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Beeinträchtigen FFH-Gebiete?

SCHIERLING, 28.11.2003. Die "großen" Themen werden in Schierling derzeit nicht kontrovers diskutiert. Ärger im Zusammenleben gibt es allerdings wegen des Hundekots auf Bürgersteigen und in Grünanlagen sowie wegen nicht angeleinter Hunde.

Reges Interesse bei der Bürgerversammlung
Großes Interesse herrscht in Schierling an den gemeindlichen Themen

Ernst Kammermeier eröffnete die Diskussion mit dem Hinweis, dass in der "Holzhaussiedlung" Bäume auf Erdkabel gepflanzt würden. Otto Gascher sagte die Überprüfung zu. Kammermeier meinte auch, dass es bekannt sei, wem die Hunde gehörten, die Ärger verursachen würden. Polizeiposten Walter Pindl informierte, dass er schon manche Hundebesitzer angesprochen und auch schon Verwarnungsgelder verhängt habe. Er sei aber auf konkrete Meldungen angewiesen, um Verstößen gegen die Verordnung des Marktes in Einzelfällen nachgehen zu können.

Hauptpunkt in der Diskussion war die Tatsache, dass der Freistaat Bayern jüngst Flächen als FFH-Gebiete (nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union) nach Brüssel nachgemeldet habe. Pindl fragte, ob dadurch der Modellflugplatz gefährdet sei. Albert Robold befürchtete, der bayerische Umweltminister Schnappauf habe Bayern in Brüssel "verkauft" und Franz Ertl wollte wissen, ob dadurch die Bebauung des Nock-Grundstücks "gestorben" sei. Otto Gascher sah Erschwernisse für die Modellflieger, wenn alles so bleibe wie bisher. Allerdings gäbe es ohnehin Gespräch mit den Naturschutzbehörden, die jetzigen Bedingungen zu ändern. Eine Gefahr für die Entwicklung des "Nock-Grundstücks" durch die FFH-Richtlinie sah Gascher nicht. Denn einerseits seien Straßenbauten möglich und andererseits werde der Markt versuchen, die geplante Trasse aus dem Gebiet herauszunehmen. Schließlich wünschte sich Gascher in der der nächsten Zeit eine Kooperation mit den Verantwortlichen des Bayerischen Bauernverbandes, um eine gemeinsame Strategie zu entwickeln.

"Wenn ma koane anderen Probleme ham als d'Hundssch…, dann kons Schierling net schlecht geh'", resümierte ein Besucher nach der nur kurzen Diskussion.

Text und Foto: Fritz Wallner