noch die Silbermedaille zum 200. Jahrestag.

Bürgermeister Christian Kiendl bezeichnete es in seiner Ansprache als einen wichtigen Teil der Kultur, dass nicht vergessen wird, was in der Vergangenheit war. Dass man sich informiert, dass an die Kinder weitergegeben wird, was die Vorfahren geleistet haben und erdulden mussten. „Wir werden dann ziemlich schnell erkennen, dass es mit der „guten alten Zeit“ gar nicht so weit her war. Diese Zeit war nämlich wesentlich schwieriger zu bewältigen als unsere heutige.“, so der Bürgermeister. Trotz der vielfältigen Probleme, denen man sich heute ausgesetzt sehe, wie etwa der Wirtschaftskrise. „Es ist ein Teil unserer Kultur, dass wir nicht einfach wegwerfen, was uns von unseren Vorfahren geblieben ist. Und seien es Kanonenkugeln, Gemälde und Beschreibungen von Schlachten.“, sagte Kiendl. (Der ganze PfeilWortlaut der Ansprache kann hier nachgelesen werden.)

Kiendl übergab jeweils an eine Depesche an den Landeshauptmann und an den Landrat von Kelheim (PDFgesamter Text als PDF-Datei), dem die Dragoner am Samstag einen Besuch abstatten. Außerdem überreichte er als Gastgeschenk eine Miniaturausgabe des „Löwen von Eggmühl“ in Keramik. Die vielen Besucher gaben viel Beifall.

Im gleichen Zusammenhang wurden auch die Gäste aus der Partnergemeinde Penmarc’h begrüßt. Bürgermeister Kiendl freute sich über die große Anteilnahme. Auch die Partnerschaftsvereine aus Penmarc’h und Schierling/Eggmühl tauschten Grußadressen aus, bis ein gewaltiger Regenguss der Veranstaltung ein vorschnelles Ende setzte.
Begrüßung der Honoratioren
Oberstleutnant Leibetseder begrüßte – hoch zu Roß – die Honoratioren und Bürger von Schierling
Übergabe der Depeschen
Viel Freude löste die Übergabe der Depeschen aus
Begrüßung der Gäste aus Penmarc'h
Einen herzlichen Empfang gab es für die französischen Gäste aus der bretonischen Partnergemeinde Penmarc’h

Text und Fotos: Fritz Wallner