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Ovationen für das Bayerische Landesjugendorchester

Neujahrskonzert in der Mehrzweckhalle mit mehr als 400 Besuchern

SCHIERLING, 06.01.2008. Am Ende des Neujahrskonzerts des Bayerischen Landesjugendorchesters in der Mehrzweckhalle waren über 500 Menschen glücklich: Die knapp einhundert jungen Akteure, der umjubelte 24-jährige englische Dirigent Robin Ticciati und die Konzertbesucher, denen die 13 bis gut 20 Jahre jungen Musiker höchste Qualität boten.

Das Orchester bei der Aufführung
In der Schierlinger Mehrzweckhalle bestätigte das annähernd 100-köpfige Bayerische Landesjugendorchester beim Neujahrskonzert, dass es ein sehr wichtige Talentschmiede ist

Das Neujahrskonzert bildete für das Landesjugendorchester den Abschluss der Winterarbeitsphase in der Bayerischen Musikakademie Schloss Alteglofsheim und den Auftakt für Konzerte auf den großen Bühnen im Münchner Gasteig und in der Meistersingerhalle Nürnberg. 43 junge Leute gehörten zum ersten Mal zum Ensemble. Nach den Worten von Geschäftsführer Andreas Burger bedeutet ein so großer Wechsel immer eine enorme Herausforderung.

Dirigent Robin Ticciati
Der umjubelte Star war der erst 24-jährige englische Dirigent Robin Ticciati

Mit Robin Ticciati als Dirigent ist dem Orchester ein außerordentliches Engagement gelungen. Er war der Star des Abends. Zuerst durch sein fachliches Können und ebenso geschmeidiges wie klares Auftreten. Aber auch durch seine jungenhafte sympathische und freundliche Erscheinung, die nicht nur weibliche Orchestermitglieder, sondern auch die Besucherinnen in ihren Bann zog. Ticciati strahlte und strahlte aus. Die Freude über die Arbeit mit den jungen, noch formbaren Musikern war ihm ins Gesicht geschrieben. „Der hat schon so viele Engagements auf der ganzen Welt, dass es nur über Beziehungen gelungen ist, ihn zu bekommen“, so Burger. Robin Ticciati ist auch Geiger, Pianist und erster Schlagzeuger und er wurde hoch dekoriert als herausragendster Musiker des Jahres 2002. Zuletzt hat er auch Konzerte in Genua, Göteborg, Liverpool und Frankfurt gegeben.

Zweiter Bürgermeister Werner Braun wies bei der Begrüßung darauf hin, dass die meisten der Akteure Preisträger beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ sind. Diesen Klangkörper in Schierling hören zu dürfen, sei ein außerordentliches kulturelles Erlebnis. Annähernd 100 Musiker spielten auf der größten Bühne, die jemals in der Mehrzweckhalle aufgebaut wurde. Weil die Bühnenelemente der Mehrzweckhalle und der Schulturnhalle Eggmühl nicht ausreichten, wurden noch einige von der Thalmassinger Halle ausgeliehen. Die Plane mit dem Logo des Orchesters als Blickfang machte Braun dem Orchester zum Geschenk.

Solist Daniel Nodel mit Dirigent Robin Ticciati
Als Solist war Daniel Nodel zu hören

Was den vielen Besuchern beim Sinfoniekonzert geboten wurde, war vom Feinsten. Es wurde deutlich, dass das Bayerische Landesjugendorchester eine wichtige Talentschmiede ist, und dass es nach wie vor sehr viel hoffnungsvollen Musikernachwuchs in Bayern gibt. Bei Ernest Chaussons „Poeme“ sprang Daniel Nodel für die erkrankte Agatha Sörgel als umjubelter Solist ein. Mit der „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz wagte sich das Ensemble an ein gewaltiges Werk, das meisterhaft bewältigt wurde. „Dieses Programm war ein ‚Muss’ für jeden Musikfreund im Raum Regensburg“, schwelgte ein Besucher in Euphorie. Der Applaus war lang anhaltend, für den Dirigent, den Solisten und die Konzertmeisterin gab es Blumen. Das Ensemble dankte Robin Ticciati mit wiederholtem enthusiastischem Trampeln mit den Füßen auf der Bühne. Für alle Mitwirkenden gab es vor dem – vom Markt Schierling in Kooperation mit der Musikakademie Alteglofsheim getragenen - Konzert in der Mehrzweckhalle eine köstliche Gulaschsuppe und sehr begehrt war auch die weiße Kappe mit dem Logo des Marktes, die als Erinnerung bereit lag.

Stimmen

Als einen „lovely Place“ lobte Dirigent Robin Ticciati die Mehrweckhalle. Er habe sich sehr wohl geführt in Schierling, sagte er. Rüdiger Schwarz aus Starnberg, der Vorsitzende des Landesausschusses „Jugend musiziert“ freute sich über die tolle Atmosphäre in Schierling und besonders über die vier Quadratmeter große Plane mit dem Logo des Orchesters als Geschenk. „So etwas hat uns noch gefehlt!“, stellte er fest. Akademiedirektor Frank Ebel von der Musikakademie dankte für die ausgezeichnete Kooperation mit den Mitarbeitern des Marktes Schierling. Prof. Kunibert Schäfer, selbst Dozent für Dirigieren und auch Mitarbeiter beim Wettbewerb „Jugend musiziert“, war voll des Lobes über das Gehörte. Es sei erfreulich und erstaunlich zugleich auf welch hohem Niveau die jungen Leute schon angelangt sind. Anhand der „Symphonie fantastique“ machte er deutlich, wie aktuell auch alte Musik sein kann. Denn die von Hector Berlioz vor rund 180 Jahren komponierte Musik sei so zu erleben wie eine aktuelle Komposition.

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Text und Fotos: Fritz Wallner