Zur Startseite Archiv 2004

Einladung zur Aufführung "Totentanz"

Schierling, 16.11.2004. Am Sonntag, 21. Nov. 2004 wird um 20 Uhr in der Pfarrkirche Schierling der"Totentanz" von Hugo Distler aufgeführt. Es singt der Neue Kammerchor der Hochschule für kath. Kirchenmusik Regensburg unter Leitung von Prof. Kunibert Schäfer und Martin Völlinger. Der Eintritt beträgt 10 €, ermäßigt 5 €. Veranstalter ist der Musikförderverein Schierling.

Plakat "Totentanz"Hugo Distler (1908 bis 1942) hat das Stück "Totentanz" eigens für den Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag genannt, komponiert. Deshalb ist die Aufführung auch in Schierling am "Totensonntag". Das Stück ist als Teil der Verkündigung zu verstehen. Denn auch Hugo Distler hat seine Musik als Verkündigung begriffen, wodurch das Evangelium, die "Heilsbotschaft von Leben und Tod und Auferstehung unseres Herren Jesu Christi" zur Geltung kommt.

Bei dem Werk handelt es sich um von einem vierstimmigen Chor vorzutragende Sprüche, die dem Buch "Der cherubinische Wandersmann" des Angelus Silesius entnommen sind. Diese gesungenen Sprüche stehen im dialogischen Wechsel mit Sprechertexten, die sich vom Lübecker Totentanz von 1463 herleiten, und für diesen Zweck von Johannes Klöcking bearbeitet wurden. Dazwischen erklingen zwölf von einer Solo-Flöte vorgetragene Variationen über die Melodie "Es ist ein Schnitter, heißt der Tod".

Der Text des Totentanzes ist dem "Lübecker Totentanz" von 1463 nachempfunden. Der Vorgang ist dabei so, dass der Tod die Vertreter der einzelnen Stände und Berufe zu sich ruft, diese sich aber mit je eigenen Argumenten herauszuwinden versuchen. Schließlich aber kann niemand dem Befehl des Todes widerstehen und muss mit. Die einen trifft es hart, die anderen weniger. Den einen ist der Tod Strafe, den anderen Erlösung. So betrifft der "Totentanz" auch ganz konkret das Leben und den Glauben eines jeden Menschen. Denn der Tod ist nicht das Ende, auch wenn er unausweichlich ist.

Es werden außerdem aufgeführt von Johann Hermann Schein (1586-1630) eine fünfstimmige Geistliche Madrigale aus dem "Isrealsbrönnlein" sowie Herr laß meine Klage (Psalm 119, 169-171) und Lehre uns bedenken (Psalm 90, 12-14), von Johann Sebastian Bach (1685-1750) Ich bin ja Herr in deiner Macht, Kein Stündlein geht dahin, So wünsch ich mir zu guter Letzt, Wie wohl ist mir, o Freund der Seelen und von Peter Hannan (1953) RSRCH 12/84 Dream. Mitwirkende sind der Neue Kammerchor der HfKM Regensburg, Prof. Christian Schmitt-Timmermann / Bass, Sprecher Claudia Gerauer / Flöte, Prof. Stefan Baier / Orgelpositiv-Cembalo, Martin Völlinger / Leitung Distler, Prof. Kunibert Schäfer / Gesamtleitung.

Text: Fritz Wallner