Sitzung des Marktgemeinderates
Dienstag, 25. November 2003
Es wurde folgendes beraten und beschlossen:
1. Flächennutzungs- und Landschaftsplan
Die Beteiligung der Bürger sowie der "Träger öffentlicher
Belange" (Behörden, Verbände, Versorgungsunternehmen usw.)
hat stattgefunden. Der Marktrat beriet einen großen Teil der Anregungen,
Einwendungen und Bedenken. Insbesondere wurde festgestellt, dass in den kleinen
Gemeindeteilen eine Beeinträchtigung aktiver landwirtschaftlicher Betriebe
durch Wohnbebauung nicht zugelassen wird. Soweit dies von der Landwirtschaftsverwaltung
befürchtet wurde, wird diese gebeten, dafür konkrete Anhaltspunkte
zu geben.
Ausdrücklich wurde klar, dass im Rahmen dieses Verfahrens nicht noch
einmal über die B15 neu beraten werden soll. Dieses Verfahren sei abgeschlossen
und nur nachrichtlich in den Flächennutzungsplan zu übernehmen.
2. Verordnung über die Abhaltung von Märkten
Es bleibt bei zwei Jahrmärkten im Jahr. Sie finden statt am Palmsonntag
und - neu - am zweiten Sonntag im September. Damit wurde die bisherige Regelung
"Sonntag nach Kreuzerhöhung" aufgegeben. Diese hatte in manchen
Jahren zu Kollisionen mit dem Gillamos in Abensberg geführt.
3. Änderung von Gemeindegrenzen
Im Zuge der Flurbereinigung werden in der "oberen Laberaue" dem
Markt Langquaid gut 10 ha abgetreten.
4. Verkehrsberuhigung
Auf Wunsch der Anlieger wird in den Wohnbaugebieten "Antonileit'n I und
II" eine Tempo-30-Zone angeordnet.
5. Jahresantrag im Rahmen der Städtebauförderung
Es wurden alle Maßnahmen zusammengestellt, die entweder im Jahre 2004
zur Finanzierung der den Staat anstehen oder neu angepackt werden sollen.
Für 2004 ist gedacht, dass der Platz vor dem Rathaus mit der Zufahrt
zum neuen Parkplatz sowie der Rathausplatz auf der Brauerei-Seite umgestaltet
werden. Sämtliche Maßnahmen stehen unter dem Finanzierungsvorbehalt.
Es wurde mitgeteilt, dass die Gewerbesteuer 2003 voraussichtlich von den veranschlagten
1,7 Millionen auf 3,1 Millionen Euro steigen wird.
6. Erschließungsmaßnahmen im Gewerbegebiet "Fruehaufstraße"
Die WEBASTO Karosseriesysteme plant den Neubau einer rund 6700 Quadratmeter
großen Halle. Es ist dazu erforderlich, die öffentliche Wasserversorgung
und die Abwasserbeseitigung anzupassen. Die notwendigen Investitionen dafür
können über die Herstellungsbeiträge der Firma abgedeckt werden.
Außerdem ist eine weitere Straßenerschließung im Gewerbegebiet
geplant. Die Fertigstellung ist bis Mitte 2004 vorgesehen.
7. Distanzierung von einem Gemeinderatsbeschluss
Im Rahmen der Nachforschungen für den Band 2 der Chronik wurde festgestellt,
dass der Gemeinderat Schierling mit Beschluss vom 20. Mai 1933 "Herrn
Reichspräsidenten von Hindenburg; dem Führer und Volkskanzler Adolf
Hitler und dem Befreier Münchens Statthalter General Ritter von Epp"
das Ehrenbürgerrecht verliehen hat. Niemand hatte von diesem Beschluss
bisher eine Kenntnis. Nach Auskunft des Bayer. Gemeindetages ist das Ehrenbürgerrecht
durch den Tod der Herren erloschen. Es wurde aber trotzdem für angebracht
gehalten, den Beschluss von damals entweder förmlich aufzuheben oder
sich davon förmlich zu distanzieren.
Der Beschluss lautet wie folgt und wurde einstimmig gefasst:
Der Marktgemeinderat stellt fest, dass er im Zuge der Nachforschungen für
die Erarbeitung des Bands zwei der gemeindlichen Chronik davon Kenntnis erhalten
hat, dass mit Beschluss vom 20. Mai 1933 "Herrn Reichspräsidenten
von Hindenburg; dem Führer und Volkskanzler Adolf Hitler und dem Befreier
Münchens Statthalter General Ritter von Epp" das Ehrenbürgerrecht
verliehen hat. Der Marktgemeinderat distanziert sich ausdrücklich von
diesem Beschluss, er hält ihn für gegenstandslos und beschließt
dies förmlich.
Schierling, 25. Nov. 2003, 21.40 Uhr, Fritz Wallner