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Diskussion um Biogasanlage lockt Zuhörer

Aus der Sitzung des Marktgemeinderates vom 05.11.2008

SCHIERLING, 12.11.2008. Die Diskussion um eine Biogasanlage lockte mehr als 50 Zuhörer – vorwiegend aus Eggmühl/Unterdeggenbach - zur Sitzung des Marktgemeinderates. Es ging vor allem um die Rolle des Erdgas-Netzbetreibers. Regionalleiter Reinhold Kunz von Erdgas Südbayern stellte fest, dass die Netzbetreiber nach dem Gesetz verpflichtet sind, Biogas aufzunehmen und er legte die Aktivitäten des Erdgasversorgers für Mini-Blockheizkraftwerke vor.

Bürgermeister Christian Kiendl erläuterte, dass zum Schluss der Klausurtagung des Marktgemeinderates Anfang Oktober einige Fragen offen geblieben sind, die jetzt abgearbeitet werden. Das Ziel des Marktgemeinderates sei gewesen, so Kiendl, dass möglichst auch die Bevölkerung einen Nutzen von einer Biogasanlage haben soll. Er verwies auf den Beschluss des Werkausschusses für den Eigenbetrieb Wohn- und Gewerbebau, wonach im gemeindlichen Wohnhaus Storchenweg 2 die Wirtschaftlichkeit eines Mini-Blockheizkraftwerkes untersucht wird. Erdgas Südbayern hatte inzwischen die Kooperation zugesagt.

Kunz stellte das Ziel der Politik dar, dass bis zum Jahr 2020 6 Milliarden und bis 2030 gar 10 Milliarden Kubikmeter Biogas produziert werden sollen. Die Gasnetzbetreiber seien zur Übernahme verpflichtet, sie selbst können aber eine bestimmte Gasbeschaffenheit verlangen. Die Kosten des Erdgasversorgers seien dabei sehr beachtlich, so Kunz. „Die Qualität des gelieferten Gases und die Messtechnik müssen absolut stimmen!“, so Kunz. Sein Unternehmen habe jüngst 8 Mini-Blockheizkraftwerke verlost um herauszufinden, ab wann so eine Einrichtung wirtschaftlich betrieben werden kann. Der Versuch wird von der Technischen Universität München begleitet. Bürgermeister Kiendl ergänzte, dass Heizungshersteller bereits an einem „Mikro“-Blockheizkraft für Einfamilienhäuser forschen. Mit dem Wohnhaus am Storchenweg will der Markt nach Kiendl ein Pilotprojekt starten.

Angesichts der vielen Zuhörer fasste der Bürgermeister die Ergebnisse der Klausurtagung zusammen. Der Marktgemeinderat sei dabei erstmals mit diesem Thema konfroniert gewesen und habe sich grundsätzlich positiv geäußert. Es sei klar geworden, dass ein „Schierlinger Weg“ angestrebt wird. Das bedeutet, dass eine Biogasanlage nur von Landwirten aus dem Bereich des Marktes Schierling beliefert werden darf, weil damit eine verträgliche Größe gesichert sei. Das Gremium habe sich selbst auferlegt, eine solche Anlage nur mit einem Abstand von mindestens 500 Meter zur nächsten Wohnbebauung zuzulassen. Wenn einmal ein Standort ins Auge gefasst sei, dann gebe es Einigkeit darüber, dass für diesen Standort ein Verkehrs- und Geruchsgutachten erstellt werde müsse, Kiendl. Bei der jetzigen Sitzung gehe es nur um die Frage, wie sich der Anbieter von Erdgas verhalte. Ausdrücklich wies Kiendl Gerüchte zurück, dass bereits Grundstücksverhandlungen über einen Standort geführt würden. „Das Planungsrecht hat der Marktgemeinderat und das lassen wir uns bestimmt nicht nehmen!“, sagte Kiendl und machte damit klar, dass sich der Markt von niemandem unter Druck setzen lasse. Wirtschaftsreferent Gerhard Gruber vom Landratsamt Regensburg erklärte, dass er in Schierling um diese Frage einen vorbildlichen Informationsfluss beobachte. Spannend werde die Frage, ob die Fördermöglichkeiten nach dem Gesetz über die Kraft-Wärme-Koppelung und über die Einspeisung von elektrischer Energie aufgrund von Biogasnutzung nebeneinander genutzt werden können. (lww)

Splitter

DSL

„Ab dem 13. November steht im Wohngebiet Markstein das schnelle DSL zur Verfügung“, verkündete Bürgermeister Christian Kiendl freudestrahlend. Dies habe ihm die Deutsche Telekom verbindlich zugesichert. Jetzt käme es darauf an, dass möglichst viele Grundstückseigentümer auch konkret Vertragsabschlüsse mit der Telekom machen, so Kiendl.

Feuerwehr-Führerschein

Zwei jungen Feuerwehrmännern aus Eggmühl wird ein großzügiger Zuschuss von jeweils bis zu 1800 Euro für den Erwerb des Führerscheins zum Lenken des Feuerwehrautos gewährt. „Wir wollen damit sicherstellen, dass auch in Zukunft die Wehr jederzeit voll einsatzbereit ist“, so der Bürgermeister.

Versorgungs-LKW

Die Schierlinger Feuerwehr bekommt einen neuen Versorgungs-LKW, der besonders im Hinblick auf die Fertigstellung der B 15 neu wichtig wird. Für das Fahrgestell wurde die Marke DAF ausgewählt. Die Kosten betragen 58.131 Euro. Jetzt wird noch mit Firmen über den Aufbau verhandelt. Die Feuerwehr beteiligt sich mit 15000 Euro Zuschuss und wird außerdem noch 20000 Euro zinslos vorfinanzieren. Zur 140-Jahr-Feier im nächsten Jahr soll das Fahrzeug gesegnet werden können.

Kreisstraßen-Brücken

Bürgermeister Kiendl freute sich über eine Mitteilung von Landrat Herbert Mirbeth, wonach die Brücken der R 1 über den Deggenbach bei Unterdeggenbach und der R 40 in Inkofen bei der Malzfabrik Müller zur Erneuerung in das Straßenbauprogramm 2009 aufgenommen werden sollen. Außerdem ist der Restausbau der Kreisstraße R 40 vorgesehen.

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Text: Fritz Wallner