Gelingt "Neuer Ortskern"?
SCHIERLING, 28.11.2003. Ob es gelingen wird, das "Nock-Grundstück" im Ortskern mit geschäftlichen Aktivitäten entwickeln zu können, das wird eine der spannendsten Fragen der nächsten Monate sein, stellte Bürgermeister Otto Gascher bei der Bürgerversammlung fest. Derzeit setze sich die Erkenntnis durch, dass die Politik manchmal ziemlich machtlos sei.
Spannend wird es in der nächsten Zeit in Schierling bleiben.
Kann das "Nock-Grundstück" zum Geschäftszentrum werden?
Einzelhändler wollen an Ortsrand
Gascher erinnerte daran, dass der Markt mit einem Investor einen Vorvertrag
für die Entwicklung eines Großteils des Grundstücks geschlossen
hat. Der Investor habe viele namhafte Betriebe finden können, die im
Ortskern sich ansiedeln würden. Doch würde noch eine Branche fehlen,
um starten zu können. Die Unternehmen dieser Branche hätten zwar
Interesse an Schierling, möchten sich aber an einem der Ortsränder
ansiedeln. Gascher machte deutlich, dass der Markt mit dieser Aktivität
"in eine wirtschaftliche Zeitspanne fiel, die als die schwierigste der
letzten 30 Jahre gilt". "Noch sind wir davon überzeugt, dass
die Ortskernentwicklung die richtige Entwicklung ist und wir den nachfolgenden
Generationen etwas sehr gutes tun würden, wenn es uns gelingen würde,
dort viele Geschäfte anzusiedeln!", so Gascher.
Wenig Einfluss der Politik
Doch was sei zu tun, wenn das nicht gelinge? Gascher warf die Frage auf, ob
es sich der Markt leisten könne, namhafte Betreiber von Geschäften
der Lebensmittelbranche und anderer Branchen in Nachbargemeinden abwandern
zu lassen. "Es ist zum Teil ärgerlich, wie wenig Einfluss die Politik
oft auf das Geschehen hat", so der Bürgermeister. Die größte
Herausforderung für den Marktgemeinderat sei, einerseits den richtigen
Zeitpunkt für entscheidende Weichenstellungen zu finden und andererseits
auch über Alternativen nachzudenken. Er fasste das zusammen mit der Frage:
"Wann ist der Zeitpunkt da, wo uns klar ist, dass die eine oder andere
Entwicklung die richtige ist, um nicht bereits geschlossene Mietverträge
auflösen zu müssen?".
Er informiere darüber ganz offen, so Gascher vor den 150 Besuchern, weil
damit klar werde, "wie nah die Hoffnung und das Bangen beieinander liegen,
wie schnell optimistische Pläne und Zukunftsvisionen zerplatzen könnten".
Er wandte sich auch an die diejenigen, die insgeheim jetzt sagen würden,
diese Entwicklung gleich schon abgesehen zu haben. Das sage sich jetzt leicht,
doch die Gewählten hätten ihre Verantwortung in vielschichtiger
Weise wahrzunehmen. "Und dazu gehört es auch, dass wir Visionen
nachgehen und ausprobieren, ob sie realisierbar sind!", schloss der Bürgermeister.
Text und Foto: Fritz Wallner