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Rathausplatz bleibt multifunktional

Marktrat beschließt mobile Pflanztröge – Aus der Sitzung vom 29. Juli 2008

SCHIERLING, 02.08.2008. Der Marktgemeinderat hat die Weichen dafür gestellt, dass auch der östliche Teil des Rathausplatzes bald bunter werden kann. Der von Architekt Michael Nadler im Rahmen der Städtebauförderung entworfene Pflanztrog fand mehrheitlich Zustimmung. Jetzt wird ausgeschrieben, wer fünf dieser Tröge möglichst kostengünstig bauen kann.

Prototyp eines Pflanztrogs
Noch steht am Schierlinger Rathausplatz der Prototyp für einen Pflanztrog in einer Rohausführung. Bald sollen es fünf pulverbeschichtete Exemplare sein, in die Blumen und Sträucher gepflanzt werden

Schon einige Wochen steht der Prototyp des vorgeschlagenen Gefäßes am Rathausplatz, damit sich die Bevölkerung selbst ein Bild machen und sich mit der neuen Form vertraut machen kann. Die Reaktionen waren durchwegs positiv. Bürgermeister Christian Kiendl verwies bei der Sitzung auf die erste Open-Air-Veranstaltung auf dem Rathausplatz, „die deutlich gezeigt hat, wie funktional dieser Platz im Rahmen der Städtebauförderung geworden ist“. Mit der Konzipierung und Anschaffung der Pflanztröge werde jetzt auch die Ankündigung umgesetzt, dass der östliche Teil des Rathausplatzes durch bunte Bepflanzungen bereichert wird. Es handle sich um „mobiles Grün“, das von Fall zu Fall umgesetzt wird, und zwar je nach Notwendigkeit und Nutzung des Platzes.

Rudolf Eisenhut dankte dem Markt für die Unterstützung bei der Vorbereitung der Open-Air-Veranstaltung. Er meinte, dass „da wo Pflanztröge Platz haben, auch eine Grünfläche Platz gehabt hätte“. Das bestritt Werner Braun. „Die Mobilität ist entscheidend!“, argumentierte er. Nur dadurch könne gewährleistet werden, dass der Platz wirklich in seinem ganzen Ausmaß nutzbar bleibt. Mit festen Pflanzflächen würde es immer eine Beeinträchtigung geben. Maria Feigl warf die Frage auf, ob der Trog Metall oder Stein sein soll. Die Verwaltung antwortete, dass bei der ins Auge gefassten Größe der Tröge Stein wahrscheinlich zu schwer und zu belastend für den Platz wäre. Das Nadler-Konzept biete eine filigrane Lösung. Energisch wurde Feigl, als Konrad Beck davon sprach, dass man sich jetzt im Nachhinein mit den Trögen trösten wolle. „Ich war von Anfang an dabei und wir waren uns schon beim Architektenwettbewerb klar, dass gerade der große freie Platz mit den transportablen Abgrenzungen und Begrünung die beste Lösung ist!“, so Feigl. Sie wehrte sich gegen die Darstellung, dass jetzt im Nachhinein etwas repariert werden solle. Der Markt verfolge im Rahmen der Städtebauförderung konsequent ein langfristig angelegtes Konzept, und das sei entscheidend für das Gelingen der ganzen Maßnahme, so Feigl. Sie wollte nicht zulassen, dass jetzt negativ beurteilt wird. „Diejenigen, die damals entschieden haben, haben sich dabei sehr wohl etwas gedacht“, stellte die CSU-Fraktionssprecherin fest. Dr. Hans Straßer regte an, dass auch eine hohe Bepflanzung bedacht wird. Beck und Elfriede Treppesch stimmten gegen die Pflanztröge. Alle anderen dafür.

Jeder Pflanztrog wird einen Meter im Quadrat. Er wird doppelwandig aus Stahlblech mit 5 und 3 Millimeter Stärke hergestellt. Für den Wasserabfluss werden Vorkehrungen getroffen. Die äußere Oberfläche erhält eine Pulverbeschichtung, damit sich nicht Rost ansetzen kann.

Kanal wird erneut ausgeschrieben

Der Bau der Abwasseranlage für Unter- und Oberlaichling sowie Kraxenhöfen wird jetzt mit einem geänderten Umfang erneut ausgeschrieben. Der Marktgemeinderat hat sich entschlossen, das wild abfließende Oberflächenwasser bereits vor der Ortschaft Unterlaichling wirksam zurückzuhalten, so dass auf einen zweiten Regenwasserkanal in der neu gebauten Kreisstraße verzichtet werden kann.

