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Bayer. Verwaltungsgerichtshof besichtigt geplante Trasse der B 15 neu

SCHIERLING, 25. März 2003. In das Gerichtsverfahren um die Baugenehmigung für die B 15 neu kommt wieder Bewegung. Der 8. Senat des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes besichtigte beim "Augenscheintermin" vor allem die "obere Au" der Großen Laber, an deren westlichem Rand die Bundesfernstraße entstehen soll.

Besichtigung der geplanten Trasse
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof besichtigte bei Schierling die
geplante Trasse der B 15 neu

Seit rund zwei Wochen wunderten sich die Schierlinger schon über hohen Stäbe und die anderen Markierungen entlang der künftigen Straßentrasse. "Geht ebba bold der Bau scho loß?", war eine wichtige Frage im Ort. Doch so weit ist die Sache noch nicht. Nachdem die Besetzung des Gerichts gewechselt hat, wollte sich der Vorsitzende Richter Dr. Erwin Allesch mit seinen Richterkollegen Hans-Joachim Dösing und Alexander Graf zu Pappenheim ein Bild machen vom geplanten Trassenverlauf und den von den Klägern vorgebrachten Einwänden.

Dr. Allesch wies darauf hin, dass es im Anschluss an den Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts vor allem noch um den europäischen Naturschutz - und da um den Vollzug der Vogelschutz- und der FFH-Richtlinie - gehe. Außerdem wollte sich das Gericht überschlägig die Trasse betrachten, die "theoretisch bis nach Rosenheim und zum Inntaldreieck führt". Da gilt es die Frage zu klären, ob bei einer überschlägigen Betrachtung "unüberwindliche Hindernisse entgegenstehen". Es ging um einen Blick nach Vorne und eine damit verbundene Plausibilitätsprüfung. Deshalb waren auch Landshut und der Raum Vilsbiburg das Ziel der Ortseinsicht.

Der Ortstermin hatte sich vor allem bei Natur- und Vogelschützern herumgesprochen, so dass eine Reihe von Interessenten die Beratungen verfolgte. Die Argumente der Autobahndirektion brachte vor allem deren Präsident Woltarek vor, die von der Klägerseite Rechtsanwälte aus Landshut. Bürgermeister Otto Gascher wies darauf hin, dass es auf dem Gebiet des Marktes Schierling keinen Kläger mehr gibt.

Dr. Allesch kündigte an, dass für das erste Teilstück der B 15 neu von Saalhaupt über Schierling Richtung Landshut voraussichtlich im Frühsommer mündlich verhandelt wird. Im Anschluss daran ist das Urteil zu erwarten.

Text und Fotos: Fritz Wallner