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Wohnbaugebiet "Markstein" stößt auf großes Interesse bei den Bürgern

Bürgerbeteiligung im Saal des Restaurants topfour
In Schierling herrschte großes Interesse bei den Bürgern an der Planung des
neuen Wohnbaugebietes "Markstein"
 
SCHIERLING, 21. Sept. 2001. Die Bürger sind offenbar zufrieden mit den Grundzügen der Planung für das neue Wohnbaugebiet "Markstein". Das wurde deutlich bei der Bürgerbeteiligung im Saal des Restaurants "topfour", wo die große Mehrheit der 80 Teilnehmer den Kreisverkehr an der Kreuzung zwischen dem Hauptfeldweg und der neuen innerörtlichen Haupterschließung für die sichere und richtige Lösung hielt.
Bürgermeister Otto Gascher freute sich über das große Interesse der Bürger und über die starke Präsenz der Marktratsmitglieder bei der Diskussion über das über 12 Hektar große Wohnbaugebiet. Er informierte, dass für die vorgesehenen 120 Parzellen bereits 72 Bewerber registriert sind. Alle diese Bewerber waren schriftlich zur Bürgerbeteiligung eingeladen worden. Gascher sprach sich für ökologisches Bewusstsein aus, empfahl die Regenwassernutzung auch zur Entlastung der Gewässer und meinte, dass zur Erfüllung der erstmals greifenden Verpflichtung zur Schaffung von ökologischen Ausgleichsflächen etwa 14000 bis 25000 Quadratmeter Flächen außerhalb des Baugebietes notwendig sein werden. Den Grundstückspreis bezifferte er auf voraussichtlich etwa 180 DM je Quadratmeter, inklusive der Straßenerschließung. Hinzu kommen noch die Kosten für Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung mit gut 30 DM/qm.

Diplomgeograph Anton Geiler von der EBB-Ingenieurgesellschaft lobte die Marktverwaltung für die Vorbereitung. "Ich habe selten erlebt, dass die Bürger so informiert werden!", so Geiler. Er machte deutlich, dass das Baugebiet an manchen Stellen zwischen zehn und zwölf Prozent steil ist und dass der geplante Kreisverkehr einen Durchmesser von 29 Meter hat. Die Straßenbreiten werde sich nach Geiler an das Gebiet "Antonileilt'n" anlehnen und für jedes einzelne Haus wird die Höhenlage - zum gegenseitigen Schutz der Nachbarn - genau festgelegt.

Landschaftsarchitekt Sußebach stellte die Grünordnung vor und verwies auf ein "kleines grünes Herz" mit einem integrierten Kinderspielplatz. Wichtig war für ihn ein funktionierendes Fuß- und Radwegenetz mit vielen Zugangsmöglichkeiten zur freien Natur. Ausführlich stellte Sußebach die Einbindung in das Landschaftsbild und unterstützte den Wunsch des Marktes, einen Teil der Ortsrandeingrünung auf die privaten Grundstücke zu legen.

Geschäftsleiter Fritz Wallner moderierte das Bürgergespräch, bei dem Franz Dantscher nach der Abwasserbeseitigung fragte. Diplom-Ingenieur Geusch vom Ing.-Büro Trummer stellte dar, dass das Oberflächenwasser möglichst zurück gehalten werden soll und deshalb das Trennsystem von Niederschlags- und Schmutzwasser gewählt wird. Es gab die Frage, ob auch Pultdächer zugelassen sind. Fritz Wallner verwies auf die Fachstellenbesprechung, wonach an einzelnen Punkten von den Regeln für das Baugebiet abgewichen werden kann. Bürgermeister Gascher sprach sich dafür aus, das versetzte Pultdach zuzulassen. Er fragte ausdrücklich nach der Meinung zum Kreisverkehr. Viele nickten zustimmend. Der Landwirt Wolfgang Blüml wollte wissen, ob nicht doch eine Über- oder Unterführung besser sei. Der Bürgermeister betonte, dass dies etwa zweieinhalb Mal so viel kosten würde wie der Kreisverkehr und außerdem mehr Grund verbrauchen würde. Dipl.-Ing. Konradl stellte die Möglichkeiten der Fernwärmeversorgung durch ein Biomasse- oder Hackschnitzelheizkraftwerk vor. Es wurde aber schnell klar, dass die Strukturen mit überwiegender Einzelhausbebauung sich dafür nicht eignen. Fritz Wallner warb aber für den Einsatz von Solaranlagen und erläuterte die Förderung des Marktes bei der Regenwassernutzung.

