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Schul-Förderverein ausgezeichnet

Urkunde und Geldpreis bei „Aktion Integration“

SCHIERLING, 01.11.2008. Der Förderverein Schierlinger Schulen hat aus der Hand von Regierungspräsidentin Brigitta Brunner von der Regierung der Oberpfalz eine Urkunde und einen Preis im Rahmen der „Aktion Integration“ erhalten. Es war der einzige Preis, der in den Landkreis Regensburg ging.

Vorstellung der Strategie des Fördervereins
Der Förderverein der Schierlinger Schulen ist wichtiger Bestandteil der strategischen Überlegungen für die Bildung im Markt Schierling. V.l. Vorsitzender Dr. Josef Kindler, Stellvertreterin Irmgard Herzog-Deutscher, Bürgermeister Christian Kiendl und Rektor Karl-Heinz Neumann.

Der Förderverein ist mit 329 Mitgliedern einer der größten in Bayern und der ältesten im Landkreis Regensburg. Er organisiert und finanziert derzeit wöchentlich 77 Stunden Förderunterricht an der Placidus-Heinrich-Volksschule Schierling und der Dr.-Rudolf-Hell-Volksschule Eggmühl. Jährlich stehen dafür etwa 15000 Euro zur Verfügung.

„Das Geheimnis des Erfolges ist die enge Kooperation zwischen dem Förderverein, der Schule und dem Markt Schierling!“, sagt der Vereinsvorsitzende Dr. Josef Kindler. Und noch eins fügt seine Stellvertreterin Irmgard Herzog-Deutscher hinzu: „Wir fördern nur in Bildung, denn uns geht es um das Kind“. Direkte Geldzuwendungen an einzelne Personen sind damit ausgeschlossen. Bürgermeister Christian Kiendl sieht im Förderverein ein Aushängeschild des Marktes und eines der wichtigsten Alleinstellungsmerkmale für die südlichste Gemeinde der Oberpfalz.

Die Gründung erfolgte im Juli 2003 auf Initiative von Rektor Karl-Heinz Neumann. Wenn er im nächsten Jahr in den Ruhestand geht, dann sollten die 500 Mitglieder voll sein, wünscht sich Dr. Kindler. Ein ehrgeiziges Ziel, das ist ihm klar. Doch genauso deutlich sagt er, dass es eine gesamtgemeindliche Aufgabe darstellt, die Bildung der Kinder nach Kräften zu fördern. Nicht nur von Eltern, sondern von allen Bürgerinnen und Bürgern. Und der Mitgliedsbeitrag ab 12 Euro jährlich sollte keine große Hürde sein, meint der engagierte Arzt.

Die beiden Schulen werden derzeit von 435 Kindern besucht. „Davon kommt weit mehr als die Hälfte in den Genuss von Förderung“, sagt der Rektor. Diese Förderung bezieht sich sowohl auf zusätzliche Stunden in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch, als auch auf individuelle Förderung einzelner Kinder. Derzeit werden 12 „Lesemuttis“ beschäftigt, die für die Leseförderung in den fünften und sechsten Klassen verantwortlich sind. Neben dem kognitiven Bereich erstrecken sich die Förderaktivitäten aber auch auf den motorischen, musischen und motivationalen Bereich. Es gibt Training für die Steigerung der Konzentration und Selbstorganisation, Krafttraining für „strong men“, jüngst auch ein Schach-Angebot, das 14 Schüler wahrnehmen. Angeboten wird Unterricht in Flöte, trommeln, jonglieren und ein Grundschulchor. „Jedes Kind kann in den Genuss der Förderung kommen!“, so Dr. Kindler.

Integration war von Anfang an ein wichtiger Aspekt der Arbeit, erklären die Verantwortlichen. Albaner stellen an den Schierlinger Schulen den größten Teil unter den Migranten. Weil die sprachliche und damit gesellschaftliche Integration der Mütter als wichtiger Schlüssel für den Bildungserfolg der Kinder mit Migrationshintergrund erkannt wurde, hat der Förderverein den Sprachkurs „Mama lernt Deutsch“ etabliert. Begonnen wurde der dreijährige Kurs mit 16 Müttern thailändischer, polnischer, türkischer und albanischer Herkunft. Für das vorerst ungelöste Problem der Kinderbetreuung organisierte die Schulleitung zunächst eine vom Förderverein, später von der Volkshochschule finanzierte Krabbelstube. Neun Mütter haben den Abschluss geschafft – alle Albanerinnen. Bei den Sommerfesten des Vereins wurden besonders die Kinder und Mütter aus Albanien regelmäßig aktiv einbezogen. „Unter ‚Integration’ verstehen wir vom Förderverein nicht separate Projekte für Schulkinder aus Migrantenfamilien, sondern die Einbeziehung der Migrationsproblematik in unser gesamtes, sehr ganzheitlich orientiertes Förderkonzept“, schrieb Irmgard Herzog-Deutscher im Antrag für die Preisvergabe. Jetzt wird der Verein dafür von der Regierung der Oberpfalz bei der „Aktion Integration“ mit Urkunde und 400 Euro ausgezeichnet.

Hintergrund

Logo des Fördervereins
Hand in Hand neue Wege gehen: Das Logo des Fördervereins der Schierlinger Schulen

Zusatzunterricht

Derzeit werden vom Förderverein für die individuelle Förderung wöchentlich 65 zusätzliche Unterrichtsstunden in Schierling und 12 in Eggmühl finanziert. Die Schierlinger Schule hat derzeit etwa 345 Kinder und die Eggmühler 90. Außerdem finanziert der Verein zusammen mit dem Markt Schierling wöchentlich fünf Stunden für einen Sozialpädagogen im Rahmen der Schulsozialarbeit.

Finanzierung

Der Jahresetat des Fördervereins von rund 15000 Euro wird etwa zu einem Drittel aus Mitgliedsbeiträgen gedeckt. 3000 Euro steuert jährlich der Markt Schierling bei. Den Rest „erwirtschaftet“ der Verein durch vielfältige Aktionen und durch Spenden von großzügigen Bürgern und Betrieben.

Vorstand

Dem Vorstand gehören an Dr. Josef Kindler (Vorsitzender), Irmgard Herzog-Deutscher (Stellvertreterin), Hermann Hammerl (Schriftführer), Jürgen Heitzer (Schatzmeister) sowie Petra Bogner, Carlheinz Inkoferer, Christian Kiendl und Katrin Volz-Lichtenegger (Beisitzer).

Spenden

Spenden sind möglich über die Konten des Fördervereins: Nr. 532835, Raiffeisenbank Inkofen-Eggmühl (BLZ 75069074), Nr. 627755, Raiffeisenbank Schierling-Obertraubling (BLZ 750 691 64) und Nr. 840006290, Sparkasse Regensburg (BLZ 750 500 00).

Mitglied werden

Anmeldeformulare gibt es im Internet unter http://www.volksschule-schierling.de/foerderverein/foerderverein.htm.

Der Mitgliedsbeitrag beträgt 12, 24, 36 Euro oder einen vom Mitglied festgelegten Betrag. Nachfragen sind per Email an foev.eggmuehl-schierling@web.de möglich. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

Logo

Das Logo des Fördervereins Schierlinger Schulen zeigt acht Kinder im Kreis, die sich an der Hand halten. „Hand in Hand neue Wege gehen“, heißt auch das Motto des Vereins. Es wurde entworfen von Lisa Fuchs, Waldkirchen.

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Text und Fotos: Fritz Wallner