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Ehre für 500 Ehrenamtliche

Ehrenamtsabend im Rahmen der 1050-Jahr-Feier Schierlings

SCHIERLING, 14. Juni 2003. Zuerst blies ein Orkan beim Ehrenamtsabend zum Jubiläum "1050 Jahre" fast das Festzelt weg und dann fegte die "Altneihauser Feierwehr-Kapell'n" mit einem Sturm von gekonnter Blechblasmusik und Ironie gegen Bürgermeister Gascher und die kleinen Feuerwehren Lachsalven unter die über 500 Gäste. "Wir möchten mit diesem Abend einfach Dankeschön sagen!", so Bürgermeister Otto Gascher.

Altneihauser Feierwehrkapelln
Beim Ehrenamtsabend zum 1050jährigen Bestehen Schierlings spielte
die "Altneihauser Feuerwehrkapell'n"

  Otto Gascher
   Bürgermeister Otto Gascher
 

Auf eine Maß Bier, eine Brotzeit und gute Unterhaltung mit der Jugendblaskapelle Nabburg waren vom Markt 500 Vereinsvorsitzende, Abteilungsleiter, Vorsitzende von Gremien und Organisationen aus allen Gemeindeteilen, jeweils mit ihren "Vize" eingeladen worden. Sie galten als Vertreter für die noch vielen hundert Frauen und Männer, die in weiteren Funktionen und an wichtigen Stellen ehrenamtlich Verantwortung tragen. Otto Gascher wies darauf hin, dass fast auf den Tag genau vor 15 Jahren, nämlich am 15. Juni 1953 Schierling offiziell zum Markt erhoben wurde. Auch damals schon sei das Ehrenamt unverzichtbar gewesen, auch wenn es anders zum Ausdruck gekommen sei. Gascher zitierte den verstorbenen Kardinal Höffner mit den Worten: "Die Welt braucht Menschen, die für andere da sind". "Das trifft genau auf sie zu!", bescheinigte der Bürgermeister den vielen Menschen, die mehr tun als nur ihre Pflicht. Und er bekräftigte, dass Schierling in erster Linie durch die Arbeit der Ehrenamtlichen lebens- und liebenswert und interessant bleibt. Gascher verhehlte nicht, dass es immer schwieriger werde, Posten in Vereinen zu besetzen. Gerade deshalb müsste das Bewusstsein in der Bevölkerung vorherrschen, dass solche Menschen "die Eckpfeiler unserer Gemeinde" seien. Es würde Enormes geleistet, damit es für die ganze Bevölkerung ein Angebot gebe. Er bat weiterhin um großen Einsatz, damit der Stab "mit Geschick, Schnelligkeit und Ausdauer" an die nächste Generation weitergegeben werden kann.

Herbert Mirbeth  
Landrat Herbert Mirbeth
 
  

Landrat Herbert Mirbeth war ebenso wie Otto Gascher und Bürgermeister Tanter aus der französischen Partnergemeinde Penmarc'h von einer Abordnung der historischen Gruppe der "Gennßhenkher" mit Trommeln und Fahne zum Zelt geleitet worden. Der Landrat hielt es für außerordentlich bemerkenswert, dass das Jubiläumsprogramm das ganze Jahr laufe und dabei auch den Ehrenamtlichen ein Tag geschenkt wird. Mirbeth hielt es für klug, sich ehrenamtlich zu engagieren, weil diese Arbeit jedem Einzelnen selbst Orientierung und Identifikation bringe. Dies sei nur möglich, wenn es eine soziale Einbindung gebe und so entstehe Heimat. Der französische Bürgermeister bekannte angesichts der vielen Menschen: "Ich würde gern ein Schierlinger sein" und er brachte zum Jubiläum die Grüße der Partnergemeinde.

  Bürgermeister Tanter
   Bürgermeister Tanter, Penmarc'h
 

"In Schierling herrscht der Gascher Otto und regiert dort nach dem Motto: leichter tut sich wer regiert, wenn er ab und zu etwas spendiert!", so begann die neun Mann starke "Altneihauser Feierwehrkapell'n" ihr Programm, das am Schluss die meisten Besucher zur Erkenntnis gelangen ließ, schon lange nicht mehr so gelacht zu haben. Gascher bekam noch mehr "Fett" ab. Als ausrangierter Bezirkstagsvizepräsident und Landrat der Reserve tut er zwar allerdings etwas für die Vereine, "Maß gibt's allerdings nur eine". "Schierling sei jetzt 1050 Jahre alt, das kam bei Nachforschungen heraus: und gerade so schauts hier auch aus", eine nächste Standortbestimmung. Und dann gings den kleinen Gemeindeteilen an den Kragen. Als "Randkolchosen" tituliert, machten sich diese mit Pfiffen bemerkbar. Die Eggmühler Feuerwehr wurde als "Bahnerdungsfeuerwehr" auf die Schippe genommen und die Mannsdorfer wurden derbleckt, weil sie als einzige noch kein Auto hätten. Die müssten selbst mit einem Rausch noch nach Hause gehen. Die Birnbacher müssten sich als Gastarbeiter bei den Wahlsdorfern anheuern. Und das mittlerweile aufgrund der von ihm komponierten "Feuerwehr-Hymne" (http://www.feuerwehrhymne.net) hoch gelobte Ensemble schloss: "Otto Gascher weiter so! Wenn Du zahlst ist Schierling froh!".
Die gesamte "Laudatio" kann Pfeilhier abgerufen werden.

Begeisterte Besucher
Über 500 ehrenamtlich Tätige aus der ganzen Gemeinde waren begeistert
 

Fotos: Fritz Wallner