„Es geht in erster Linie auch um den Schutz der Unterlaichlinger vor dem wild abfließenden Oberflächenwasser“, stellte Bürgermeister Christian Kiendl fest. Er erinnerte daran, dass die erste Ausschreibung wegen der Unwirtschaftlichkeit der Angebote aufgehoben worden war. „Unser Ziel sind günstigere Preise“, so Kiendl vor dem Marktgemeinderat. Bauamtsleiter Manuel Kammermeier stellte die Regenrückhaltung in sieben verschiedenen Becken vor. Außerdem sind der Umbau eines Grabens sowie der Umbau des Regenwasserkanals beim Kriegerdenkmal und der Bau eines parallelen Regenwasserkanals vor der Schreinerei Barth geplant. Mit diesen Maßnahmen kann nach Kammermeier auf den ursprünglich vorgesehenen zweiten Kanal in der Kreisstraße verzichtet werden. Es ist mit einer Kosteneinsparung von rund 50000 Euro zu rechnen. Aufgrund der angespannten Haushaltslage des Marktes schlug die Verwaltung vor, derzeit auf den zusätzlichen Rückhalteraum in der Laberaue zu verzichten. Damit müssen derzeit 100000 Euro weniger ausgegeben werden. „Eine akute Gefahr besteht dadurch für niemanden“, so die Marktverwaltung. Der Marktrat stimmte dem Konzept einstimmig zu. Noch in diesem Jahr muss mit dem Bau der Kanalisation begonnen werden.

Für den Bau der Kanalisation in Zaitzkofen und Pinkofen waren Nachtragsforderungen der Baufirma zu beschließen. Diskussionen löste die Frage aus, ob bei einer Erweiterung des Bauumfangs auch eine erhöhte Forderung bei der Baustelleneinrichtung gerechtfertigt ist. Mit zwei Gegenstimmen wurde die Forderung akzeptiert, nachdem die Marktverwaltung versichert hatte, dass dies rechtlich in Ordnung sei.

Bauplatzverkauf

Im Wohnbaugebiet „Am Hochweg Unterdeggenbach II“ werden weitere Parzellen für die Bebauung mit einem „Toskana-Haus“ geöffnet. Kiendl freute sich, dass es zwei Interessenten für ein Baugrundstück gibt. Die Verkaufsgepräche werden von ihm selbst geführt.

DSL-Versorgung

Erfreuliches gab es vom Bürgermeister auch zur Versorgung der Deutschen Telekom mit DSL. Nachdem jetzt fünf Verteilerzentren im Ort ohne zusätzliche Kosten für den Markt realisiert werden, verringert sich der Baukostenzuschuss des Marktes auf 123000 Euro. „Wenn die Schierlinger jetzt die Angebote der Telekom gut annehmen und Verträge abschließen, dann kann dieser Anteil noch weiter gedrückt werden“, so Kiendl.

Staatsstraßen-Ausbau

Auch der weitere Ausbau der Staatsstraße 2144 schreitet voran. Seit Jahren ist nach Kiendl die Kurve beim Gasthaus Aumeier in einem sehr schlechten Zustand. Trotz ständiger Reparaturen konnte keine Besserung erreicht werden. Nach einer Ortseinsicht mit dem Straßenbauamt Regensburg wurde entschieden, dass der Vollausbau der Hauptstraße um dieses Stück erweitert wird. „Ich bin dem Freistaat Bayern und besonders dem Straßenbauamt sehr dankbar, dass sie diese 25000 Euro für den Vollausbau bereit gestellt haben“, sagte der Bürgermeister.

Kurve mit Baufahrzeug
Die schadhafte Stelle der Staatsstraße 2144 in der Ortsdurchfahrt Schierling beim Gasthaus Aumeier wird in den nächsten Wochen grundlegend saniert

Lärmschutz an B 15 neu

Der zusätzliche Lärmschutz an der B 15 neu kann jetzt gebaut werden. Bürgermeister Kiendl informierte, dass er von allen betroffenen Grundstückseigentümern die Einverständniserklärung für die Dammschüttung entlang der neuen Bundesfernstraße bekommen konnte. Teile des Marktrates quittierten dies mit Applaus.

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Text und Fotos: Fritz Wallner