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Erstmals Ausschreibung aufgehoben - Hauptstraße wird völlig neu ausgebaut

Aus der Sitzung des Marktrates vom 11.03.2008

SCHIERLING, 14.04.2008. Wegen unwirtschaftlicher Angebote für den Bau der Abwasserbeseitigung in Unter- und Oberlaichling sowie in Kraxenhöfen hat der Marktgemeinderat Schierling zum ersten Mal eine Ausschreibung aufgehoben. Das günstigste Angebot einer Baufirma lag bei über 2 Mio. EURO und damit 13 Prozent oder 235.000 EURO über der Kostenschätzung. Völlig neu gebaut werden in diesem Jahr Teile der Hauptstraße und ein kurzes Stück der Leierndorfer Straße. Möglich wurde dies, weil neben den Maßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung auch der Freistaat Bayern in diesem Bereich den Straßenkörper auf eine Länge von 420 Metern völlig neu bauen wird. Nach dem Ergebnis der Ausschreibung werden sich die Gesamtkosten auf gut 900.000 Euro belaufen.

Auszubauendes Straßenstück
Im Rahmen der Städtebauförderung wird ein Teil der Haupt- und der Leierndorfer Straße auf eine Länge von 420 Meter zusammen mit dem Straßenbauamt ausgebaut. Dadurch wird die Sicherheit er Fußgänger ansteigen, der Straßenzug grüner und der Autoverkehr flüssiger werden.

Vor einer schwierigen Situation stand der Marktgemeinderat bei der Sitzung unter Leitung von zweitem Bürgermeister Werner Braun. Bei der Ausschreibung des letzten Bauabschnittes für die Abwasserbeseitigung hatte man die Kostenschätzung der letzten Bauabschnitte zugrunde gelegt. Dipl.-Ingenieur Christian Geusch erläuterte, dass bei der Ausschreibung der Kanalisation für die Ostschiene im letzten Jahr die Ansätze der Kostenschätzung um 13 bis 18 Prozent unterschritten worden waren. Deshalb hatte man auch damit gerechnet, dass man mit einem Kostenrahmen von rund 1,83 Mio. EURO auskommen werde. Bei der Eröffnung der Angebote für die Baumaßnahme gab es dann die große Überraschung der deutlich überhöhten Kosten. Bauamtsleiter Manuel Kammermeier erläuterte die rechtliche Situation und Dipl. Ing. Geusch ging auf die Bezuschussung ein. Er meinte, dass es äußerst schwierig zu sagen sei, wie sich das Ganze verhält. Zweiter Bürgermeister Werner Braun plädierte dafür, im Falle einer Aufhebung noch in diesem Jahr ein zweites Mal auszuschreiben. Er wies darauf hin, dass sich an der Höhe der Beiträge der Bürger der betroffenen Gemeindeteile nichts ändern werde.

Manuel Kammermeier erklärte auf die Frage von Marktrat Peter Ritschel, dass natürlich theoretisch ein Anspruch zum Ausgleich für entgangenen Gewinn für die jetzt günstigste Firma besteht, sofern bei einer neuerlichen Ausschreibung kein besseres Ergebnis erzielt würde. MGR Ludwig Gallmeier meinte, dass dieses Risiko nicht besonders hoch bewertet werden müsse. Einen Vorteil in der Zeitverschiebung durch die Änderungen der vorgegebenen Bauzeit sah Markträtin Maria Feigl für die Baufirmen und hoffte auf günstigere Preise. Nach den Worten von Geschäftsleiter Fritz Wallner hat sich der Markt Schierling in der Vergangenheit noch bei keiner einzigen Maßnahme eine Kostensteigerung von 13 Prozent zugemutet. Dass die Maßnahme durch eine erneute Ausschreibung billiger werde, daran glaubte Markträtin Elfriede Treppesch aufgrund gestiegener Lohn- und Energiekosten nicht und plädierte für eine Vergabe. Peter Ritschel beantragte dann eine Sitzungsunterbrechung um in den Fraktionen nochmals zu beraten. Anschließend wurde mit 13:5 Stimmen beschlossen, die Ausschreibung aufzuheben. Weiterhin wurde festgelegt, dass Sommer neu ausgeschrieben wird und dabei der Bauumfang und auch die Bauzeit geändert werden.

