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Schierling ist gentechnikfreie Zone

SCHIERLING, 13.02.2009. Der Markt Schierling hat sich zur gentechnikfreien Zone erklärt. Es wird auf eigenen Grundstücken und auf verpachteten Flächen ausdrücklich auf die „grüne Gentechnik“ verzichtet. Außerdem wird in öffentlichen Einrichtungen darauf geachtet werden, dass nur Lebensmittel verwendet werden, die aus gentechnikfreier Produktion stammen.

Der Marktgemeinderat hat einstimmig einen Antrag der Bürgerliste gebilligt, der auch vorsieht, bei Grundstückseigentümern und Einzelhändlern aktiv dafür zu werben, ebenfalls auf den Einsatz von Gentechnik zu verzichten. Mit diesem Beschluss reiht sich der Markt ein in die gentechnikfreien Zonen Deutschlands. Bisher haben sich bundesweit 188 Kommunen dem Bündnis gentechnikfreie Kommune angeschlossen. Initiiert wurde diese Aktion bereits im Jahre 2004 durch den Bund Naturschutz. Bürgermeister Christian Kiendl erklärte, dass auch die Landwirtschaft für eine gentechnikfreie Produktion eintritt.

Einstimmig vergab der Marktgemeinderat die Aufträge für die maschinellen und elektrotechnischen Ausrüstungen der Pumpwerke für die Abwasseranlage Unter- und Oberlaichling sowie Kraxenhöfen. Mit insgesamt 134700 Euro liegt die Auftragssumme etwas 7 Prozent unter den geschätzten Kosten, so der Bürgermeister. Der Ausschuss für Bau, Natur und Verkehr hatte vorgeschlagen, für die Prangstraße sowie Carl-Perzel-Straße und Am Schererbach die Planung für eine Sanierung im Rahmen der Städtebauförderung in Auftrag zu geben. Es handle sich um Vorsorgeplanungen, so der Bürgermeister, um rechtzeitig zur Stelle sein zu können, wenn der Staat Mittel zur Verfügung stellt. Einzelne Mitglieder hielten das für verfrüht, Rudolf Eisenhut sah keine Notwendigkeit für eine Sanierung. Die Ingenieurverträge für die Planung wurden mehrheitlich genehmigt.

Ebenfalls einstimmig wurde eine Richtlinie für den „Quartiersfonds“ im Rahmen des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ genehmigt. Aus einem durch privates Kapital und Zuschüsse der öffentlichen Hand gespeisten Topf sollen Aktivitäten und Initiativen gestärkt werden, die vor allem Investitionen anstoßen und fördern. Dem Vergabegremium werden vier Vertreter des Ortskerns Schierling, Bürgermeister Christian Kiendl als Vorsitzender und ein Mitarbeiter der Verwaltung angehören.

Helfer vor Ort

Die „Helfer vor Ort“ der Ortsgruppe Oberdeggenbach/Grafentraubach des Malteser Hilfsdienstes wurden im letzten Jahr zu 164 Einsätzen gerufen. Bürgermeister Kiendl legte die Bilanz dieses ehrenamtlichen Engagements vor und nannte es eine „Erstrettung in Perfektion“. Hilfe war nötig bei schwerer Alkoholvergiftung, Verdacht auf Herzinfarkt, Verkehrsunfällen, Selbstmordversuch, Magenblutung, Kreislaufkollaps, Treppensturz, Drogenkonsum, allergischer Reaktion nach Wespenstichen und in vielen anderen Situationen.

Kinderbetreuung

Die CSU-Fraktion hatte beantragt, Konzepte zu entwickeln, um am Kojunkturpakt II zu partizipieren. Fraktionssprecherin Maria Feigl machte deutlich, dass weitere Plätze in der Kinderkrippe gebraucht werden. Außerdem sei der Kindergarten St. Michael in einem sehr schlechten baulichen Zustand. „Wenn jetzt mit hoher staatlicher Förderung eine grundlegende Sanierung möglich ist, dann sollten wir auf alle Fälle zugreifen!“, so Feigl. Bürgermeister Kiendl versicherte, dass die Verwaltung die Mitte Februar zu erwartenden Zuwendungsrichtlinien genau unter die Lupe genommen werden.

Text: Fritz Wallner