Die Frage nach dem Zeitplan beantwortete Otto Gascher so: Am 2. Oktober soll der Marktrat über die Einwendungen und Anregungen der Bürger und Behörden beraten und entscheiden. Anschließend wird der Plan noch einmal einen Monat öffentlich ausgelegt. Gleichzeitig wird mit dem Verkauf der Baugrundstücke begonnen werden. Nachdem jetzt bereits parallel die ingenieurmäßige Straßen- und Abwasserplanung erfolgt, sollen diese Bauarbeiten noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden, so dass mit dem Bau von Wohnhäusern im Herbst 2002 begonnen werden kann.

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Plan des neuen Wohnbaugebietes "Markstein"
Plan des neuen Wohnbaugebietes "Markstein"
 
 
"Markstein": Das Konzept

Das Erschließungskonzept für das neue Wohnbaugebiet "Markstein" folgt der seit gut einem Jahrzehnt bestehenden Konzeption einer innerörtlichen Haupterschließung für die neuen Baugebiete im Norden. Besonders schwierig sind die Kreuzungspunkte mit den Wegen für den landwirtschaftlichen Verkehr.

Mit der Fertigstellung der Straßen im neuen Baugebiet können auch die etwa 300 Einwohner aus der "Antonileit'n" unmittelbar in den Kreisverkehr bei den Autohäusern Angerer und Astaller einmünden. Sie müssen nicht mehr durch den Ort, wenn sie in Richtung Langqaid oder auf die Autobahn wollen. Diese innerörtliche Haupterschließung bleibt "anbaufrei", das heißt, dass keine unmittelbare Grundstückszufahrt auf diese Straße möglich ist. Sie ist aber doch nicht so attraktiv, dass der Durchgangsverkehr daran Gefallen finden könnte. Insbesondere die Einmündung beim Friedhof schließt den unerwünschten Durchgangsverkehr durch die Wohnbaugebiete aus.

Kreisverkehr geplant
Die neue Haupterschließung kreuzt in Zukunft mit zwei Feldwegen. Hauptsächlich fließt der landwirtschaftliche Verkehr "Zum Guten Hof". Um die Landwirtschaft einerseits nicht zu beeinträchtigen und andererseits aber allen Verkehrsteilnehmern - auch den Fahrradfahrern - die nötige Sicherheit und Übersicht zu bieten, ist in der derzeitigen Planung ein Kreisverkehr vorgesehen. Er gibt immer dem im Kreisverkehr fahrenden Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt.

Ökologische Ausgleichsflächen
Erstmals muss der Markt Schierling ökologische Ausgleichsflächen aufgrund der Baugebietserschließung nachweisen. Dazu dient bereits der große Gründbereich im Zentrum des Gebietes, der als Spielplatz genutzt werden kann. Außerdem wird die Ortsrandeingrünung darauf angerechnet. Trotzdem werden mindestens noch etwa 1,4 bis 2,5 Hektar Ausgleichsflächen außerhalb des Baugebietes geschaffen werden müssen.

120 Parzellen
Die Gesamtfläche beträgt 125.803 Quadratmeter. Davon sind jetzt 26.089 qm als Verkehrsflächen, 9790 qm als öffentliche Grünflächen und 1453 als sonstige Flächen (z.B. bestehende Feldwege) ausgewiesen. Es ergibt sich ein Nettobauland von 88.471 qm, das in 120 Parzellen mit Größen zwischen 341 qm und 999 qm aufgeteilt ist. Es handelt sich vorwiegend um Einfamilienhäuser. Außerdem sind Doppelhaushälften vorgesehen.

Ökologische Empfehlungen
Es wird empfohlen auf den Grundstücken Regenwassernutzungsanlagen einzubauen. Der Markt Schierling hat für diese Fälle eine intelligente Gebührensparregelung getroffen. Die befestigten Flächen sollen möglichst mit wasserdurchlässigen Materialien gestaltet werden.

Schallschutz
Aktive Schallschutzmaßnahmen sind im Hinblick auf die etwa 600 Meter im Westen verlaufende B 15 neu nicht notwendig. Das wurde mit einem Gutachten nachgewiesen. Für die Parzellen am westlichen Rand des Baugebietes wird empfohlen Schlafräume möglichst auf der lärmabgewandten Seite anzuordnen.

Ziele der Planung
Es soll ein "hochwertiges und attraktives Wohnbaugebiet" in Fortsetzung von "Antonileit'n" geschaffen werden. Die vorhandenen Grünbestände - insbesondere die Bepflanzung entlang der Feldwege - bleibt weitgehend erhalten und wird mit neuen Grünstrukturen sowie einer wirkungsvollen Ortsrandeingrünung vernetzt. Fußgänger - und vor allem Kinder - sollen auf sicheren Fußwegen vom neuen Wohnbaugebiet in den Ort und zur Schule gelangen können.

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Fotos: Fritz Wallner

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