Bürgermeister Werdern Braun freute sich, dass „der Markt Schierling in Zusammenarbeit mit dem Freistaat Bayern eine gute und günstige Lösung für Schierling erreicht hat!“. Zum Sachverhalt berichtete Geschäftsleiter Fritz Wallner, dass man schnell reagiert habe, als der bayerische Innenministers Herrmann ankündigt habe, dass die Mittel für die Staatsstraßen erhöhen werden. Im Bereich der Ortsdurchfahrt von Schierling hat die Staatstraße 2144 immer noch den Unterbau aus dem Jahre 1952, als diese geteert wurde. Aus diesem Grund ist die Verwaltung auf den Straßenbaulastträger mit der Bitte zugegangen, im Rahmen der Baumaßnahme für eine deutliche Verbesserung in diesem Bereich zu sorgen. Eine Zustimmung gab es wohl auch deshalb, weil ein günstiges Ausschreibungsergebnis erzielt werden konnte. In seinen Ausführungen machte Fritz Wallner deutlich, dass die Kuppe am „Köck’n-Berg“ um rund 20 Zentimeter abgesenkt und die Straße zum Guten Hof ebenfalls um gut 20 Zentimeter angehoben wird. Dadurch kann die Sicherheit für die Fußgänger erhöht werden und auch die Einfahrt in die Staatsstraße wird künftig leichter möglich sein. In der Maßnahme ist der zentrale Punkt, dass die Asphaltfahrbahn durchgehend auf 5,50 Meter verschmälert wird. Das wird bewirken, dass niemand mehr auf dem Asphalt parken wird und damit wird der Verkehr flüssiger und sicherer fließen kann. Auch werden neue Bäume zur Begrünung gepflanzt und sie sollen deutlich markieren, wo der Straßenraum breit genug ist, um zu parken.

Den technischen Ausbau erläuterte dann Dipl.-Ingenieur Konrad Heilmeier und meinte, dass man von einer Bauzeit von rund einem halben Jahr ausgehen kann. Während dieser Zeit muss wohl die Straße komplett gesperrt werden. Allerdings will man dafür sorgen, dass die Zufahrtsmöglichkeiten zu den Geschäften immer erhalten bleiben. Es wird für die gesamte Zeit eine Umleitungsstrecke eingerichtet, die über die Grabenstraße, Schlossstraße und Am Anger führen wird. Die genauen Einzelheiten werden zusammen mit der Polizei erarbeitet werden. Zweiter Bürgermeister Werner Braun bat bereits im Vorfeld um Verständnis und Rücksichtnahme von Seiten der gesamten Bevölkerung, denn durch die notwendige Sperrung würden erhebliche Behinderungen eintreten. Dipl.-Ingenieur Konrad Heilmeier sicherte auf die Frage von Robert Christl zu, dass die Einfahrt zur Straße „Zum Guten Hof“ auch für die landwirtschaftlichen Fahrzeuge verbessert wird. Eine besondere Beschilderung für die Fußgänger und vor Allem für die Schulkinder forderte Christian Kiendl während der Bauzeit und Wolfgang Kumpfmüller sowie Erich Fischer machten sich dafür stark, dass Leerrohre für künftige neue DSL-Kabel verlegt werden. Ein besonderes Anliegen war für Maria Feigl, dass auch das Straßenstück in der Kurve bei der Pfarrkirche neu ausbaut wird, weil dieses seit vielen Jahren sehr schlecht ist. Der Marktgemeinderat vergab dann einstimmig den Bauauftrag mit einer Auftragssumme von 822.000 Euro an die Mallersdorfer Baufirma Fahrner. Von dieser Summe entfallen auf den Freistaat Bayern 122.000 Euro und auf den Markt Schierling rund 700.000 Euro. Allerdings sind in diesem Betrag die neue Straßenbeleuchung, die Ausstattungsgegenstände und die Architektenleistungen noch nicht enthalten, so dass mit Gesamtkosten von rund 900.000 Euro gerechnet wird.

Beim nächsten Tagesordnungspunkt erläuterte Bauamtsleiter Manuel Kammermeier die bisherigen Schritte für die Erstellung eines Generalentwässerungsplanes für Schierling. Dabei habe es immer eine enge Kooperation mit dem Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband gegeben. Es wurde einstimmig beschlossen, die Erstellung der Schmutzfrachtberechnung sowie die hydraulische Berechnung des Kanalnetzes in Schierling südlich der Großen Laber im Rahmen des Generalentwässerungsplanes zu vergeben. Die Kosten dafür liegen bei knapp 48.000 Euro. Nach den Worten vor Geschäftsleiter Fritz Wallner werden die Kinderzahlen in den Schierlinger Kindergärten ab September deutlich zurückgehen. Aufgrund der Geburtenzahlen war die zu erwarten gewesen und die Prognose hat sich aufgrund der jetzigen Anmeldungen bestätigt. Um die derzeitige Struktur der drei Schierlinger Kindergärten erhalten zu können, wurden bei einer Besprechung mit den Kindergartenleitungen und Pfarrer Helm als Betriebsträger der kirchlichen Kindergärten geeignete Maßnahmen besprochen.

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