Tausende Besucher beim Schierlinger Herbstmarkt
SCHIERLING, 15.09.2008. Tausende Besucher inspizierten Schierling am verkaufsoffenen
Markt-Sonntag. Die Geschäfte hatten oft saftige Rabatte im Angebot und
viele Ortsvereine warben mit Präsentationen um neue Mitglieder.
Kultureller Höhepunkt war der historische Handwerkermarkt, bei dem mit
alten Techniken und alten Werkzeugen die Liebe zum Detail und die nötige
Geduld der damaligen Zeit deutlich wurde.
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Beim Schierlinger Herbstmarkt gaben drei Musikkapellen ein gemeinsames Standkonzert am Rathaus |
„Shoppen, feiern: Schierling!“, hieß das Motto des Herbstmarktes. Die
Auswertung der Besucherbefragung hat ergeben, dass sich die Bevölkerung
aus dem gesamten Raum zwischen Regensburg und Landshut sowie zwischen
Straubing und Ingolstadt anziehen ließ und nach Schierling kam. Sie
wurden nicht enttäuscht. Denn drei Musikkapellen brachten den Ort zum
Klingen, bis schließlich Hermann Zormeier das Abschlusskonzert vor dem
Rathaus dirigierte. Die Teakwondo-Abteilung des Turnvereins beeindruckte
mit höchster Konzentration, die Jüngsten der Rock’nRoller tanzten und
warben für die neuen Tanzkurse. Außerdem hatten sie einen
Getränkekisten-Stapelwettbewerb organisiert, bei dem es ein Mädchen auf
15 blaue Labertaler-Kisten brachte, bis es das Gleichgewicht nicht mehr
halten konnte.
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Feinarbeit der Gürtler beim historischen Handwerkermarkt |
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Bis zu 60 mal müssen die Kerzen in heißes Wachs getaucht werden |
Die Landtagsabgeordneten Sylvia Stierstorfer und Jochen Wahnschaffe
sowie Bezirksrat Herbert Schötz nutzten im Hinblick auf die
bevorstehende Wahl den gesamten Nachmittag für den unmittelbaren Kontakt
mit der Bevölkerung. Erdgas Südbayern und der Markt Schierling zeigten
Details der Wasserversorgung und Kinder konnten sich dort kunstvoll
schminken lassen. Die Verbraucherzentrale Bayern gab Tipps fürs
Energiesparen. Es gab Steckerlfische, frische Krapfen, ungarische
Spezialitäten und Käse von Hans Schweiss, dem treuesten Standbetreiber
der letzten Jahrzehnte. Einer der ganz großen Höhepunkte war die
Vorführung mit einem monströsen Holzhäcksler. Das vom Schierlinger
Richard Alzinger in Kooperation mit H. Bachmeier entwickelte Gerät
zerkleinert in der Stunde 130 bis 150 Kubikmeter Holz, das so für
Hackschnitzelheizungen genutzt werden kann. Baumstämme bis zu einem
Durchmesser von 98 Zentimeter werden im Nu zerkleinert.
Beim historischen Handwerkermarkt schauten manche Besucher ganz genau
hin. Denn es handelte sich bei der Tätigkeit des Gürtlers um
Filigranarbeit. Es wurde beständig geklopft, bis sich ein kleines
Metallblättchen etwas verform hat. So entstanden Gebrauchsgegenstände
ebenso wie Schmuck. Bis zu 60 mal mussten die Kerzlziaga die Kerzen in
heißes Wachs eintauchen, bis sie die gewünschte Dicke hatten.
Schierling hat an diesem Sonntagnachmittag gezeigt, dass es die Kraft
hat, sich selbst dann noch zu behaupten, wenn in der großen Stadt
Regensburg ebenfalls verkaufsoffener Sonntag ist.
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Atemberaubende Holzverarbeitung |
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Gleichgewicht war gefragt beim Tragerlstapeln |
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Kunstvolles Kinderschminken |
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Volle Konzentration bei der Taekwondo-Präsentation |
Staunen mit offenem Mund über so viele Eindrücke |
Text und Fotos: Fritz Wallner