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Fritz Wallner - Festakt am 12. Juli 2003 in der Mehrweckhalle Schierling

Die Chronik

Verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger!

    Johann Straßer
   Johann Straßer bei der Vorstellung der Chronik
 

Herr Hans Straßer, ein ehemaliger Kollege aus dem Marktgemeinderat, ist - über sechs Jahre hinweg - fast täglich in den Bus gestiegen, meistens mit dem Zug nach Regensburg gefahren und er hat dort in verschiedenen Archiven stundenlang nach immer neuen Erkenntnissen über die Geschichte unserer Heimatgemeinde geforscht. Ich durfte sein Ansprechpartner im Rathaus sein.

Er schrieb seitenlang Dokumente ab, kopierte welche, musste schwierigste alte Schriftzeichen entziffern, sich mit Verantwortlichen in Bibliotheken auseinandersetzen, akribisch Vorgänge aneinander reihen, alles im Kopf und dann im Computer ordnen und schließlich verstand er es, eine Auswahl des vielen Materials zu einem großen Ganzen werden zu lassen.

Hier ist der Band 1 unserer neuen Chronik, der bis etwa zum Jahre 1800 reicht. Mit über 630 Seiten - feinsäuberlich gebunden - hat Herr Straßer nach seinen Aussagen gerade einmal die Hälfte des Materials in diesem Buch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, das er gesichtet, gesammelt und geordnet hat. Viel wäre es noch wert gewesen, im Buch unterzukommen. Aber Herr Straßer wollte zuerst bei 300, später auf alle Fälle bei 500 Seiten Schluss machen. Es war sein Wunsch, dass die Chronik so interessant sein möge, dass viele Schierlinger Lust bekommen darin zu lesen.

Es war auch sein Vorschlag und Wunsch, dass das Buch den Titel "Schierling und die Schierlinger" bekam.

Verehrte Damen und Herren, Herr Straßer hat - das kann man schon nach dem ersten Blättern sagen - etwas ganz Außergewöhnliches geschaffen. Nicht eine Festschrift und nicht eine Broschüre, sondern ein wertvolles Werk von wissenschaftlicher Dimension, das die Bürgerschaft eigentlich nur als Glücksfall ansehen kann. Es war ein Glück für die Gemeinde Schierling, dass sich Herr Straßer dieses Themas angenommen hat - und dass er sich so angenommen hat.

Seine Frau Fanny war die Haupt-Leidtragende dieses Engagements. Seine vier Kinder waren eingespannt, auch wenn sie in großer Bescheidenheit ihren Anteil bei der technischen Umsetzung und beim Korrekturlesen eher herunterspielen.

Wir haben bisher die Informationen über unsere Geschichte aus dem Werk bezogen, das Joseph Mundigl für die Jahrtausendfeier vor 50 Jahren geschaffen hat. Dieses Werk bleibt eigenständig erhalten.
Herr Straßer hat nicht etwa daran angeknüpft, die Mundigl-Chronik weiterentwickelt oder nur fortgeschrieben. Nein, er hat ganz von Vorne begonnen, eigene - wesentlich mehr - Quellen erschlossen, einen anderen Aufbau gewählt und er ermöglicht uns damit da und dort doch eine andere Sicht über das Leben, die Freuden und Gefahren sowie über die Aktivitäten unserer Vorfahren.

Der Anteil des Marktes an der Chronik ist gering. Gut, der Marktgemeinderat hat die Mittel frei gegeben für den Druck und für eine - wie ich denke und hoffe - ansprechende Verpackung des wertvollen Inhalts. Und er hat beschlossen, dass das Werk der Bürgerschaft für 10 Euro angeboten wird. Der Einstandspreis liegt deutlich höher.

Überreichung eines Exemplars an H. Straßer    
Überreichung des persönlichen Exemplars an H. Straßer (li) durch O. Gascher
 
 

Ausdrücklich darf ich betonen, dass Herr Straßer für seine Arbeit kein Honorar bekommen hat. Es handelt sich deshalb um eine ehrenamtlich-unentgeltliche Leistung, die ihresgleichen sucht.

Herr Straßer bekommt jetzt vom Bürgermeister sein ganz persönliches Exemplar, das wir besonders wertvoll in Leder binden ließen und das erst heute fertig geworden ist.
Die Damen aus dem Hause Straßer - allesamt irgendwie beteiligt am Gelingen des Werks - erhalten stellvertretende als Anerkennung einen Blumenstrauß. Es handelt sich um die Ehefrau Fanny, die Tochter Bärbel und die Schwiegertochter Annette.

Und jetzt wird uns Herr Straßer einen knappen Überblick über wichtige neue Sichtweisen unserer Geschichte geben.